1.112 Unterschriften
Der Petition wurde entsprochen
Die Petition war erfolgreich!
Neuigkeit lesenPetition richtet sich an: Geschäftsstelle der Härtefallkommission in Bayern, Bayerisches Staatsministerium des Innern und für Integration
Mathieu ist ein Geflüchteter aus der Elfenbeinküste in Westafrika, der Schutz bei uns sucht. In seiner Heimat muss er um sein Leben fürchten. Er lebt seit Juni 2018 in Fladungen und hat sich bereits sehr gut integriert. Helft gemeinsam, dass wir ihm ein Leben bei uns in Schutz und Frieden ermöglichen können.
Begründung
Mathieu wuchs in Abengourou in der Elfenbeinküste auf. Er ist Christ und lebte mit seiner Familie, ebenfalls wie wir, auf dem Land. Dort bewirtschaftete er mit seinem Vater die Felder und züchtete Hühner. Von seinem Vater hat Mathieu mit 18 Jahren die Felder versprochen bekommen. Dies störte jedoch Mathieus eifersüchtigen Halbbruder, der die Ackerfläche für sich haben wollte. 2011 kam es zu einem folgenschweren Ereignis: Auf dem Feld schoss Mathieus Halbbruder mit mindestens 20 Kugeln auf ihn. Mathieu musste anschließend zwei Mal operiert werden und konnte nur mit Hilfe und durch den Schutz seines Vaters überleben.
Dieser starb jedoch im Jahr 2016. Die Situation änderte sich schlagartig. Mathieus Halbbruder drohte, dass er ihn endgültig töten werde, um die Ackerflächen für sich allein zu haben. In Panik und mit den Erinnerungen an den vorherigen Mordversuch, kehrte er seiner Heimat den Rücken und flüchtete.
Über Burkina Faso, Niger und Libyen erreichte er Europa in Italien. Über Frankreich und einige Stationen in Deutschland kam er nach über zehntausend Kilometern und zahlreichen Umwegen ins beschauliche Fladungen zu uns. Eine Flucht mit sehr vielen Risiken und Unwägbarkeiten, die sich niemand von uns vorstellen kann.
Kurz nach seiner Ankunft im Juni 2018 stand der kleine, flinke Fußballer auf dem Fladunger Sportgelände und wollte die letzten Wochen und Monate der Flucht einfach nur vergessen. Er wünschte sich nur ein bisschen Normalität. Schnell konnte Mathieu im Team der 1. Mannschaft des FC Bayern Fladungen eingebaut werden und war fortan bei jedem Training dabei. Ob im heißen Sommer, regnerischen Herbst oder im kalten Schnee - Mathieu zeigte, dass er einer von uns ist: Egal welche Hautfarbe, egal welches Alter, egal welche Sprache - der Fußball vereint.
Nach den gemeinsamen Trainings und Spielen lernten wir unseren neuen Spieler näher kennen. Mathieu bemühte sich von Anfang an, die Namen aller seiner Freunde zu lernen und zu verstehen. Nach einem Einsteiger-Deutschkurs machte er sogar Witze und Sprüche mit uns auf Deutsch und versucht sich bereits an unserem fränkischen Dialekt. Bei gemeinsamen Mannschaftsaktivitäten ist Mathieu immer dabei und alle kümmern sich um ihren Freund. In der Vorbereitung zu den Spielen, im Training oder bei Festen sieht er gleich, wo Arbeiten erledigt werden müssen und hilft, wo er nur kann.
In der Freizeit lernte er weitere Freunde in der Fladunger Jugend kennen und wurde auch dort schnell integriert. Zu gemeinsamen Festen und Fahrten mit der Kermesjugend kam Mathieu mit und begeisterte mit seiner lustigen Art.
Seit Frühjahr 2019 haben wir gemeinsam erreicht, dass Mathieu in der Landwirtschaft arbeiten kann und hilft einem örtlichen Landwirt bei der Hofarbeit. Ein bisschen Normalität und Gedanken an die Heimat. Zudem hat eine örtliche Metzgerei Mathieu eine Ausbildung angeboten, die er sehr gerne aufnehmen möchte. Das wäre der nächste Schritt auf dem Weg zu einem unabhängigen Leben bei uns und mit uns.
Im Frühsommer 2019 hat ein Gericht entschieden, dass Mathieu nicht bei uns bleiben darf. Ihm wird der Flüchtlingsstatus nicht anerkannt, da er in seiner Heimat nicht politisch verfolgt wird und er die Möglichkeit hätte, in einem anderen Teil der Elfenbeinküste ein neues Leben aufzubauen. Dies wäre jedoch mit der ständigen Angst verbunden, doch noch von seinen mordsüchtigen Verwandten aufgespürt zu werden. Nicht umsonst hat Mathieu die beschwerliche Flucht durch ganz Afrika und quer durch Europa auf sich genommen, um dieser Unsicherheit zu entkommen.
