16.05.2024, 14:54
Geehrte Petenten
Zu einem schweren Eklat kam es bei der Petitionsübergabe am 14.05.24 im ev. Gemeindehaus. Frau BGM Marquardt und ein Teil des Gemeinderats haben nach kurzer Zeit, noch währen der einführenden Begrüßung durch Thorsten Hirsch, die Veranstaltung grußlos wieder verlassen, ohne die Petition entgegen genommen zu haben.
Mit diesem Verhalten brüskiert sie die gesamte interessierte Öffentlichkeit Adelbergs, die das Thema transparent und umfassend behandelt wissen will.
Dies zeigt, dass diesen gewählten Vertretern, die Meinung der Bürger nach der Wahl gleichgültig ist. Lieber verbleiben sie in ihrer Ideologieblase, als die Stimmung und Meinungen, Fakten und Ansichten der Bürger die sie vertreten sollen, zur Kenntnis zu nehmen, und ggf. ihr eigenes Welt- bzw. Dorfbild anzupassen.
Der übersichtlich und kompetent zusammengefasste Vortrag von Friedrich Mattheis über das Petitionsanliegen, über die Forderungen und vorgeschlagenen Lösungen, über die Finanzsituation und über die Stimmungen, wäre eine gute Gelegenheit hierzu gewesen (siehe angehängte Datei). Auch die sachlichen und emotionalen Beiträge der Teilnehmer in der anschließenden Diskussion wären eine weitere Möglichkeit gewesen, die Meinungen der Bürger zu erfahren.
Ein Teil des Gemeinderats ist im Schlepp der BGM gekommen und mit ihr zusammen vorzeitig gegangen. Wir meinen, dieses offenbar abgesprochene Verhalten macht deutlich, dass nicht genügend professioneller Abstand zwischen diesen Gemeinderäten und der Bürgermeisterin besteht.
Der Gemeinderat ist die politische VERTRETUNG DER BÜRGERSCHAFT. Er ist das „Hauptorgan der Gemeinde“, so steht es in der Gemeindeordnung (§ 24,1 Satz 1). Er „legt die Grundsätze für die Verwaltung der Gemeinde fest und entscheidet über alle Angelegenheiten der Gemeinde, soweit nicht der Bürgermeister kraft Gesetzes zuständig ist“ (Gemeindeordnung §24,1 Satz 2).
Weiter heißt es in der Gemeindeordnung: Dem Gemeinderat obliegt zudem die Kontrolle der Gemeindeverwaltung. „obliegt“ bedeutet, er MUSS diese Kontrolle ausüben. Wir zweifeln, ob ein Teil der Gemeinderäte hierzu überhaupt willens ist.
Die Amtszeit der Gemeinderäte beträgt fünf Jahre. Am 09. Juni 2024 sind Neuwahlen. Auch in Adelberg. Die Diskussionen entlang den Themen der Petition haben in Adelberg eine starke Bewusstseinsbildung für die Probleme bewirkt, die das Dorf inzwischen hat. Wir meinen, auch das ist ein großer Erfolg für die Petition.
Viele Menschen haben sich emanzipiert und spüren ein eigenes politisches Engagement für die Belange Adelbergs. Das hat zur Kandidatur für einen Sitz im Gemeinderat von 39 Bürgern auf 4 Listen geführt. Das ist für eine kleine Gemeinde sensationell und dürfte Schlagzeilen machen.
Wir haben die Hoffnung, dass die Wahl am 09.06.24 zu Veränderungen im Gremium führt, durch die das Meinungsspektrum ausgewogener und vielfältiger wird als bisher. Wir erwarten, dass Entscheidungen anhand von Fakten getroffen werden, die nachhaltig förderlich für das Wohl des gesamten Ortes sein werden.
Und wir Bürger werden weiterhin auf einen fairen Umgang untereinander, eine offene Diskussionskultur in allen Gremien und eine transparente Offenlegung aller Fakten achten. Wir hoffen, dass nach der Wahl im Dorf wieder ein Umgang miteinander Einzug hält, der nicht von Egoismen, sondern von Gemeinwohl geprägt ist.
In der Übergabeversammlung wurde auch noch folgende wichtige Empfehlung an das jetzige Gemeinderatsgremium ausgesprochen: „Schaffen Sie in den letzten Sitzungen die Sie noch haben, keine unnötigen und übereilten Fakten in dieser Sache. Wir meinen, das wäre so kurz vor der Wahl ein schweres Foul. Ein Denkmal kann schnell zum Schandmal werden. Lassen Sie dem neuen Rat die Handlungsfähigkeit, die er braucht.“
In dieser Erwartung schließen wir die Petition ab, und sprechen dem neuen Gemeinderat unser vollstes Vertrauen und unsere Unterstützung aus. Verbunden mit dem Versprechen, dass wir als kritische Bürgerschaft das Thema, ob es Kindergartenneubau oder Dienstleistungszentrum heißt, weiter begleiten werden.
Die Petition wurde, stellvertretend für die noch anwesenden Gemeinderäte, und in der Funktion als 2. stellvertretende Bürgermeisterin, von Frau Sabine Beißwenger entgegengenommen. Frau Beißwenger wird die Petition an die abwesende Frau Marquardt und die abwesenden Gemeinderäte weiterreichen.
Eine kurze Zeit noch werden Sie über diesen Kanal Informationen erhalten. Wir bedanken uns im Namen aller interessierten Bürger in Adelberg für jede Meinung und jede Unterstützung. Wir schätzen und achten Sie dafür, dass Sie auch heutzutage noch bereit sind, öffentlich mit Gesicht und Namen dafür einzustehen, was Ihnen wichtig ist.
Ihre