651 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Kultusministerin
Die niedersächsische Landesregierung möchte im Rahmen ihrer Haushaltsbeschlüsse Geld für die Stärkung von Ganztagsschulen bereitstellen. Doch dazu spart sie an der genau fal-schen Stelle, nämlich ebenfalls im Bildungsbereich. Ab dem Schuljahr 2014/2015 soll die Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrer in Nieder-sachsen auf 24,5 Wochenstunden steigen. Auch die aktuell geltenden Altersermäßigungen – ab 55 Jahren eine und ab 60 Jahren zwei Wochenstunden – sollen gestrichen werden. Völlig zurecht macht sich seit Wochen ein großer Protest breit – sowohl bei Lehrerinnen und Lehrern, aber auch bei Schülerinnen und Schülern und Eltern. Die Lehrer sehen durch die geplante Maßnahme keinen Platz mehr für freiwillige Sonderleistungen. So werden ab dem nächsten Schuljahr bei bisher 20 Schulen, darunter auch die KGS Rastede, von der diese Petition ausgeht, Theaterdarbietungen, Musikvorführungen, Exkursionen, AG-Fahrten und ganze Klassenfahrten ersatzlos gestrichen. Damit ginge ein fest etablierter, absolut notwendiger Bestandteil von Schule verloren. Und dabei geht es nicht nur um die zusätzliche Wochenstunde. Sie ist nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Seit Jahren ist inzwischen die Schule ein politischer Spielball, so dass es permanente Änderungen und Reformen von Rahmenbedin-gungen gibt. Die geplante Maßnahme kann und darf so nicht umgesetzt werden, wenn Schule auch ein Ort der Gemeinschaft und des Miteinanders sein soll. Daher MÜSSEN außerunterrichtliche Aktivitäten und ganz besonders die Klassenfahrten erhalten bleiben!
Begründung
Der vom Kultusministerium eingeschlagene Weg, Bildung durch Einsparung von Bildung zu finanzieren, ist die völlig falsche Richtung. Seit vielen Jahren steigt die allgemeine Arbeitsbelastung an Schulen. Die Dokumentations- und Statistikpflicht, die mehr und mehr die Schule selbst leisten muss, belasten die Ressour-cen sehr. Alle, Lehrer, Schüler und Eltern sind am Limit ihrer Belastung angekommen. Die geplante Stundenerhöhung betrifft alle Beteiligten und muss als Respektlosigkeit gegenüber freiwilligen Leistungen aller empfunden werden.
Zudem hat bereits in diesem Schuljahr die Inklusion, d. h. die Einbindung körperlich und geis-tig Eingeschränkter in die allgemeinbildenden Schulen begonnen. Schon jetzt zeigt sich deut-lich, dass die dafür notwendigen Voraussetzungen nicht gegeben sind und sein werden. Das gilt insbesondere für geschultes Fachpersonal, die den neuen Schülerinnen und Schülern bei ihrem Lernprozess unterstützen sollen. Schon ohne erhöhte Unterrichtsverpflichtung kann es nicht ernst gemeint sein, wenn dafür nicht ausgebildete Lehrkräfte diese Arbeit nun über-nehmen sollen.
Im niedersächsischen Schulgesetz sind zwei Teile des Bildungsauftrages festgeschrieben. Neben der reinen Wissensvermittlung ist es eine besondere Aufgabe von Schule, jungen Menschen gesellschaftliche Aufgaben und Pflichten nahezubringen und sie bei ihrer Persön-lichkeitsentwicklung zu unterstützen. Dieser weitaus wichtigere Teil ist nur mit außerunter-richtlichen Aktivitäten möglich.
Hinzu kommt, dass durch die erhöhte Unterrichtsverpflichtung in ganz Niedersachsen etwa 1000 Lehrerstellen eingespart werden – Lehrerstellen, die gerade bei der Inklusion von be-sonderer Bedeutung sind.
WIR MÖCHTEN NICHT ZUSEHEN, WIE UNSERE SCHULEN ZU REINEN DENKFABRIKEN VER-KOMMEN UND FORDERN DAHER DIE LANDESREGIERUNG AUF, IHREN BILDUNGSFEINDLI-CHEN HAUSHALTSENTWURF ZURÜCKZUZIEHEN!
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Petition gestartet:
24.11.2013
Petition endet:
30.11.2013
Region:
Niedersachsen
Kategorie:
Bildung
Debatte
Es gibt schon eine Petition mit diesem Ziel. Allerdings hat sie nicht so einen dämlichen Titel, sondern ist sehr viel aussagekräftiger. Ich stimme doch nicht für den Erhalt von Klassenfahrten, sondern für die Rücknahme des Beschlusses, das Deputat der Gym-LehrerInnen um eine Stunde zu erhöhen und die Altersermäßigung zu kippen. Mit dieser Petition macht man sich lächerlich!