479 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Landrat Wolfgang Spreen
Die nachhaltige Integration der Zuwanderinnen und Zuwanderer ist eine der wichtigsten sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Gegenwart. Gleichzeitig ist gelungene Integration die Voraussetzung für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft. Wir wissen, dass der Kreis Kleve als ländliche Region über genügend Potenzial verfügt, diese gesellschaftspolitischen Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Die Migrationsbewegungen bieten eine Chance, von der sowohl die Neuzuwanderer als auch wir als Aufnahmegesellschaft im Rahmen einer Win-Win-Situation profitieren können. Viele Menschen finden im Kreis Kleve eine neue Heimat und tragen gleichermaßen zur kulturellen Vielfalt und wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region bei.
Integration ist jedoch kein Zufall. Erfolgreiche Integration hängt neben dem Integrationswillen der Zuwanderer und einer grundsätzlichen Aufnahmebereitschaft der örtlichen Bevölkerung im Wesentlichen auch von geeigneten kommunalen Strukturen und einer richtigen Steuerung ab. Integration ist eine komplexe Querschnittsaufgabe, an der eine Vielzahl von Akteuren beteiligt ist.
Als Aktionsbündnis für Integration bitten wir den Landrat des Kreises Kleve, Herrn Wolfgang Spreen, die Mitglieder des Kreistages Kleve sowie die Bürgermeisterinnen und die Bürgermeister der 16 kreisangehörigen Kommunen, sich für eine nachhaltige Integration der Zuwanderinnen und Zuwanderer im Kreis Kleve einzusetzen und in dem Zusammenhang alle notwendigen Maßnahmen und Absprachen für die Einrichtung eines Kommunalen Integrationszentrums im Kreis Kleve zu treffen.
Erstunterzeichner sind:
AWO Kreisverband Kleve e.V. Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. Caritasverband Kleve e.V. Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V.
DGB Kreisverband Kleve GEW-Kreisverband Kleve KAB Bezirksverband Kleve Verband Bildung und Erziehung Kreisverband Kleve
Begründung
Der Kreis Kleve ist eine Zuwanderungsregion. Lebten im Jahr 1990 noch 17.199 ausländische Staatsbürger im Kreis Kleve, ist die Anzahl der zugewanderten Menschen im Zuge der Arbeitsmigration innerhalb der EU sowie durch das erhöhte Flüchtlingsaufkommen in den vergangenen Jahren auf 41.655 (Stand 31.12.2015) gestiegen. Allein in 2015 und 2016 sind 4.478 Asylbewerber in den Kreis Kleve zugewiesen worden. Noch vor wenigen Jahren war die Integrationsarbeit kein besonderes Thema im Kreis Kleve. Inzwischen gehören die mit der Aufnahme und Integration verbundenen Aufgaben jedoch zum selbstverständlichen Arbeitsalltag der handelnden Personen. Viel Energie und Engagement ist gefordert, die nicht wenige an die Grenzen ihrer Belastung führt. Denn längst ist es nicht so, dass die vorhandenen Angebote und Strukturen ausreichen, um die kleinen und großen Herausforderungen zu bewältigen. Es mangelt dabei nicht nur an personellen Ressourcen. Im Gesamten mangelt es im Kreis Kleve an Strategien zur Planung von Maßnahmen und Bündelung von Aufgaben und Informationen, an einer Übersicht über Handlungsbedarfe und definierter Zielsetzungen, an Möglichkeiten des lernenden Austausches, an Fortbildungsangeboten zur Erweiterung von fachlichen Kompetenzen und vieles mehr. In den meisten Kommunen wie auch auf Kreisebene gibt es keine Integrationskonzepte. Es fehlen Handlungsstrategien zur interkulturellen Öffnung von Verwaltungen und Institutionen. Schulträger sind vielerorts mit der Aufnahme von ausländischen Schülern und der Gestaltung geeigneter schulischer Integrationsmaßnahmen überfordert. Insbesondere jugendliche Zuwanderer drohen beim Übergang