Sofortige Öffnung der Hundeschulen mit Gruppenunterricht in NRW

Innerhalb des letzten Jahres haben sich sehr viele Menschen einen Hund angeschafft. Darunter sind viele Welpen, Hunde mit Verhaltensproblemen und Menschen, die erstmalig Hundebesitzer sind. Gerade in der Welpenzeit ist der Hund besonders offen für neue Reize und für das Erlernen von Verhalten in verschiedenen Situationen. Dadurch, dass derzeit die Hundeschulen nur Einzelstunden durchführen dürfen, versäumen viele Hunde und deren Besitzer die wertvolle Zeit in den ersten Lebenswochen eines Hundes, die in dem späteren Hundeleben nicht mehr ohne weiteres nachgeholt werden kann. So laufen die Hunde Gefahr, dass sich bei ihnen ein Verhalten manifestiert, das später entweder gar nicht mehr oder nur mit sehr viel Arbeit und Mühe korrigiert werden kann. Viele Menschen fühlen sich dieser Herausforderung dann nicht mehr gewachsen und so landen diese Tiere als verhaltensauffällig oder als Problemhund im Tierheim.
Unabhängig davon, ob es sich um einen Welpen oder einen schon älteren Hund handelt, ist es für Tier und Halter wichtig, dass verschiedene Trainings in Gruppen stattfinden. Allein zu Hause folgen viele Hunde den trainierten Kommandos, jedoch sieht es draußen unter Ablenkung schon ganz anders aus. Diese Situationen kann man nur mit anderen Tierhaltern und am besten unter Aufsicht üben, damit sich keine Fehler einschleichen, die das Verhalten noch verstärken oder verschlimmern.
Viele Erstbesitzer wissen oft gar nicht, was sie mit ihrem Verhalten bei einem Hund auslösen. Oft trifft man Menschen, die mit ihrem Hund offensichtlich überfordert sind. Das Einzeltraining hilft nur bedingt weiter, zumal können sich dieses auf Dauer auch viele nicht leisten. Das Training muss oft viele Monate regelmäßig wiederholt werden, damit sich das gewünschte Verhalten zuverlässig manifestieren kann.
Ohne Gruppentraining besteht die Gefahr, dass in einigen Monaten noch mehr verhaltensauffällige Hunde unterwegs sind und man mit seinem eigenen, erzogenen Hund Sorge haben muss, diesen zu begegnen. Zudem werden die Tierheime noch voller als sie bereits jetzt schon sind.
Auch ohne Hund ist es nicht angenehm, wenn man selbst oder beispielsweise das eigene Kind von Hunden angepöbelt wird. Hat der Hund sich einmal ein bestimmtes Verhalten angeeignet, ist es um ein Vielfaches schwieriger, ihm dieses wieder abzugewöhnen, als wenn man von Beginn an die richtigen Weichen für ein gutes Zusammenleben stellt.
Das Gruppentraining findet ohnehin in den allermeisten Fällen draußen statt, sodass keine Ansteckungsgefahr dadurch besteht, dass sich zu viele Menschen in einem Raum aufhalten. Draußen können zudem auch ohne weiteres die Abstandsregeln eingehalten werden.
Wichtige und einleuchtende Gründe, die gegen ein Gruppentraining im Freien sprechen, sind nicht ersichtlich.
Um einer Gefahr im Verzug vorzubeugen, ist es immens dringlich und wichtig, dass die Hundeschulen schnellstmöglich wieder mit dem gewohnten Training beginnen können. Es werden ansonsten die oben genannten Probleme weiter ansteigen und sich noch verschlimmern.