Region: Wolfsburg
Erfolg
Bildung

Öffnung des Ganztages an Wolfsburger Grundschulen um eine weitere Abholzeit

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Dennis Weilmann, Dezernentin Iris Bothe, Leitung Geschäftsbereich Schule Frau Blohm und Herrn Andacht

884 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

884 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet März 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 12.06.2023
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Petition richtet sich an: Oberbürgermeister Dennis Weilmann, Dezernentin Iris Bothe, Leitung Geschäftsbereich Schule Frau Blohm und Herrn Andacht

Schule und Freizeit – diese 2 Bereiche sind für schulpflichtige Kinder bedeutend und sollten gut miteinander vereinbart werden. Jedoch sieht die Wirklichkeit ganz anders aus: Schulkinder, die im Ganztag angemeldet sind, müssen bis 16:00 Uhr in der Schule bleiben und dürfen nicht früher abgeholt werden. Selbst wenn Eltern dies mit ihrer Arbeitszeit vereinbaren könnten, ist lediglich eine Abholzeit um 13 Uhr möglich, jedoch ohne dass die Kinder Mittag gegessen haben. Zwischen 13 Uhr und 16 Uhr ist die Abholung der Kinder in der Regel nicht erlaubt.
Wir Eltern wollen für unsere Kinder da sein, ihnen Freizeit und flexible Spielzeit schenken und trotzdem genügend Zeit für den Beruf haben! Dafür brauchen wir mehr Flexibilität in der Betreuung und fordern eine weitere Abholzeit um 14.30 Uhr an Wolfsburger Grundschulen.  
Nähere Erläuterungen:
An Wolfsburger Schulen gibt es ein flächendeckendes Ganztagsangebot, um dem Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz zum Schuljahr 2026/27 vorzugreifen, so dass alle Wolfsburger Grund- und weiterführenden Schulen Ganztagsschulen sind (vgl. Bericht zur Schulentwicklung 2021 an Wolfsburger Schulen).
Dies ist eine große Erleichterung für Wolfsburger Familien. Gleichzeitig ist das System sehr starr.
Abgeholt werden darf entweder um 13h oder nach Ende des Ganztages um 16h, denn mit der Anmeldung im Ganztag sind die Kinder anwesenheits-, bzw. schulpflichtig bis zum Schluss. Wird das Kind vor 13h abgeholt, hat es zudem häufig kein Mittag gegessen.
Ein solch einengendes Konstrukt hat diverse Nachteile, sowohl für die Kinder, als auch für das gesamte Familienleben.
Für die Kinder sind Dinge wie Verabredungen mit Freunden und Verwandten (klassische Oma-Opa-Tage) außerhalb der Schule nur nach 16 Uhr möglich. Der Besuch von Sportverein oder Musikschule geht nur bei Vorlage einer entsprechenden Bescheinigung. Individuelles Spielen oder Familienzeit werden enorm eingeschränkt.
Gerade für Kinder in der 1. und 2. Klasse kann ein 8h-Tag zu einer enormen Herausforderung werden, was mit Stress und Überforderung einhergeht.
Für die Eltern bleibt ebenfalls oft gar keine Möglichkeit, gemeinsame Familienzeit zu ermöglichen, da aufgrund von Arbeitszeiten ein Abholen um 13h nicht möglich ist, und somit lediglich die Zeit zwischen 16h und zu Bett gehen bleibt.
Dies ist für uns keine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern gleicht eher eine Entscheidung zwischen jenen beiden.
Im Mai 2022 gab es eine Niedersachsenweite Petition, um den Ganztag um eine Abholzeit zu erweitern (www.flexiblerganztag.de). In der Petition wird die Uhrzeit 14.30h empfohlen. Dieser Empfehlung folgen wir. Auch sind auf der Seite weitere ausführliche Argumente zu finden.
Einen Teil der Argumente möchten wir hier kurz zusammenfassen:

Begründung

Nachteile EINZIGE Abholzeit 16.00h:

  • Schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Einschränkung von Freundschaften und sozialen Beziehungen außerhalb der Schule
  • Einschränkung von Hobbys in Sportvereinen/Musikschule o.ä.
  • Einschränkung von gemeinsamer, wertvoller Familienzeit
  • Stress und Überforderung für einige Kinder (insbesondere für den 1. und 2. Jahrgang), denn ein Schultag von 08:00 bis 16:00 Uhr ist einfach wahnsinnig lang und anstrengend.