Schule und Beruf durch ein zu dünn gestricktes Angebotsraster zu fallen. Wir müssen im Kreis Kleve dafür Sorge tragen, dass junge Zuwanderinnen und Zuwanderer vermehrt Möglichkeit für den Erwerb von Schulabschlüssen erhalten und vollqualifizierende Ausbildungen wahrnehmen können. Kurz – es gibt ein großes Bemühen um die Integrationsarbeit, aber es braucht zusätzliche Maßnahmen und Kräfte zur Unterstützung. Vor diesem Hintergrund ist es den beteiligten Akteuren, die sich im Bündnis für Integration zu diesem Aufruf zusammengeschlossen haben, unverständlich, weshalb der Kreis Kleve bislang auf die Einrichtung eines Kommunalen Integrationszentrums verzichtet. Die Kommunalen Integrationszentren haben vorrangig den Auftrag, durch Koordinierungs,- Beratungs- und Unterstützungsleistungen Einrichtungen des Regelsystems in der Kommune im Hinblick auf die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund zu sensibilisieren und qualifizieren. Sie tragen dazu bei, die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Sie orientieren sich an der Bildungskette von der frühen Förderung über den Elementarbereich, die Schule und die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit bis zum Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung, ein Studium oder einen Beruf. Handlungsfelder der Kommunalen Integrationszentren sind Bildung, Erziehung und Betreuung, und darüber hinaus z.B. Beschäftigung, Kultur, Sport, politische Partizipation, bürgerschaftliches Engagement, soziale Arbeit im Flüchtlingsbereich, Gesundheit sowie die Pflege älterer Menschen
In NRW haben sich 51 von 52 Kreisen und kreisfreien Städten aus guten Gründen für die Einrichtung eines Kommunalen Integrationszentrums entschieden. Es liegt im eigenen Interesse der Kommunen, jegliche zur Verfügung stehenden Mittel zur Bewältigung der gesellschaftspolitischen Kraftaufgabe namens Integration abzurufen. Sicher bedarf es auch in Behörden, Schulen, Migrationsberatungsstellen etc. zusätzlicher personeller Ressourcen. Gleichwohl können wir auf übergeordneter Ebene nicht auf Koodinierungs-, Beratungs- und Unterstützungsleistungen verzichten. Gerade die Kommunen im Kreis Kleve, die vergleichsweise wenig Erfahrungen in der Integrationsarbeit haben, müssten verstärkt gemeinsame Maßnahmen für den Bildungs- und Qualifizierungsbereich planen und Synergieeffekte auf Kreisebene nutzen. Neu geschaffene Strukturen und Steuerungsinstrumente könnten die Kommunen im Arbeitsalltag entlasten und Freiräume schaffen, Aktivitäten im breiten Handlungsfeld Integration zielgerichtet zu planen und neue innovative Projekte anzugehen. Mit dem Rückgang der Zuweisungen von Geflüchteten haben sich die Herausforderung für den Kreis Kleve nicht erledigt. Gerade jetzt müssen wir uns für die Bildung und soziale Teilhabe der zugewanderten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen stark machen. Wir dürfen ErzieherInnen, LehrerInnen, SozialarbeiterInnen, Verwaltungsmitarbeitende und Ehrenamtliche mit ihren täglichen Kraftanstrengungen nicht alleine lassen. Auch sie brauchen ein Konzept, das Orientierung schafft auf dem langen und kleinschrittigen Weg zur Integration. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass wir die an uns herangetragenen Aufgaben nicht bewältigt bekommen. Wir sollten aber nicht glauben, auf zusätzliche Mittel, Hilfen und Unterstützung verzichten zu können.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
17.11.2017
Petition endet:
16.01.2018
Region:
Kreis Kleve
Kategorie:
Migration
Neuigkeiten
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Petition wurde nicht eingereicht
am 17.01.2019Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.