Region: Thüringen
Kultur

Rettung des letzten Fünfspartentheaters Thüringens mit den Häusern in Gera und Altenburg!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Thüringer Landtag Petitionsausschuss, Oberbürgermeister der Stadt Gera, , Oberbürgermeister der Stadt Altenburg, Landrat Altenburger Land

12.102 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

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  1. Gestartet 2012
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Thüringer Landtag Petitionsausschuss, Oberbürgermeister der Stadt Gera, , Oberbürgermeister der Stadt Altenburg, Landrat Altenburger Land

Wir fordern die Landesregierung und die Gesellschafter auf, die erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen, um das Mehrspartentheater von Theater und Philharmonie Thüringen in der jetzigen Form und Größe zu erhalten.

Begründung

Seit der Theaterfusion 1995, bei der die Bühnen der Stadt Gera und das Landestheater Altenburg zusammenwuchsen, hat sich in den Städten Altenburg und Gera eine kulturelle Landschaft aufgebaut, die in der Bevölkerung nach wie vor großen Zuspruch findet. Auslastungszahlen von 78% und erfolgreiche Produktionen in unterschiedlichster Form konnten nur erreicht werden aufgrund einer innovativen Struktur, die die Sparten Schauspiel, Orchester, Musiktheater, Ballett, Puppentheater vereint. Seit dieser Fusion sind die Zuschüsse für diese erfolgreiche Arbeit jedoch immer weiter gekürzt worden. Dies geschah trotz permanent steigender Nebenkosten und der Tatsache, dass zwei Häuser bespielt werden müssen. Die Ensembles von Theater und Philharmonie Thüringen sind nunmehr derart geschrumpft, dass sie kleiner sind als die des kleineren Hauses vor der Fusion. Das Personal in der Verwaltungs- und Marketingabteilung, Ankleider, Maskenbildner, Bühnentechniker, Lichttechniker, Tontechniker, Souffleure, Regieassistenten, Inspizienten, Dramaturgen und weiterer Abteilungen ist mittlerweile schon an der Grenze zur Bespielbarkeit an beiden Häusern abgebaut worden. Bei einem weiteren Stellenabbau wäre die gleichzeitige Aufführung von Stücken an beiden Spielorten nicht mehr durchführbar. Der derzeitige Zustand mit den kontinuierlichen Kürzungen und einem andauernden Lohnverzicht durch Haustarifverträge – im Bereich des Philharmonischen Orchesters seit 2000, für die anderen Mitarbeiter seit 2004 – kommt einem Ausbluten von TPT gleich. Nun wurde die Forderung laut, die Lücke in der Finanzierung des Theaters durch neuerliche Haustarifverträge zu schließen. Das bedeutet für die Mitarbeiter entweder ihren Lohnverzicht mehr als zu verdoppeln oder die Sparten des Puppentheaters und des Schauspieles zu schließen und das Orchester um 25 Prozent zu verkleinern. Die Umsetzung dieser Forderung ist der Todesstoß! Wie soll ein motivierter Kultur- und Kunstbetrieb an einem Theater ablaufen, wenn dessen Mitarbeiter fast ein viertel Jahr ohne Bezahlung arbeiten sollen? Noch erschreckender ist die Aussicht auf eventuell gestrichene und gekürzte Sparten: Das Orchester mit lediglich 59 Musikern würde nie wieder Werke von Mahler, Wagner, Strauss oder Bruckner aufführen können. Simultane Veranstaltungen in beiden Städten oder gar Sparten übergreifenden Produktionen wären Vergangenheit. Das Puppentheater bedient die Form von Theater, die die Jüngsten in unserer Gesellschaft an kulturelles Geschehen auf der Bühne heranführt und damit bildungspolitische Aufgaben übernimmt. Es kann wenig sinnvoll sein, darauf zu verzichten. Das Schauspiel spricht vor allem die jüngere Generation an und ist für viele Theaterbesucher der "Einstieg" zum Stammpublikum des Theaters überhaupt. Es stellt sich auch die Frage, wie die Mitarbeiter des funktionierenden Theaters den Spielbetrieb im jetzigen Umfang – der bereits geringer ist als noch vor wenigen Jahren – überhaupt noch leisten können. Die Ensembles des Balletts und des Musiktheaters können die wegfallenden Veranstaltungen nicht kompensieren. Unter diesen Auflagen wäre eine Schließung von Theater und Philharmonie Thüringen schon nach kürzester Zeit die Folge. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der bereits angesprochene Bildungsauftrag und die Jugendarbeit. Weihnachtsmärchen, Klassenzimmerstücke, Produktionen für Kinder und Jugendliche fielen ohne Schauspiel und Puppentheater weg oder würden an Qualität immens verlieren! Was würde außerdem aus der "Jungen Bühne", der sechsten Sparte von TPT? Der Kinderchor Gera, die Theaterfabrik, das Kinder- und Jugendballett sind beliebte und bekannte Größen in der Theaterlandschaft in Altenburg und Gera und leisten Jugendarbeit, die über den Bildungsauftrag weit hinausgeht. Hier werden Werte vermittelt, die von ästhetischem Denken und Feingeist bis zu politischem Bewusstsein und gesellschaftlicher Kompetenz reichen. Auch die JugendTheARTerWelt e.V., die in enger Kooperation mit TPT steht, wäre betroffen. Denn all diese Instanzen der erfolgreichen Arbeit existieren in ihrer derzeitigen Form und Beliebtheit für mehr als zweihundert junge Menschen nur, weil sie von allen anderen fünf Sparten profitieren. Wird eine einzige Sparte gekürzt oder gar aufgelöst, wäre die Arbeit mit so vielen jungen Menschen bedroht! Es stehen also zwei Standorte auf dem Spiel, die den kulturellen Mittelpunkt für alle Generationen und eine große Bandbreite der Gesellschaft in Altenburg und Gera darstellen.

Retten wir also das letzte Fünfspartentheater Thüringens, indem wir eine angemessene Finanzierung einfordern, die dem Theaterbetrieb an beiden Standorten und den Erwartungen der Bürger gerecht wird!

Gesellschaft der Theater- und Konzertfreunde Gera e.V., Vereinigung der Theaterfreunde für Altenburg und Umkreis e.V., Verein der Orchesterfreunde Gera e.V., JugendTheARTerWelt e.V.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 05.04.2012
Petition endet: 04.06.2012
Region: Thüringen
Kategorie: Kultur

Ein funktionierendes Mehrspartentheater ist nicht nur die Summe seiner Vorstellungen und Konzerte, sondern in der regionalen Verwurzelung seiner Mitarbeiter und Gäste ein erstrangiger sozialer, wirtschaftlicher und bildungspolitischer Katalysator einer ganzen Region. Wer hier spart, opfert leichtfertig einen Großteil seiner Zukunftsressourcen.

Richtig! Hört auf euch zu solidarisieren, macht den wahren Feind aus, und bekämpft die feudalistischen Strukturen im Stadttheater. Ein Ergebnis dieser Strukturen sind die hohen Schulden des TPT, bedingt durch frei verhandelbare Solo-Tagesgagen im mehrfachen 4stelligen Bereich. Leute, da müsst ihr ran! Reicht eine Petition zur Offenlegung der Gagen an den Stadttheatern ein. Was wollen Schauspieler, von denen einer des gesamten Ensembles in der GDBA ist, gegen eine Orchester Gewerkschaft machen?

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