8.085 Unterschriften
Bearbeitungsfrist abgelaufen
Petition richtet sich an: Petitionsausschuss des Landestags Brandenburg / Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport
Das Land Brandenburg muss ab sofort sehr viel mehr tun, um deutlich attraktivere Arbeitsangebote für Lehrerinnen und Lehrer zu schaffen. Zusätzlich muss in Brandenburg unbedingt verstärkt in die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern investiert werden.
Um Unterrichtsausfall zu vermeiden, fordern wir eine dringend benötigte Erhöhung der Vertretungsreserve von 3,5 % auf mindestens 10 %, die in der Verwaltungsvorschrift über die Unterrichtsorganisation des Landes Bandenburg verbindlich festgeschrieben werden muss.
Vertretungsunterricht muss fachbezogen erteilt werden. Zur Überprüfung fordern wir die Einführung einer statistischen Erfassung, getrennt in fachbezogene Vertretung und andere Formen der Vertretung, in einer öffentlich zugänglichen landesweiten Unterrichts-Ausfallstatistik.
Begründung
Die Schülerinnen und Schüler Brandenburgs haben die beste Schulbildung verdient, die mit unseren Steuergeldern bezahlt werden kann. Dass Lehrer wegen Krankheit und Weiterbildung ausfallen ist normal. Dass wir für diese Fälle nicht genügend Vertretungslehrer haben, ist nicht normal [1].
Vertretungstunden, die fachfremd vertreten werden, sind entsprechend des geltenden Lehrplanes keine vollwertigen Schulstunden. Die Schüler erwerben mangelhafte beziehungsweise keine Kenntnisse in einzelnen Fächern, insbesondere in den Naturwissenschaften, da hier der Lehrermangel am größten ist.
Die bisher viel zu schwache Reaktion auf diesen Lehrermangel bringt unsere Kinder um die volle Wahrnehmung ihrer Bildungschancen und trifft jeden Schüler. Ausfallender Förderunterricht und ausfallende Teilungsstunden benachteiligen leistungsschwächere Schüler besonders stark.
Mit der aktuellen, theoretischen Vertretungsreserve von 3 % und einem Vertretungsbudget von 0,5 %, jedoch durchschnittlich 10 % anfallenden Vertretungsstunden wird billigend in Kauf genommen, dass ausfallender Unterricht entweder nicht vertreten werden kann oder dass Lehrer systematisch Überstunden machen müssen [2].
Wieviel Vertretungsunterricht echter Fachunterricht ist oder wo Schüler fachfremd beaufsichtigt werden, wird bisher nicht erfasst bzw. nicht veröffentlicht. Wie viel Förderunterricht und Teilungsstunden durch Lehrermangel entfallen, wird ebenfalls nicht erfasst bzw. nicht veröffentlicht [3]. Erfahrungsgemäß geht vor allem der Förderunterricht verloren, da Lehrer des Förderunterrichts häufig als Vertretung in anderen Klassen eingesetzt werden müssen.
Andere Bundesländer machen vor, wie es gehen kann: Hamburg hat eine Vertretungsreserve von 4,2 % mit einem zusätzlichen Vertretungsbudget von 5,5 %, so dass zusammengerechnet eine Vertretungsreserve von 9,7 % erreicht wird. Das Vertretungsbudget wird oft nicht ausgeschöpft, da ein Einsatz dieser Lehrer erst nach 6 Wochen möglich ist und auch dann Ersatzkräfte oftmals nicht verfügbar sind.
In den Schulämtern in Brandenburg muss nach ihrer Zusammenlegung deutlich mehr Personal eingestellt werden, um die gewachsenen Anforderungen erfüllen zu können. Die Einstellung von geeigneten Bewerbern muss in angemessener Zeit erfolgen. Als Flächenstaat fordern wir wettbewerbsfähige und attraktive Vertragsangebote für Lehrer, die sich vorstellen können, auf dem Land zu leben. Die bisherigen Bemühungen seitens des Landes reichen nicht aus und müssen daher verstärkt werden [4].
Für eine Lösung der derzeitigen Notsituation ist nur die Besetzung der offenen Planstellen durch ausgebildete Fachlehrerinnen und –lehrer sinnvoll. Das wäre die Grundlage einer soliden personellen Strategie, welche auch eine verlässliche Integration von Quereinsteigern und insbesondere die Ausbildung von Lehramtsanwärtern (Referendarinnen und Referendaren) gewährleistet. Die Hürden für Quereinsteigende müssen gesenkt werden. Die Betreuung von Referendaren soll angemessen vergütet werden [5].
Als Bürger eines Flächenlandes müssen wir die wohnortnahen Schulen auf dem Land stärken. Kleinere Grundschulen sind die Voraussetzung für lebendige Dörfer mit Zukunft.
Ernsthafte Folgen der lückenhaften Schulbildung sind in der Wirtschaft heute schon spürbar. Es wird immer schwieriger, geeignete Bewerber für die vorhandenen Ausbildungsplätze zu finden.
Nur mit Ihrer Unterstützung kann diese Petition Steine, für bessere Zustände in der Bildungspolitik und damit der Zukunft der Kinder ins Rollen bringen!
