Voraussichtlich am 21. August 2024 beschließt die Bundesregierung über einen vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgelegten Entwurf einer Apothekenreform, der für die Menschen in der Bundesrepublik massive Einschnitte in der sicheren und flächendeckenden Arzneimittelversorgung durch die öffentliche Apotheke vor Ort mit sich bringt. So plant das BMG, künftig auf die Kompetenz von Apothekerinnen und Apothekern in der Apotheke zu verzichten, Leistungen und Öffnungszeiten einzuschränken und das bewährte System der wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch die aktuell noch rund 17.500 öffentlichen Apotheken einem radikalen Systemwechsel zu unterziehen.
Das hat gravierende Auswirkungen auf die Patientensicherheit, eine funktionierende Arzneimitteltherapie und den Leistungsumfang durch die öffentlichen Apotheken, die ganz konkret so aussehen:
- Studierte Apothekerinnen und Apotheker mit ihrer pharmazeutischen Kompetenz für Beratungsleistungen und Kontrollfunktionen sollen künftig nur noch acht Stunden pro Woche in einer Apotheke anwesend sein müssen. Das Bundesgesundheitsministerium nimmt den Patientinnen und Patienten damit wertvolle, vertraute und kompetente Ansprechpartner für ihr höchstes Gut: ihre Gesundheit.
- Apothekenleistungen wie beispielsweise die Abgabe von starken Schmerzmitteln (Betäubungsmittel), das Erkennen von Einnahmeproblemen, Medikationsanalysen, die Herstellung von Arzneimitteln vor Ort (Rezepturen) oder Impfungen fallen in den Zeiten, in denen keine Apothekerin oder kein Apotheker anwesend ist, entweder komplett weg oder sind nur noch nach einer Terminvereinbarung erhältlich, um die sich die Patientinnen und Patienten künftig nach dem Willen des Bundesgesundheitsministeriums offenkundig selbst kümmern müssen.
- Die Wegnahme der pharmazeutischen Kompetenz aus den Apothekenbetrieben wird dazu führen, dass die Apotheken vom kompetenten Gesundheitsdienstleister zur reinen Abgabestelle für Arzneimittel degradiert werden. Die bis heute hohe Qualität in der wohnortnahen Arzneimittelversorgung, also die Daseinsfürsorge, wird somit als zweitrangig eingestuft. Die hochwertige und sichere Versorgung mit Medikamenten wird zugunsten der Ökonomisierung geopfert, weil die Inhaberinnen und Inhaber ihre Betriebe künftig maximal wirtschaftlich optimieren müssen. Auch für Menschen in strukturschwachen Regionen wird dieser Qualitätsverlust zur Gefahr, die schnell in einer Zwei-Klassen-Versorgung mündet.
- Das Apothekensterben wird sich noch weiter beschleunigen und sowohl in den Städten als auch in ländlichen Regionen massiv zunehmen. Denn das Bundesgesundheitsministerium versäumt es, mit seinem Reformvorhaben endlich für eine nachhaltige wirtschaftliche Stärkung der öffentlichen Apotheken und deren gesetzlich verankertem Versorgungsauftrag zu sorgen.
Begründung
Gesundheit ist unser höchstes Gut! Eine Apotheke ohne Apothekerin oder Apotheker ist wie eine Praxis ohne Ärztin oder Arzt!
Mit meiner Unterschrift fordere ich die Bundesregierung auf, die Pläne aus dem Bundesgesundheitsministerium zurückzuweisen und unter Berücksichtigung der oben genannten Punkte für maßgebliche und nachhaltige Überarbeitungen im Entwurf zur Apothekenreform zu sorgen. Diese Überarbeitungen sollen die Patientensicherheit, die Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung im Sinne der Bürgerinnen und Bürger und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die öffentlichen Apotheken gleichermaßen berücksichtigen.
Link zur Petition
Übersetzen Sie jetzt diese Petition
Neue Sprachversion-
Liebe Unterstützende,
da das Gesetzesvorhaben am 17. Juli nicht den Weg auf die Tagesordnung des Kabinetts fand und laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nun am 21. August 2024 beschlossen werden soll, heißt es: weiterkämpfen!
In Kooperation mit den ApoTigern, einem Verbund von engagierten Apothekerinnen und Apothekern, haben wir ein Video auf Instagram und Facebook veröffentlicht. Es zeigt Beispiele für die vielen verschiedenen Folgen, die die Apothekenreform für Patientinnen und Patienten haben könnte:
+++ Instagram: www.instagram.com/p/C947aAEsQ1I/
+++ Facebook: www.facebook.com/openPetition/videos/1005894321206939
Teilen Sie das Video, damit noch mehr Menschen von der Petition erfahren und auf die Dringlichkeit... weiter -
-
Debatte
Apotheken brauchen eine Honorarerhöhung auf mind. €12 (eher €15) um damit endlich die Angestellten fair zu bezahlen! Die Ausgaben für das Apothekenhonorar belaufen sich jährlich auf €5,7 Mrd., das sind NUR 1,9% der GKV-Ausgaben! +50% mehr Honorar wären +€2,85 Mrd. Die Ärzteschaft (€47,15 Mrd. = 15,4% GKV-Ausgaben) hat 2022 auf 2023 eine Mrd. mehr an Honorar erhalten! Krankenhäuser €88,1 Mrd. 2022 auf €93,56 Mrd. 2023. _ALLE_ Leistungserbringer erhalten jährlich mehr, warum Apotheken nicht?
Jeder Inhaber darf künftig zwei Filialen ZUSÄTZLICH eröffnen. Mit mind. 4 Std Öffnung in unterversogten Gebieten. Dadurch mehr Apotheken! Die Leitung darf künftig von 2 Apothekern aufgeteilt werden, für Teilzeitstellen und längere Öffnungszeiten. Für Hilfstätigkeiten sind Ungelernte erlaubt. Es müssen aber 2 komptetente Ansprechpartner anwesend sein. Die Fixum Vergütung wird erhöht. Ab 2027 dürfen die Apotheken selbst die Vergütumg verhandeln. Die Vergütung für die Notdienste wird angehoben.
Werkzeuge für die Verbreitung der Petition.
Sie haben eine eigene Webseite, einen Blog oder ein ganzes Webportal? Werden Sie zum Fürsprecher und Multiplikator für diese Petition. Wir haben die Banner, Widgets und API (Schnittstelle) zum Einbinden auf Ihren Seiten. Zu den Werkzeugen
Warum Menschen unterschreiben
Dülmen
Bin gegen die Reformpläne
Dreieich
Fachkenntnis und Beratung in der Apotheke
Weinstadt
Der Umgang mit Medikamenten, egal welcher Art, was schon grenzwertig ist, dass Mineralstoffe, Vitamin und als Medizinprodukt eingestufte Artikel frei in Supermärkten, Drogerien und Onlineshops verkauft werde, sollte sehr sensible und vorsichtig gehandhabt werden. Eine Apotheke ohne den studierten Fachmann, der von Wirkungsweise, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, etc. über mehr Wissen als ein Mediziner verfügt, wäre ein vollkommenes Desaster.
Nienburg
Damit ich weiterhin eine kompetente Beratung in der Apotheke erhalten kann.
Heidenrod
Das komplette Gesundheitssystem in Deutschland ist eine Katastrophe wir bekommen immer weniger Leistungen müssen immer extra draufzahlen und jetzt auch noch das.