382 Unterschriften
Der Petition wurde nicht entsprochen
Petition richtet sich an: Senatsverwaltung Bildung, Jugend, Familie
Recht auf Bildung und Betreuung sichern - Eltern entlasten
Wir Eltern haben in den letzten Monaten alles gegeben, um neben Arbeit auch Homeschooling und Betreuung unserer Kinder zu gewährleisten. Diese Situation kann sich so nicht mehr wiederholen. Wir fordern tragfähige Lösungen - möglichst schnell und spätestens für die Zeit nach den Sommerferien. Lösungen, die in der fortbestehenden Corona-Pandemie - wenn zum Beispiel einzelne Schulen oder Klassen schließen müssen - tatsächlich funktionieren.
Unser großer Dank gilt allen Erzieher*innen, allen Lehrkräften, die in den vergangenen Wochen ihr Menschenmöglichstes getan haben, um für die Kinder da zu sein.
Allerdings sehen wir mit großer Sorge, dass eine systematische Antwort für die geplante Öffnung nach den Sommerferien fehlt: So sind zum Beispiel 5600 Erzieher:innen nicht im Dienst, das wird sich auch zeitnah nicht ändern. An einzelnen Berliner Schulen fallen bis zu 50 Prozent der Lehrkräfte aufgrund von Attesten als Corona-Risikopersonen aus. Gleichzeitig sind die verbleibenden, einsatzbereiten Lehrkräfte parallel in der Notbetreuung beschäftigt. Auch die Aussicht auf den Herbst, in dem die Corona Infektionen womöglich wieder zunehmen werden, bereitet uns Sorge.
Wir schlagen deshalb vor:
Der Unterrichtsumfang muss zunehmen - dazu digitalen Unterricht professionell und verlässlich anbieten, Lehrkräfte wenn nötig kurzfristig weiterbilden!
Teilnahme ermöglichen, Geräte für finanziell benachteiligte Schüler:innen - und für Lehrer:innen bereitstellen!
Kitakrise endlich beenden, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Anerkennung für unserer Erzieher:innen!
Risikogruppen und Kinder mit Behinderung nicht außen vor lassen!
Kapazitäten der Kinder- und Jugendhilfe ausweiten, die Arbeit der Träger sicherstellen, auch wenn Hausbesuche wegfallen!
Erzieher:innen und Lehrkräfte müssen absoluten Vorrang bei der Versorgung mit regelmäßigen COVID-19 Tests haben!
Private Betreuungslösungen auch finanziell honorieren - gute Betreuung und Entlastung dürfen keine Frage des Geldbeutels sein!
Wir Eltern stehen in dieser Krise zusammen, tun unser Möglichstes um Arbeit, Kinderbetreuung und Haushalt zu schultern. Aber die Last darf uns nicht zum Zerbrechen bringen.
Initiator:innen:
Sabine Ponath, Janik Feuerhahn, Camilla Rando, Tanya Neufeldt, Dr. Franziska Briest
Begründung
Hier unser Vorschläge in ausführlich:
Der Unterrichtsumfang muss stabil wieder zunehmen, wir brauchen zum Präsenz- auch digitalen Unterricht, wie von Bundesbildungsministerin Karliczek empfohlen. Kinder haben ein Recht auf Bildung. Eltern sind keine Lehrkräfte, auch wenn sie in den vergangenen Wochen ihr Möglichstes getan haben um ihre Kinder zu unterstützen. Ob Schüler:innen mit Videokonferenzen begleitet werden oder nicht war bislang Zufall und Glückssache je nach Schule und Lehrkraft. Zukünftig aber soll digitales Lernen für alle professionell und verlässlich angeboten werden. Wir sehen darin einen Schlüssel, um Unterricht auch in Pandemiezeiten zuverlässig anbieten zu können. Dafür muss Senatorin Scheeres schnell die Voraussetzungen schaffen. Die Technologie ist vorhanden, es würde der digitalen Vorreiterstadt Berlin gut zu Gesicht stehen, sie endlich anzuwenden. Auch Lehrkräfte die einer Risikogruppe angehören können so weiter am Schulgeschehen teilhaben. Wenn nötig, müssen dafür kurzfristig Schulungen und Weiterbildungen durchgeführt werden. Angebote dafür sind vorhanden - sie müssen genutzt werden. Für mehr Präsenzunterricht wünschen wir uns die Prüfung, ob Lehramtsstudierende temporär zur Unterstützung in den Schulen eingesetzt werden können.
Der Senat hat bereits 9500 Tablets für finanziell benachteiligte Schüler:innen eingekauft. Wir sehen aber, dass diese Option noch nicht in der Breite angekommen zu sein scheint. Der Bedarf ist höher, daher muss dieses Angebot schnell aufgestockt werden, um eine Teilhabe aller gewährleisten zu können. Die Beantragung muss unbürokratisch erfolgen ohne zu stigmatisieren. Auch Lehrer:innen, die einen Laptop benötigen, um digitalen Unterricht zu ermöglichen, müssen ausgestattet werden. Berlin hat in den letzten drei Monaten drei Milliarden Euro ausgegeben - an den Kosten von wenigen Millionen Euro darf es nicht scheitern, dass 360.000 Schüler:innen einfach nicht unterrichtet werden.
