Erfolg
Bürgerrechte

Retten Sie die Familie Morokko vor der Abschiebung in den Krieg

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Verwaltungsgericht Augsburg (Aktenzeichen: Au 2 K 16.30981, Au 2 K 16.30982)

172 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

172 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Petition richtet sich an: Verwaltungsgericht Augsburg (Aktenzeichen: Au 2 K 16.30981, Au 2 K 16.30982)

Im Jahr 2014 flüchtete die Familie Morokko aus der Stadt Makejewka im Donezker Gebiet. In dieser Gegend, auch Donbass genannt, fand der Krieg in der Ukraine seinen Anfang. Bis heute stellt sie das Zentrum dieses furchtbaren Konfliktes dar.

Irina Morokko kam mit ihren zwei Kindern nach Deutschland, 2015 wurde hier ein dritter Sohn geboren. Am 29.06.2016 erhielt sie die entgültige Ablehnung ihres Asylantrages.

Nun muss sie zurück in den Teil der Ukraine, in dem seit Ausbruch der dortigen Kämpfe knapp 9.400 Menschen getötet wurden - durch Maschinengewehre, Panzer, schwere Artillerie. In den Teil der Ukraine, in dem trotz eines offiziellen Waffenstillstandes immer noch täglich geschossen wird.

Doch Sie können das ändern! Wir appellieren an Ihre Menschlichkeit, mit der Unterschrift unter dieser Petition ein Signal an die Verwaltungsbehörden zu senden. Kein Erwachsener sollte an einem Ort leben müssen, an dem man von Tag bis Nacht immer wieder aufs Neue um sein Leben bangen muss - und schon gar kein Kind.

Deshalb unsere Forderung: Bleiberecht für Familie Morokko!

Es gibt Menschen, die fragen, wieso die betroffene Familie innerhalb der Ukraine nicht einfach an einen anderen Ort ziehe - schließlich herrsche nicht im ganzen Land Krieg. An diese Leute möchten wir uns gerne persönlich wenden:

Frau Morokko bekommt von den Behörden den Preis für das Ticket erstattet, mit dem sie nach Makejewka fahren könnte. Aber Sie haben recht, ab dem Überqueren der ukrainischen Grenze könnte sie sich theoretisch trotzdem an einen anderen Ort begeben. Doch wohin?

Diese Familie würde im Falle einer Abschiebung weder Sozialleistungen, noch eine Wohnung zur Verfügung bekommen. Die einzige Möglichkeit um an Geld dafür zu kommen, wäre eine Arbeit zu finden - doch das ist sehr schwer. Flüchtlingen innerhalb der Ukraine schlägt Argwohn entgegen - oft heißt es, sie hätten nicht genug für die Verteidigung ihres Landes getan. Und selbst wenn Frau Morokko eine Arbeit finden würde - wo würde die Familie in der Zwischenzeit leben? Wer würde auf ihre drei Kindern aufpassen, wer für sie sorgen? Flüchtlingslager innerhalb der Ukraine existieren, aber die Zustände dort sind schrecklich und auf keinen Fall eine dauerhafte Option.

Irina Morokko und ihren Söhnen würde wohl nichts anderes übrig bleiben, als entweder auf der Straße zu stehen oder in die kriegsgebeutelte Heimat zurückzukehren - außerhalb von Makejewka gibt es schlicht und einfach keinen Ort zum Leben für sie.

Begründung

Die Stadt Makejewka (auch Makijiwka genannt) hat um die 350.000 Einwohner und ist somit die drittgrößte Stadt des Gebietes Donezk. Heute ist sie unter Kontrolle der prorussischen "Volksrepublik Donezk".

Dies bedeutet sowohl Einschränkungen durch die separatistischen Behörden als auch durch den Staat der Ukraine. Gegenseitige Vergeltungsaktionen der beiden Parteien führen immer wieder zu bedrohlichen Situationen für die Bevölkerung - angefangen von bürokratischen Ärgernissen, über Knappheit von Lebensmitteln und anderen Waren des täglichen Bedarfs bis hin zu regelmäßigem scharfen Beschuss und Hinrichtungen.

Im Osten der Ukraine hat der vereinbarte Waffenstillstand nie wirklich gehalten. Unter diesen Bedingungen ist es unmenschlich, eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern in das Kriegsgebiet zurückzuschicken.

Lesen Sie bitte auch den persönlichen Appell von Frau Morokko:

Ich heiße Irina Morokko und bin ein Flüchtling aus der Ukraine. Vor zwei Jahren begann in meiner Heimat ein Krieg, bis jetzt ist er nicht vorbei. Wir lebten im Donezker Gebiet, in der Stadt Makejewka. Es wurde immer gefährlicher und schrecklicher, in unserer Heimatstadt zu bleiben.

Zusammen mit meinen zwei Söhnen kam ich deshalb 2014 nach Deutschland und beantragte Asyl. Von meinem Mann bin ich geschieden und erziehe die Kinder allein.

