Bildung

Körperbehinderte Kinder im Landkreis Waldshut müssen nach der 5. Schulklasse in ein Internat!!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Landrat Martin Kistler

3.229 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

3.229 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 11.12.2019
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Landrat Martin Kistler

Einrichtung einer Sekundarstufe I an der Wutach-Schule in Waldshut-Tiengen.

Ziel der gesamten Aktion ist, die Wutach-Schule mit einer Sekundarstufe I/Haupstufe bis zum Ende der Schulpflicht im Landkreis Waldshut zu installieren.

Jedes Jahr müssen die Eltern der Wutach Schule in Tiengen eine schwierige und nachhaltige Entscheidung treffen, auf welche Schule soll mein körper - und geistigbehindertes Kind nach der 5. Klasse gehen?

Als Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung ist die Wutach-Schule als Grundschulstufe mit ca. 42 Kindern inkl. ca. 10 Schulkindergartenplätzen für fünf Schulbesuchsjahre angelegt. Danach werden die Kinder bis zum Ende ihrer Schulpflicht in andere Schulen „verteilt". Die Kinder werden in der Wutach-Schule sehr gut gefördert und fühlen sich während der Schulzeit fast wie zuhause. Nach der 5. Schulklasse müssen die Kinder ihr gewohntes Umfeld wie Schule, Lehrer, Freunde alles was ihnen wichtig war verlassen und in eine landkreisfremde Schule wechseln.

Hier ist die Hauptalternative die Esther-Weber-Schule, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Internat mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, diese Schule befindet sich im Landkreis Emmendingen in Emmendingen-Wasser. Dies bedeutet, dass die Kinder in Ihrer unterrichtsfreien Zeit (ca. 17 Std./tägl.) im Internat untergebracht werden. Die Kinder werden jeweils montags um 6.00 Uhr früh, einige auch früher, zuhause mit den beauftragten Fahrdiensten des Landkreises Waldshut abgeholt und freitags gegen Abend wieder nach Hause gebracht, die Fahrzeit beträgt im Durchschnitt ca. 3,5 Stunden. Dies ist schon eine hohe Belastung für die Kinder, die wesentlich größere Belastung ist die "familiären Entfremdung". Die stabilste Säule im Leben eines Kindes ist die Familie, die damit zum größten Teil wegfällt.
Hiermit möchten wir keinesfalls ausdrücken, dass die Esther-Weber-Schule eine ungeeignete Schule wäre, im Gegenteil, die Schule ist äußerst kompetent und qualifiziert, sie hat nur einen Nachteil, sie ist zu weit entfernt, je nach Wohnort sind Distanzen über 200 Kilometer und mehr, pro Fahrt, keine Seltenheit.

Die sogenannte „Teilhabe“ am Familienleben findet nur noch am Wochenende oder in den Ferien statt.

Medizinisch notwendige Maßnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie, Arztbesuche, Logopädie, Hilfsmittelversorgung etc. wird und muss in andere Hände übergeben. Die Eltern haben keinen direkten Einfluss mehr über die Maßnahmen die durchgeführt werden…!

Wird ein Kind während der Schulzeit krank, z.B. Schnupfen, Grippe, epileptischer Anfall etc. müssen die Eltern ihre Kinder umgehend in der Schule abholen, egal zu welcher Zeit, nach der Gesundung des Kindes müssen sie von ihren Eltern wieder an die Schule gebracht werden.

Nur ein Beispiel...wer von Ihnen gesunde Kinder hat und sie auf eine Schule Ihrer Wahl schicken kann wird sein Kind wohnortnah in Lörrach, Rheinfelden, Bad Säckingen, Waldshut-Tiengen usw. auf eine Realschule oder ein Gymnasium schicken können, es gibt ja die Wahlfreiheit und die meisten Schulen sind auch Ortsnah. Jetzt stellen Sie sich einmal vor, in Ihrem Landkreis gibt es keine Realschulen oder Gymnasien, dass einzige was Ihnen übrig bleibt ist Ihr Kind in einen anderen Landkreis mit Internatsunterbringung beschulen zu lassen oder in eine Schule zu geben die den passenden Förderschwerpunkt überhaupt nicht besitzt, dies wäre bei uns die Inklusion. Fern von Eltern, Geschwistern, Großeltern, Freunden, Vereinen usw., wie würden Sie sich fühlen, was würden Ihre Kinder zu Ihnen sagen (Ihre Kinder können reden und vermutlich können Sie es ihnen erklären)?.

Begründung

Es benötigt einer öffentlichen Stimme, damit der Landkreis Waldshut als Schulträger den Antrag zur Errichtung einer Sekundarstufe I in der Wutach-Schule in Tiengen stellt

Schulgesetz für Baden-Württemberg (SchG) 3. TEIL Errichtung und Unterhaltung von Schulen § 27 Grundsätze

(1) Als Schulträger gilt, wer die sächlichen Kosten der Schule trägt.

(2) Die Schulträger sind berechtigt und verpflichtet, öffentliche Schulen einzurichten und fortzuführen, wenn ein öffentliches Bedürfnis hierfür besteht.

