6.228 Unterschriften
Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Uniklinik Freiburg
Um in Freiburg die bestmögliche Versorgung für alle Gebärenden und ihre Neugeborenen zu gewährleisten, gibt es sowohl in der Uniklinik als auch im St. Josefskrankenhaus eine Kinderklinik.
Im Jahr 2015 wurde ein Vertrag geschlossen, dass mit dem Neubau der Uni-Kinderklinik das St. Josefskrankenhaus auf den Versorgungsauftrag für Kinder und Jugendliche zugunsten der Uniklinik verzichtet. Die Uniklinik hat dafür im selben Vertrag zugesagt, die stationäre neonatologische Versorgung in einer für ein Perinatalzentrum Level 2 notwendigen Weise im St. Josefskrankenhaus zu gewährleisten. Nun haben wir erfahren, dass die Uniklinik ab Sommer sämtliche Kinderärzte des St. Josefskrankenhauses abziehen möchte und lediglich eine neonatologische Notfallversorgung zur Verfügung stehen wird!
Dadurch wird hier unserer Meinung nach vielen Freiburgerinnen die Möglichkeit auf freie Wahl des Geburtsortes genommen, da die Uniklinik dann die einzige Geburtenabteilung mit dauerhaften Kinderärzten in Freiburg sein würde.
Wir fordern mit dieser Petition die Verantwortlichen der Uniklinik auf, weiterhin Kinderärzte am perinatalen Schwerpunkt des St. Josefskrankenhauses zu beschäftigen.
Begründung
Eine Neugeborenen-Intensivstation neben dem Kreißsaal ist für viele werdende Eltern ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Geburtsortes ihres Kindes. Auch wir haben uns explizit dafür entschieden. Die Kinderärzte sind innert kürzester Zeit im Kreißsaal, wenn sie gebraucht werden.
Dieses Jahr konnten schon 16 Kinder im St. Josefskrankenhaus aus Steißlage gut und unkompliziert spontan geboren werden- unser Sohn ist eines dieser Kinder. Das wäre dann in der Region nicht mehr möglich mit einer Kinderklinik im Hintergrund.
Hauptsächlich wären betroffen:
- Frühgeburten vor der vollendeten 37. SSW
- spontane Beckenendlagengeburten (Steißlage)
- Zwillingsgeburten mit einem oder zwei Kindern in Beckenendlage
- Geburten mit insulinpflichtigem Schwangerschaftsdiabetes
- Schwangere mit Einnahme von Medikamenten wie Antidepressiva oder Antiepileptika
- bekannte kindliche Erkrankungen
Diese alle könnten dann nur noch in der Uniklinik betreut werden, zum Teil bleibt dann dort der Kaiserschnitt als einzige Option.
Das St. Josefskrankenhaus ist aktuell die geburtenstärkste Klinik, wurde erst kürzlich als „Babyfreundliches Krankenhaus“ zertifiziert und legt viel Wert auf Bindung und Stillen sowie auf eine interventionsarme natürliche Geburt.
Aktuell gibt es in Freiburg drei geburtshilfliche Kliniken mit folgenden Geburtenzahlen im Jahr 2023:
St. Josefskrankenhaus: 1‘934 Geburten, +10.9% zum Vorjahr
Uniklinik: 1‘912 Geburten, -13.8% zum Vorjahr
Diakonie: 1‘309 Geburten, -12.6% zum Vorjahr
Wir wollen uns nicht vorstellen, was es für die Versorgung im Kreißsaal und auf der Wochenstation der Uniklinik bedeuten würde, wenn sich ein Großteil der oben genannten Geburten des St. Josefskrankenhauses in die Uniklinik verlagern müsste bzw. haben wir Zweifel, dass die Uniklinik die Kapazitäten aufbringen kann, diese zu erwartende Anzahl an Geburten adäquat zu betreuen.
