Die ganze Petition ist so formuliert, als ob hier aus Fremdenfeindlichkeit und unpassenden, irrationalen, unbegründeten Motiven (Wertverfall des Eigentums) der Standort abgelehnt wird. Dies ist mitnichten der Fall. Es gibt auch logische Gründe, die gegen diesen Standort sprechen. Der hohe Mietpreis spricht gegen alle 4 Neubauten, die die GBH bauen soll, unabhängig vom Standort. Zudem sollte in einer Demokratie eine Ausschreibung von Bauaufträgen gemacht werden, sie sollten nicht der städtischen GBH zugesteckt werden. Es geht hier niemandem darum, keine Flüchtlinge aufzunehmen, die Kritiker dieses Standortes haben sogar versucht selbst sinnvolle Standorte in Bothfeld vorzuschlagen (siehe Bericht über Herrn Gawron in der NP). Hier wird so getan, als ob man gegen einen Werteverfall (sinkende Bereitschaft Hilfsbedürftigen zu helfen) antreten müsse. Dabei ist dies gar nicht der Fall. Und warum richtet sich die Petition gegen die Kritiker, anstatt einfach den Standort zu befürworten? Wie jemand schon schrieb: - "Ich danke den Organisatoren dieser Petition ausdrücklich nicht. Ob für oder gegen dieses Flüchtlingsheim. Es kann nicht sein, dass alleine der Titel dieser Petition: "...keine Nachbarschaftliche Abwehr der Pläne..." gegen die Grundrechte von Bürgern verstößt. Dies ist also eine verfassungswidrige Petition. Bürgern zu verbieten, ihre Meinung kundzutun und diese auch aktiv zu vertreten, geht gar nicht." - Die Formulierung der Petition ist mehr als unglücklich gewählt, wenn vielleicht auch nicht verfassungswidrig. Inhaltlich werden nur Meinungen kundgetan, nichts wird belegt. Ich hätte mir in der Petition Belege gewünscht. Einen Link zu einer Studie oder einem Gerichtsurteil, oder vielleicht einem Zeitungsartikel, dass die Angst vor Wertverlust unberechtigt ist. Konkrete Zitate der Gegner, um die gemachten Vorwürfe zu untermauern. Aber da ist nichts... Traurig, hier wird nur mit Emotionen gearbeitet. Zudem dürfte klar sein, dass es sich hier um ein Haus in Modulbauweise handeln wird, auch wenn in der Bürgerversammlung gesagt wurde, dass es ein verputztes Haus sein wird (auch Module kann man verputzen). Alleine die Tatsache dass es in 10 Jahren wieder abgerissen werden soll und es in kurzer Zeit stehen muss, damit die Flüchtlinge einziehen können, spricht dagegen, dass es ein klassisches Haus wird, bei dem Maurer Stein auf Stein die Mauern hochziehen. Es wird wohl aus vorgefertigten Modulen zusammengesetzt werden, weil dies am schnellsten geht. Das heißt nicht, dass es sich darin nicht schön wird leben lassen können, zeigt aber mal wieder wie wenig ein Versprechen/eine Aussage wert ist. Das Argument, dass es hier an christlichen Werten mangelt, verpufft in der Luft. Niemand will die Flüchtlinge an der Grenze abweisen, weder der Grenze zu Deutschland, noch der Bothfelder Stadtteilgrenze. Es geht lediglich darum den besten Standort zu finden und dabei gerecht vorzugehen. Gerecht heißt aber auch, dass man nicht 18? Quadratmeterpreis Miete für Flüchtlinge zahlen kann, wenn Hartz IV Empfängern nur ca. 7? pro Quadratmeter zur Verfügung stehen. Das hätte mit sozialer Gerechtigkeit und sinnvollem Umgang mit Steuergeldern nichts mehr zu tun! Es muss möglich sein, alle Flüchtlinge in Hannover unterzubringen, ohne dabei so überteuerte Standorte, wie den am Eichenweg (und die drei anderen Standorte), nutzen zu müssen. Gerne auch in Bothfeld. Sucht man diesen Standort in Kooperation mit den Bothfeldern, dann werden auch die Gegner schnell verstummen. Treten sie in den Dialog mit den Gegnern und setzen sich mit ihnen zusammen, um gemeinsam den idealen Standort zu finden und alle aktuellen Differenzen werden sich in Nichts auflösen! Und wenn alle Zahlen und Fakten auf dem Tisch liegen und alle sachlichen Gründen für den Eichenweg sprechen, dann werden auch die (meisten) Kritiker diesem Standort zustimmen, nur dafür braucht es erst einmal Transparenz. Da kann man nicht einfach verschweigen wie die GBH zu so exorbitant hohen Mietpreisen kommt und glauben dass dies einfach alle Bürger schlucken, weil es ja dem guten Zweck dient!
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