Seit 30 Jahren müssen Eltern mit körperbehinderten Kinder, im Landkreis Waldshut entscheiden, in welche landkreisfremde Schule sie ihre Kinder geben. Dies ist heutzutage sicherlich nicht einer gebildeten, toleranten und fortschrittlichen Gesellschaft würdig. Begründungen, dass es nur Platz für 3-4 Kinder mit leichten Behinderungen geben könne und dies dann sowieso nichts bringen würde. Kostenfaktoren gegenüber dem Steuerzahler berücksichtigt werden müssen...usw. Aussagen wie: Wer sein Kind nicht in ein auswärtiges SBBZ geben möchte soll sein Kind in eine Inklusionsklasse geben. Für eine Inklusionsbeschulung sind die Sonderschullehrer mit Fachrichtung K (körperlich) schlichtweg nicht vorhanden, hier kann es passieren, dass ihr Kind während der Schulzeit nur "betreut und/oder gepflegt" wird. Es findet keine Förderung statt. Diese Aussagen sind ganz einfach eine Frechheit und verfehlen das Prinzip der Förderung und der Teilhabe.

Siehe hierzu auch… https://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbix/1.html

Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen Ebenso die Teilhabe an Familie und bekanntem sozialen Umfeld. Es könnten noch viele weitere Gründe aufgelistet werden, Kostenfaktor, kein Wille von Seiten der Ämter, keine Lobby unserer Kinder, keine Verantwortung übernehmen müssen, etc. Unsere Frage und Forderung lautet, sollen oder müssen wir uns diesen Aussagen beugen, unsere Meinung lautet ganz klar…NEIN…, unsere Kinder sollten im Landkreis Waldshut zur Schule gehen dürfen und eine qualifizierte Förderung und Bildung erhalten. Wir haben verstanden, dass dieser Weg kein einfacher oder sogar unterstützter Weg von Seiten der Ämter sein wird. Wir müssen darum kämpfen um für unsere und alle nachfolgenden Kinder im Landkreis Waldshut endlich eine Hauptstufe zu installieren. Ziel der gesamten Aktion ist, die Wutach-Schule als Schule bis zum Ende der Schulpflicht unserer Kinder im Landkreis Waldshut zu installieren. Im Februar 2019 wurde eine neue Bedarfsplanung an der Wutach Schule von uns erstellt, diese kam zu folgendem Ergebnis:

Im kommenden Schuljahr Herbst 2019/20 wäre eine Beschulung von 7-8 Schülern an der Wutach Schule, räumlich und personell möglich. Hier könnte das Schulamt und Schulträger die ersten Schritte schon einmal anstoßen und könnten im weiteren Planungsverlauf die notwendigen Schritte erörtern und durchführen.

Diese Zahlen wurden von sämtlichen, offiziellen Seiten als zu gering eingestuft und nochmals abgeschmettert. Schulkindergarten, andere Schulen, eventuelle Rückkehrer wurden nicht befragt, würde man dies tun wäre die Zahl um ein vielfaches höher.

Die Schule könnte von Beginn der Hauptstufe im Schuljahr 2019/2020, mit der steigenden Anzahl Schüler mitwachsen. Die gesamte Infrastruktur eines Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung mit allen Räumlichkeiten, Personalstrukturen könnten in dieser Zeit geschaffen werden. Als die Wutach-Schule geplant und gebaut wurde, ist die bauliche Vergrößerung schon eingeplant und die Voraussetzungen dafür wurden mit Leerrohren, Anbaumöglichkeiten und Baufläche bereits gegründet.

"Es liegt nicht am können, es liegt am nicht wollen"

Diese Kinder benötigen Ihre Stimme, bitte unterstützen Sie unser Anliegen und teilen diese Petition mit allen Ihren Bekannten und Freunden.

Wir glauben nicht, dass diese keine Wahl zu haben, ausser Internatsunterbringung, im Sinne der damaligen Entscheidung des B-W Landtages im Juli 2015 zur Einhaltung der Behindertenrechtskonvention der UN ist. Siehe hierzu auch: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_3.html

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 22.07.2019
Petition endet: 01.12.2019
Region: Landkreis Waldshut
Kategorie: Bildung

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Sehr geehrte Unterstützende,

    zuerst einmal ein herzliches Dankeschön, an alle die uns in unserem Anliegen in irgendeiner Form unterstützt haben.
    Wir haben 3.229 Unterschriften und aufbauende Meinungen und Kommentare erhalten.
    Leider müssen wir nun feststellen, dass unsere Petition kein direkter Erfolg hatte, es wurden einige Dinge angestoßen und geplant, ob diese Ideen auch umgesetzt werden wird sich zeigen. Vielleicht ist unsere Aktion auch ein zukünftiger Baustein für eine Weiterentwicklung zur Hauptstufe.
    Ich möchte alle jetzigen und zukünftigen Eltern der Wutach Schule dazu aufrufen, behalten Sie die Schülerzahlen und das ganze Thema im Auge, eine Kernaussage war: „Sobald die Schülerzahlen erreicht und konstant sind, wird das Schulamt... weiter

Die Wutachschule hat eine familiäre Atmosphäre. Diese Atmosphäre kann auch mit Sekundarstufe beibehalten werden. Der beste Vergleich ist die Carl-Heinrich-Rösch-Schule (SBBZ mit Förderschwerpunkt Geistig) direkt neben der Wutachschule. Das ist ein Beispiel, dass es funktionieren kann...

Zitat aus einem Kommentar: "...Und sie Angst haben, das die Kinder an einer so großen Schule untergehen..." Genau DAS droht auch an einer Wutach-Schule mit einer Sekundarstufe ... dann wird auch diese Schule groß sein - sowohl im räumlichen Sinn als auch von den Klienten her. Große junge Erwachsene werden das Bild der Schule prägen und das Gefühl, das Eltern und Kinder - vor allem für dieses junge Alter von 2 bis 11 Jahren so schätzen und befürworten wird unwiederbringlich verlohren gehen ... das sollte auch im Blick behalten werden.

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