Auch nachdem wir hier in Deutschland Zuflucht gefunden haben, können die Kinder die Schrecken und fürchterlichen Erlebnisse des Krieges nicht vergessen. Mein zweiter Sohn Daniel, der 2007 geboren wurde, schläft nachts sehr schlecht, hat oft Alpträume und wacht unter Tränen auf. Auch mein ältester Sohn Sergej, der 2000 geboren wurde, hat immer noch Angstzustände bei Lärm oder knallenden Geräuschen. Nur langsam werden die Kinder wieder stabiler.

Hier in Deutschland lernte ich einen deutschen Mann kennen, aus dieser Beziehung wurde ich schwanger. 2015 wurde mein dritter Sohn Michael geboren. Aber sein Vater wollte das Kind nicht, verließ uns und brach jeglichen Kontakt ab. Deshalb war ich gezwungen, nach Michaels Geburt einen Vaterschaftstest anzustrengen. Die Vaterschaft wurde gerichtlich bestätigt. Alle Unterlagen dazu habe ich vorliegen. Michael hat einen deutschen Vater und ist in Deutschland geboren. Deshalb könnte ich für ihn die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen, aber dafür brauche ich die minimale Mitarbeit seines Vaters, der nach wie vor nichts von uns wissen will, sich vor uns versteckt und jeglichen Kontakt mit uns oder den Behörden ablehnt.

Zurzeit leben wir in Neusäß bei Augsburg. Am 29.06.16 erhielten wir die endgültige Ablehnung unseres Asylantrags.

Zusammen mit meinen drei Kindern soll ich bald in die Ukraine, in den Schrecken des Krieges im Donezker Gebiet zurückkehren. Vielleicht verstehen Sie es nicht, aber wir werden direkt ins Epizentrum des Krieges, in dem täglich scharf geschossen wird, zurückgeschickt.

Der kleine Michael ist erst anderthalb Jahre alt. Er hat das volle Recht, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, aber sein Vater verhindert dies durch seine Verweigerung der Mitarbeit mit den Behörden.

Daniel und Sergej haben in den letzten zwei Jahren gut Deutsch gelernt. Sie lernen gut in der Schule, beginnen erst, sich vom Trauma des Durchlebten zu erholen.

Ich besuche einen Deutschkurs und werde all meine Kraft geben, sobald es möglich ist, zu arbeiten und meine kleine Familie zu ernähren.

Bitte denken Sie an die Kinder, die zurück in den Krieg geschickt werden sollen. Bitte geben Sie uns eine Chance in Frieden hier in Deutschland zu leben.

Informationen über die Situation in Makejewka finden Sie z. B. hier:

Am hellichten Tagen werden Wohnhäuser beschossen: https://www.youtube.com/watch?v=6fBGih30j4M

So verlieren Menschen immer wieder ihre Unterkunft: https://www.youtube.com/watch?v=ovvTn5jDVtU

Auch nachts finden sie keine Ruhe: https://www.youtube.com/watch?v=FoyBN22LlLY

Berichte aus dem Jahr 2016 der OSCE, in dem Makejewka erwähnt wird (auf Englisch):

15.07.: https://www.osce.org/ukraine-smm/254461 26.06.: https://www.osce.org/ukraine-smm/248801 09.06.: https://www.osce.org/ukraine-smm/246186 20.05.: https://www.osce.org/ukraine-smm/241826 21.04.: https://www.osce.org/ukraine-smm/235771 24.03.: https://www.osce.org/ukraine-smm/230116 19.02.: https://www.osce.org/ukraine-smm/223716 18.02.: https://www.osce.org/ukraine-smm/223706

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Petition teilen

Bild mit QR code

Abrisszettel mit QR Code

herunterladen (PDF)

Angaben zur Petition

Petition gestartet: 19.07.2016
Petition endet: 16.09.2016
Region: Landkreis Augsburg
Kategorie: Bürgerrechte

Neuigkeiten

  • Nachdem diese Petition dem Verwaltungsgericht Augsburg übergeben wurde, hat es in einem Prozess der Klage gegen die Abschiebung der Familie Morokko zugestimmt.

    Dies bedeutet leider nicht, dass die Möglichkeit einer Abschiebung schon vollständig aus der Welt geschaffen wurde. Allerdings ist es ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin.

    Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Unterstützern dieser Petition. Jede eurer Unterschriften hat unsere Welt ein kleines Stück gerechter gemacht!

    Allen verleumderischen und beleidigenden Nachrichten zum Trotz, die die Familie Morokko aufgrund ihres Widerspruchs gegen ihre Abschiebung erhalten hat: Sie wird nicht aufgeben, für ein menschenwürdiges Leben zu streiten.

    Nochmals vielen Dank und liebe Grüße

    Antje... weiter

Noch kein PRO Argument.

Deutschland kann nicht jeden Menschen auf dieser Welt vor Krieg und Leid beschützen, da müssen andere Länder auch mithelfen. Dafür sollte man eine Petition eröffnen, wenn das uberhaupt geht. Die Dame hier kann ichg gar nicht verstehen, wenn man Kinder haben will dann bespricht man das doch mit dem Partner egal in welcher Lage man ist, wieso will der Mann den keinen Kontakt hat sie einfach selbnst beschlossen ein Kind mit einem Deutschen zu zeugen ohne dessen Einverständnis oder ihn sogar angelogen was die Verhütung betrifft um in Deutschland zu bleiben? Kann man das bitte beantworten?

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern