07.03.2019, 13:03
Seit Monaten kämpfen Alassa M. und seine Freunde unter großer öffentlicher Anteilnahme und Unterstützung um ein Bleiberecht und legten sich dabei auch mit BILD, Weidel/AfD und Strobl/CDU an. Doch nach wie vor ist seine Situation ungewiss - gerichtliche Entscheidungen darüber stehen noch aus, und auch Alassa M.s Klage gegen das Land Baden-Württemberg wegen der Ungesetzlichkeit des Polizeieinsatzes in Ellwangen vergangenen Mai harrt noch der Verhandlung vor dem Gericht.
Während täglich neue Schreckensmeldungen über die weiteren Pläne zur Asylpolitik von CDU und Groko an die Öffentlichkeit gelangen, gibt der Freundeskreis erfreut bekannt, dass inzwischen Alassas Frau Yolande Fleur ebenfalls nach Deutschland gekommen ist und Antrag auf Asyl gestellt hat. "Wir freuen uns, dass das Ehepaar M. nun endlich wieder zusammenkommen konnte und werden uns natürlich auch gleichermaßen für ein Bleiberecht für Yolande Fleur einsetzen", so die Sprecherin des Freundeskreises, Adelheid Gruber, und weiter: "Yolande verdient insbesondere die Solidarität der Frauen: Wir sind erschüttert, wütend und traurig darüber, was ihr in ihrer Heimat und im libyschen Gefängnis angetan wurde. In Kamerun wurde sie als Christin wegen ihrer Ehe mit einem Moslem mit dem Tod bedroht und angeschossen. Im Foltergefängnis in Tripolis werden regelmäßig und systematisch die Frauen vergewaltigt - oft auf brutalste, sadistische Weise. Viele, die mit Kindern dort sind, lassen diese Torturen schweigend über sich ergehen, für ein paar Krümel Nahrung für ihre Kinder, so konnte man einer Reportage auf euronews entnehmen. Auch Yolande Fleur ist im Bericht zu sehen, wie sie verletzt auf auf dem Boden liegt. Es fällt ihr schwer, über das Erlebte zu sprechen - war doch ihr Kind bei einem ersten, gescheiterten Fluchtversuch auf dem Meer ertrunken - zusammen mit anderen Kindern und Erwachsenen. Yolande Fleur war eine der wenigen, die lebend nach Tripolis zurückgebracht wurden, seitdem ist sie tief traumatisiert und doch geprägt von einem unbändigen (Über-)Lebenswillen. Als sie bei einem zweiten Versuch schließlich in Italien ankam, wurde ihr nur kurzzeitig medizinisch-psychologische Hilfe zuteil, ihr Asylantrag wurde nicht bearbeitet. Nachdem sie so zwei Jahre in Italien zwischen Hoffen und tiefer Enttäuschung leben musste und ihr Zustand sich immer weiter verschlechterte, sind wir glücklich, dass sie jetzt in Deutschland ist und heißen sie hier im Kreis von Freundinnen und Freunden herzlich willkommen! Gerade am Internationalen Frauentag fordern wir die Anerkenung dieser frauenspezifischer Verfolgung als Asylgrund für Yolande Fleur in Deutschland! Dazu findet auch am 8. März von 16 bis17 Uhr eine Mahnwache in Karlsruhe auf dem Stefansplatz statt."
Einen Willkommenbesuch bei Yolande Fleur planen auch Kinder der "Rotfüchse" des Jugendverbands Rebell. Er schrieb an den Freundeskreis: "Wir haben erfahren, dass die Frau von Alassa inzwischen auch nach Deutschland gekommen ist. Die Rotfüchse in Deutschland sind sehr eng verbunden mit Alassa und haben in den letzten Wochen Briefe und Videos zur Solidarität mit ihm geschickt. Rotfüchse aus Heilbronn, Karlsruhe und Darmstadt haben beim Zelt der Solidarität mitgeholfen und sich dort mit Alassa richtig angefreundet. Besonders berührt und bewegt waren die Kinder über den Tod des Kindes von Alassa und seiner Frau. Bald ist der 8. März, der Internationale Frauentag. Wir haben die Idee, dass an diesem Tag die Rotfüchse die Frau von Alassa besuchen, sie hier in Deutschland begrüßen, sie und ihre Fluchtgründe kennenlernen. Könnt ihr uns da weiterhelfen?" Dazu Adelheid Gruber:"Eine wunderbare Idee - wir helfen wir natürlich gerne!"