Erstunterzeichner:
Uwe Hoppe, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Frankfurt (Oder) André Stahl, Bürgermeister Stadt Bernau bei Berlin Uwe Schoknecht, Bürgermeister Gemeinde Schorfheide André Nedlin, Amtsdirektor Amt Biesenthal-Barnim Friedhelm Boginski, Bürgermeister Stadt Eberswalde Burkhard Horn, Bürgermeister Stadt Werneuchen Jörg Matthes, Amtsdirektor Amt Britz-Chorin-Oderberg Matthias Gabriel, Ortsvorsteher Lichterfelde Jörn Klitzing, Vorsitzender Förderverein Grundschule Gerswalde e. V. Ronny Richter, Vorsitzender Förderverein Grundschule Lichterfelde Stefan Flade, Pfarrer Evangelisches Pfarramt in Groß Schönebeck Günther Fuchs, Landesvorsitzender der GEW Brandenburg
Quellen: [1] Hinweis: Die MOZ berichtet in Ihrem Artikel vom 25.04.16 http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1477438/
[2] Hinweis: Die Verwaltungsvorschrift zur Unterrichtsorganisation befindet sich unter folgender Internetadress: http://bravors.brandenburg.de/verwaltungsvorschriften/unterrichtsorg_2012
[3] Hinweis: Schulportraits befinden sich unter dieser Adresse im Internet - Ausfallstatistiken befinden sich am Ende dieser Seiten: https://www.bildung-brandenburg.de/schulportraets/index.php?id=3&schuljahr=2015&kreis=1&plz=&schulform=8&jahrgangsstufe=0&traeger=0&submit=Suchen
[4] Hinweis: Die MOZ berichtet in Ihrem Artikel “Buschzulage” für Landlehrer kam bisher nicht zum Einsatz http://www.moz.de/nachrichten/brandenburg/artikel-ansicht/dg/0/1/1468212/
[5] Hinweis: Forderungen der GEW Brandenburg: http://gew-brandenburg.de/Aktuelles.html?artikel_id=1277
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Petition gestartet:
27.05.2016
Petition endet:
30.09.2016
Region:
Brandenburg
Kategorie:
Bildung
Neuigkeiten
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Bearbeitungsfrist abgelaufen
am 06.10.2019Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition davon aus, dass die Bearbeitungsfrist des zuständigen Ausschusses bzw. des Empfängers abgelaufen ist.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Die Petition befindet sich in der Prüfung beim Empfänger
am 05.10.2017Liebe Unterstützer*innen,
Erklärtes Ziel meines Aufrufs vom 4.09.2017 war es, durch Hinweise und Kommentare ein aktuelles Bild der Sitaution an den Schulen im Land Brandenburg zu erhalten und dies in dem Gespräch mit der Bildungsausschuss-Vorsitzenden, Frau Grosse und dem Staatssekretär des Bildungsministeriums, Dr. Drescher vozustellen.
Leider fehlten mir diese Hinweise und Kommentare, so dass ich diesen Termin leider Absagen musste. Hiermit möchte ich mich bei allen ausdrücklich bedanken, die mit ihrer Stimme der Petition und ihren Forderungen Gewicht verliehen haben.
Beste Grüße Lothar Clauder -
Petent ist im Dialog mit dem Petitionsempfänger
am 04.09.2017Liebe Unterstützer*innen der Petition, liebe Eltern im Land Brandenburg,
Auf der Internetseite unserer Petition:
www.openpetition.de/petition/argumente/wir-brauchen-mehr-lehrer-an-brandenburger-schulen-woher-nehmen-wenn-nicht-stehlen
können Sie unser gemeinsames Anliegen jetzt nochmals unterstützen; wir bitten Sie, die ausgefallenen Unterrichtsstunden in einer Tabelle einzutragen.
Dies ist für uns wichtig, da wir die Antworten auf unsere Petition mit den Verantwortlichen Frau G. Grosse (Fachausschussvorsitzende)* und Herrn Dr. T. Drescher** am 4. Oktober 2017 in Eberswalde diskutieren wollen. Bitte helfen Sie uns, unserer Forderung nach Transparenz bei der Aufzeichnung von Unterrichtsausfall Nachdruck zu verleihen.
Dies ermöglicht... weiter
Debatte
Ich habe das Schreiben sorgfältig gelesen. Die Landesregierung hat wirklich auch einiges getan. Der Druck muss weiter aufgebaut werden, damit noch mehr Menschen sich für den Lehrerberuf entscheiden. Stattlich finanzierte Werbespots in der Öffentlichkeit sind hier zu überlegen. Generell sollte sich die Landesregierung vom Bund mehr Geld für Lehrer einfordern, auch wenn die Bildung Länderzuständigkeit ist. Der Bund sparrt sich reich und der Rest schaut zu. Bundesfinanzministerium prognostiziert Steuereinnahmen von 850 Milliarden Euro im Jahr 2021, Quelle MOZ( Hab ich selbst gelesen.).
Noch kein CONTRA Argument.