Vorteile weitere Abholzeit (z.B. 14.30h)

  • viele Eltern können diese Zeit an ausgewählten Tagen gut ermöglichen und mit dem Beruf und der Karriere vereinbaren
  • es bleibt noch genügend Zeit für Verabredungen, Vereinssport, Musikschule und Co.
  • die Kinder haben dann bereits gemeinsam Mittag gegessen
  • im Gegensatz zur gebundenen Ganztagsschule finden im offenen GT nachmittags keine Unterrichtseinheiten statt, sondern Freispielzeit und außerunterrichtliche Angebote. Eine feste, alternative Abholzeit bedeutet also keinen Nachteil für die schulische Bildung der Kinder
  • auch aus pädagogischer und struktureller Sicht ist der Zeitpunkt um 14:30 Uhr sinnvoll für eine zweite Abholzeit, da erst im Anschluss die außerschulischen Aktivitäten für die Kinder starten, die bis 16:00 Uhr bleiben.

Die Petition wurde im Oktober 2022 mit über 5300 Unterschriften an den ehemaligen Kultusminister Herrn Tonne übergeben. Und in einem Gespräch mit Herrn Tonne wurde eine Umsetzung der Forderung bis zum Beginn des nächsten Schuljahres in Aussicht gestellt. Selbst im Koalitionsvertrag der neuen rot-grünen Landesregierung steht diese Absichtserklärung wie folgt: „Wir werden den Schulen ermöglichen, eine flexible Abholregelung für ihren Ganztag festzulegen.“ (Seite 58). 
Der Rat der Stadt Wolfsburg hat das Rahmenkonzept zur Bildung und Betreuung an Ganztagsgrundschulen 2015 beschlossen. Seitdem hat sich viel getan und wir sehen dringenden Bedarf den Ganztag an die aktuellen Begebenheiten in Familien mit Schulkindern anzupassen. Aktuell nehmen 77 % der Wolfsburger Grundschulkinder das Ganztagsangebot in Anspruch, davon 67 % bereits an 4 oder 5 Tagen pro Woche. Im Vergleich dazu werden bundesweit lediglich etwa 50 % der Kinder im Grundschulalter ganztägig betreut. Dies zeigt, dass vor allem in Wolfsburg der Wunsch der Eltern ihre Kinder länger als 13h betreuen zu lassen, sehr groß ist. Sei es nun zur Förderung oder aus beruflichen Gründen. Gleichzeitig bedeutet dies nicht, dass Eltern ihre Kinder nicht gerne eher abholen würden, um zum Beispiel Zeit als Familie zu verbringen oder das Kind vor Überforderung zu schützen. 
Darum fordern wir die Verwaltung der Stadt Wolfsburg auf, sich bereits jetzt auf den Weg zu machen, um zum Schuljahrstart 2023/24 eine weitere Abholzeit möglich zu machen. Sollten das verpflichtende Gesetz bis zum Sommer 2023 nicht verabschiedet sein, so kann Wolfsburg hier eine Vorreiterrolle einnehmen und auch etwas für sein Siegel "Kinderfreundliche Kommune" tun. Das eine weitere Abholzeit kinderfreundlich ist, halten wir für unumstritten. Zu Zeiten von Corona Maßnahmen gab es bereits weitere Abholzeiten. Dieses Vorgehen soll nun alltagstauglich gemacht werden, ohne dass das Bildungsangebot Einschränkungen erlebt. Ein Aufschieben des Themas ist für uns keine Option. Das Thema ist aktuell und wird nicht überraschend auf die Verwaltung zu kommen. Darum bitten wir: machen Sie sich jetzt bereits an die Umsetzung für das Schuljahr 2023/24 zum Wohle aller Kinder und Familien.
Von Seiten der Verwaltung wurde eine längere Bearbeitungszeit von bis zu 36 Monaten bei der letzten Stadtelternrastsitzung gesprochen. Wir möchten die Verwaltung auffordern, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen und dieses mit Priorität voranzutreiben. 
Unterstützen Sie uns. Lassen Sie uns gemeinsam etwas für unsere Kinder erreichen, unabhängig davon, ob sie bereits in einer Wolfsburger Grundschule unterrichtet oder in den nächsten Jahren eingeschult werden. Gemeinsam können wir etwas bewirken! 
Vielen Dank!
Mareike W., Rebecca S. und Kira A. aus Wolfsburg 
(Bild von Luisella Planeta Leoni auf Pixabay)

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Mareike W., Rebecca S. und Kira A. aus Wolfsburg aus Wolfsburg
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 13.03.2023
Petition endet: 12.06.2023
Region: Wolfsburg
Kategorie: Bildung

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