Schon jetzt hört man immer wieder von beträchtlichen räumlichen und personellen Engpässen. Laut Hochrechnungen handelt es sich um rund 600 Geburten, die das St. Josefskrankenhaus mit 6 Kreißsälen an die Uniklinik abgeben würde, die nebenbei erwähnt nur 4 vollausgestattete Kreißsäle zur Verfügung hat. Zudem ist für uns unklar, wo die Kinder, die aktuell aufgrund fehlender Kapazität der Uni-Kinderklink auf die Intensivstation ins St. Josefskrankenhaus verlegt werden, in Zukunft behandelt werden können. Um eine räumliche Vorstellung zu bekommen: die nächsten Neugeborenen-Intensivstationen befinden sich in Offenburg und Lörrach.
Wir bitten darum die Verantwortlichen dieser Entscheidung hiermit eindringlich:
Lasst die Neonatologie im St. Josefskrankenhaus bestehen bzw. beteiligt Euch an einer lösungsorientierten Planung!
__
Quellenangaben:
Titelbild: Bonding im St. Josefskrankenhaus © Isabell Steinert Fotografie
Petition teilen
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
22.03.2024
Petition endet:
21.06.2024
Region:
Freiburg im Breisgau
Kategorie:
Gesundheit
Neuigkeiten
-
Liebe Unterstützende,
trotz ziemlicher Spontaneität möchte ich auf die morgige Demo am 11. September 2024 aufmerksam machen und Euch herzlich dazu einladen teilzunehmen:
Die Initiative Geburtshilfe Freiburg ruft morgen um 12.45 Uhr zur Demonstration auf, um auf die schwerwiegenden Folgen der Schließung der Neonatologie am St. Josefskrankenhaus aufmerksam zu machen. Die Demo findet parallel zur Eröffnung der neuen Kinder- und Jugendklinik, an der auch Politiker teilnehmen, statt. Ziel ist es, ein starkes Zeichen an die Politik und die Öffentlichkeit zu senden, um die Belastungen für die geburtshilfliche Versorgung in Freiburg zu verdeutlichen.
Mit der Schließung der Neonatologie am St. Josefskrankenhaus wird zukünftig nur noch etwa ein Drittel... weiter -
Liebe Unterstützende,
herzlichen Dank für Eure Unterschrift zur Petition: "Rettet die individuelle Freiburger Geburtshilfe im St. Josefkrankenhaus". Ich bin sehr glücklich, dass die Petition so viel Unterstützung gefunden hat und ganze 6228 Unterschriften in nur 3 Monaten zusammen kamen, deutlich mehr als gedacht!
Da es aber immer noch danach aussieht, als würde die Neugeborenen-Intensivstation im St. Josefskrankenhaus Mitte August geschlossen werden, braucht es nochmals Eure tatkräftige Unterstützung. Wir machen eine Demo!!
Kommt nächste Woche, am Mittwoch, 31. Juli 2024 um 14.30 Uhr zahlreich auf den Platz der alten Synagoge in Freiburg.
Lasst uns weiter dafür einstehen, dass jede Frau die Wahl hat, wo und wie sie ihr Kind gebären möchte.
-... weiter -
Debatte
Diese Petition ist ein Schutz der fleissigen Uniklinik-Hebammen vor Überlastung durch zu hohen Arbeitsanfall- denn wenn die Neonatologie im Josefs schließen müsste, würden auf einen Schlag hunderte Frauen mehr in die Uniklinik müssen und hätten zudem keine freie Wahl des Geburtsortes mehr. Und egal wie gut das Personal ist, irgendwann kann man es nicht mehr stemmen, die Versorgungsqualität der Schwangeren und Gebärenden leidet definitiv an manchen Tagen unter einem solchen Zusammenschluss!
Meines Erachtens ist die Artemed (zu der das St. Josefskrankenhaus gehört) auch kein zuverlässiger Partner und man sollte nicht die Hauptschuld bei der Uniklinik sehen! Hier geht’s vor allem ums Geld.