Mathieu bezeichnet seine neugewonnenen Freunde im Verein, weit weg von Heimat und Familie, als Brüder. Ebenso sehen ihn seine Freunde aus der Mannschaft als wichtigen Helfer und Mitglied des Vereins und seine Abschiebung würde einen großen Verlust bedeuten, nicht nur persönlich, sondern auch aus sportlicher Sicht.
Weil Mathieu uns gezeigt hat, wie gern er hier bei uns bleiben möchte und er für uns bereits ein Teil der Gemeinschaft geworden ist, wollen wir gemeinsam erreichen, dass Mathieus Fall bei der Härtefallkommission des Freistaats Bayern beraten wird.
Helft mit, dass unser Freund Mathieu eine Aufenthaltserlaubnis bekommen und seine Ausbildung bei uns beginnen kann.
Helft mit, ihm nach den grausamen Erfahrungen in der Vergangenheit, eine neue Heimat und Schutz zu geben.
Helft mit, indem wir ein Zeichen setzen, dass uns unsere Freunde wichtig sind - egal woher, egal wie alt und egal welcher Hautfarbe - wir kümmern uns um Menschen, die sich bei uns einbringen und integrieren.
Wenn Euch das Schicksal von Mathieu nicht egal ist, unterzeichnet mit Eurem Namen diese Petition. Diese werden wir bei der Bundesregierung und bei der Regierung von Unterfranken einreichen.
Setzt ein Zeichen für die Menschlichkeit, für einen jungen Mann, der bei uns in Frieden leben und arbeiten - und vor allem eins, einfach nur mit seinen Freunden gemeinsam Fußball spielen will.
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Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
27.05.2019
Petition endet:
26.08.2019
Region:
Unterfranken
Kategorie:
Migration
Neuigkeiten
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 01.09.2020Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
wir haben es geschafft – Mathieu kann bleiben und startet heute mit seiner Ausbildung!
Vor zwei Jahren kam unser Freund Mathieu mit großen Sorgen, Ängsten und Nöten zu uns. Die letzten beiden Jahre waren voller Bangen, Hoffen und vor allem Kämpfen. Wir kämpften mit zahlreichen Rückschlägen und großen Steinen im Weg. Wir wurden oft zurück- und umgeworfen. Aber wir sind gemeinsam einmal mehr aufgestanden, haben zusammengehalten und schöne Momente erlebt. Nach zwei Jahren hat unsere Aktion „Gemeinsam für Mathieu“ ein glückliches und unglaubliches Ende.
- Mit Eurer zahlreichen Unterstützung in Form von Unterschriften, positiven Kommentaren und Worten haben wir begonnen und unsere Petition eingereicht.
-... weiter -
Petent ist im Dialog mit dem Petitionsempfänger
am 25.05.2020Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
knapp ein Jahr nach Eingabe unserer Petition „Gemeinsam für Mathieu“ haben wir die Mitteilung erhalten, dass unsere Bitte im Bayerischen Landtag zur Behandlung im Ausschuss für Eingaben und Beschwerden vorgesehen ist.
Die Sitzung im Landtag beginnt am Mittwoch, 27.05.2020 um 09:15 Uhr. Ihr könnt die komplette Sitzung online über einen Livestream verfolgen: www.youtube.com/user/BayernLandtag
Wenn unsere Petition im Landtag erfolgreich ist, wird sich die Härtefallkommission unserer Bitte annehmen und dann entscheiden, ob eine Aufenthalts- und Ausbildungsduldung für Mathieu möglich ist.
Erfahrungsgemäß werden in der Sitzung zunächst aktuelle Anträge und Eilanträge behandelt. Das Landtagsamt... weiter -
Die Petition befindet sich in der Prüfung beim Empfänger
am 13.01.2020Hallo liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
vielen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen auf unsere letzte Neuigkeit. Im neuen Jahr geht es hier direkt weiter. Im Juni haben wir unsere Petition für Mathieu eingereicht. Jetzt sind wir einen Schritt weiter. Wir starten gemeinsam eine Aktion, die viel bewegen und Gutes tun kann. Mathieu will in einen Vollzeit-Deutschkurs gehen, um sich noch besser mit uns zu verständigen und dass die Chancen gut stehen, dass er im Sommer seine Ausbildung beginnen kann. Dazu braucht er Euch!
Klickt einfach auf den folgenden Link und nehmt an unserer Sammelaktion teil: www.betterplace.me/gemeinsam-fuer-mathieu
Jede und jeder gibt das, was er oder sie möchte und kann. Auf der Plattform gibt es zahlreiche... weiter
Debatte
Weil es unmoralisch und auch unchristlich ist, dass ein Land wie Deutschland das Leben eines Menschen, der unsere Werte respektiert, der sich integriert und der zu unserem Sozialstaat beitragen moechte grundlos in Gefahr bringt.
Er hat die Flucht durch Afrika und quer durch Europa auf sich genommen, um dann in Deutschland bleiben zu können. Vermutlich steht jetzt erst einmal die Dublin-Abschiebung an, was auch richtig wäre. Man kann sich nicht aussuchen, in welchem Land man sicher ist! Da hilft auch kein Fussball!