Die derzeitige Situation führt uns vor Augen, dass das Betreuungssystem in Berlin an chronischer Unterbesetzung krankt, dass unsere Erzieher:innen unterbezahlt sind und ihre wertvolle Arbeit nicht ausreichend wertgeschätzt wird. Wir unterstützen daher die Forderungen des Bündnis Kitakrise Berlin, die unter anderem bessere Bezahlung fordern (die Angleichung an die Brandenburger Gehälter steht nach wie vor aus) und einen verbesserten Betreuungsschlüssel vorschlagen. Der aktuell notwendige Infektionsschutz zeigt einmal mehr, dass es einen besseren Betreuungsschlüssel braucht, um auch über Krisenzeiten halbwegs gut hinweg zu kommen.
Alle Kinder haben ein Recht auf Betreuung und Bildung - auch die, in deren Familie Angehörige aus Risikogruppen sind. Für diese Kinder müssen ebenfalls Angebote und Lösungen geschaffen werden. In den Schulen und Kitas kann digitaler Unterricht gerade für diese Schüler:innen die Teilhabe gewährleisten..Für Eltern mit Kindern mit Behinderungen müssen weiterhin besondere Bemühungen zur Entlastung und Förderung ihrer Kinder im Mittelpunkt von unbürokratischen Maßnahmen stehen.
Die Kapazitäten der Kinder- und Jugendhilfe müssen ausgeweitet werden, um wegfallende Kontroll- und Meldeinstanzen von Kitas und Schulen im Hinblick auf Kindeswohlgefährdung bzw. Kinderschutzmeldungen ansatzweise kompensieren zu können. Eine finanzielle Sicherstellung der Arbeit der Träger der Kinder- und Jugendhilfe muss auch dann gewährleistet sein, wenn Hausbesuche nicht möglich sind, sondern stattdessen nur telefonische oder digitale Kontaktaufnahmen. Die Personalsituation an den Jugendämter muss überdies besser ausgestattet werden.
Erzieher:innen und Lehrkräfte müssen prioritär mit COVID-19 Tests ausgestattet werden, um mögliche Infektionen regelmäßig und häufig nachweisen und so eine weitere Ausbreitung von COVID-19 Erkrankungen eindämmen zu können. Auch langfristig bis in das neue Jahr hinein muss der Senat Kapazitäten dafür bereit halten.
Der Senat hat bereits den Weg frei gemacht um private Betreuungskreise zu ermöglichen. Wir begrüßen diesen Schritt, sehen aber auch dass dies langfristig nur wenig Entlastung bringt. Auch darf die Betreuung keine Frage des Geldbeutels sein. Wenn Eltern die Betreuungsstrukturen durch privat organisierte Optionen entlasten sollte dafür auch eine angemessene finanzielle Entschädigung möglich sein. Dabei sollte das Programm MOKIS ergänzend in Erwägung gezogen werden.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Neuigkeiten
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 12.07.2021Liebe Unterstützende,
der Petitionsausschuss hat über das Anliegen der Petition beraten. Der Petition konnte nicht entsprochen werden. Die Stellungnahme des Petitionsausschusses finden Sie im Anhang.
Beste Grüße
das openPetition Team -
Petition eingereicht - Danke für die Unterstützung!
am 20.01.2021
openPetition hat die von Ihnen unterstützte Petition offiziell im Petitionsausschuss von Berlin eingereicht. Jetzt ist die Politik dran: Über Mitteilungen des Petitionsausschusses werden wir Sie auf dem Laufenden halten und transparent in den Petitionsneuigkeiten veröffentlichen.
Als Bürgerlobby vertreten wir die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern. Petitionen, die auf unserer Plattform starten, sollen einen formalen Beteiligungsprozess anstoßen. Deswegen helfen wir unseren Petenten, dass ihre Anliegen eingereicht und behandelt werden.
Mit besten Grüßen,
das Team von openPetition -
Liebe Unterstützer*innen,
vor gut zwei Wochen waren wir auf der Straße und haben gemeinsam vor dem Roten Rathaus demonstriert. Für uns. Für euch. Für alle #coronaeltern. Das hatte einen guten Grund: es ging um unsere Kinder und deren Rechte.
So lief unsere Demo
Wir waren nicht sicher, wie viele wir werden. Befürchteten, dass es vielleicht nur 10 Leute werden – weil, Elternprotest in Zeiten kollektiver Überlastung eine Herausforderung für sich ist – aber dann waren es mindestens 100 Mamas, Papas, große und kleine Kinder vor dem Roten Rathaus in Berlin. Das war toll!
Wir haben ein klares Zeichen an den Senat und vor allem die Schul- und Familiensenatorin gesandt, dass wir eine bessere Planung erwarten. Und vor allem einen Plan B – der greift,... weiter
Debatte
Wir brauchen einen verlässlichen und langfristig wirkenden Plan B zu den jetzigen Öffnungen der Einrichtungen. Denn es ist doch absehbar, dass die Infektionszahlen wieder steigen werden. Deshalb sind die sieben Forderungen JETZT wichtig!
Die vorliegende Petition ist unzureichend. Es sollte nicht darum gehen, dass wir Eltern uns mit dem derzeitigen Zustand abfinden und nur die Betreuung verbessert wird. Ziel sollte vielmehr eine umgehende Wiederöffnung aller Schulen sein. Dies gekoppelt mit einem vernünftigen Hygiene- und Schutzkonzept, das aber keine unerfüllbaren Hürden beinhaltet. Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig, hat sich hierzu entsprechend geäußert. Es geht um die Wiederherstellung und Einlösung des Rechts auf Bildung. Bildungsschwache Länder wie Berlin müssen hier als erste voranschreiten.