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Der Petition wurde nicht entsprochen
Petition richtet sich an: Landtag von Sachsen-Anhalt Petitionsausschuss
Seit 2015 gibt es die Servicestelle Kinder- und Jugendschutz. Sie gehört zum Jugendverband fjp>media und ist die landesweit zuständige Fachstelle für den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz, also für präventive Angebote für Heranwachsenden, Eltern und Fachkräfte.
Die Servicestelle arbeitet einerseits unmittelbar mit Kindern und Jugendlichen, um die Resilienz zu stärken und ihnen Strategien gegen gefährdende Einflüsse an die Hand zu geben. Zudem informieren die Referentinnen Familien für eine Nachhaltigkeit im erzieherischen Umfeld. Sie bilden Fachkräfte aus Jugendhilfe, Schule, Polizei und Justiz themenspezifisch fort.
Allen Interessierten stellt die Servicestelle umfangreiche Fachinformationen zur Verfügung: Handreichungen wie zum Umgang mit dem Tätervideo des antisemitischen Anschlags in Halle, zum pädagogischen Handeln mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges oder Broschüren über Kinderrechte in Ukrainisch für junge Geflüchtete sind wichtige Hilfsmittel für viele Eltern und Pädagog*innen. Positives Feedback gab es aus dem ganzen deutschsprachigen Raum.
Die Servicestelle vernetzt und berät die Jugendschutzverantwortlichen der örtlichen Jugendämter. Darüber hinaus wirkt sie in Prüf-, Kontroll- und Aufsichtsgremien des gesetzlichen Kinder- und Jugendschutzes wie der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien mit.
Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung will die Förderung der Servicestelle in Trägerschaft von fjp>media zum 31.12.2024 einstellen. Im Rahmen einer Ausschreibung sollen die Leistungen des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes dem Jahr 2025 in einem Dienstleistungsvertrag vergeben werden.
Die Entscheidung des Sozialministeriums trifft nicht nur uns als Mitarbeitende der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz schwer, sondern auch alle Fachkräfte, Eltern und insbesondere die Kinder und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt. Konkret bedeutet dies, dass in Sachsen-Anhalt ab spätestens Anfang 2025 kein thematisch derart breit aufgestellter, vernetzter und erfahrener Ansprechpartner zur Verfügung stehen wird, um die Pflichtaufgaben des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes wahrzunehmen.
Um eine solche katastrophale Abwicklung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes zu vermeiden, fordern wir die Fortsetzung der Förderung der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz. In Anbetracht unserer guten Arbeit und des immensen Bedarfs ist es unserer Meinung nach fahrlässig, den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz dermaßen grundlos, willkürlich und folgenreich zu beeinträchtigen.
Nur wenn die Servicestelle Kinder- und Jugendschutz unter der Trägerschaft von fjp>media weiterhin adäquat gefördert wird, kann der bereits etablierte erzieherische Kinder- und Jugendschutz in dieser Qualität fortgeführt werden.
Wir bitten Sie dringend, unsere Arbeit für Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt zu unterstützen. Lassen Sie uns und die jungen Menschen nicht im Stich.
Weitere Informationen zur geplanten Ausschreibung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes in Sachsen-Anhalt finden Sie hier: https://www.servicestelle-jugendschutz.de/2023/11/informationen-zur-geplanten-ausschreibung-der-erzieherischen-kinder-und-jugendschutzes-in-sachsen-anhalt/
Begründung
Für uns, die qualitativ hochwertige Arbeit leisten, ist der Plan vollkommen unverständlich und ein Schlag ins Gesicht. Das Vorgehen des Sozialministeriums zeigt nicht nur die fehlende Würdigung unserer langjährigen fachlich-fundierten Arbeit. Es impliziert zudem, dass die wichtigen, vielfältigen Präventionsangebote für Kinder und Jugendliche, Fachkräfte und Eltern vom Sozialministerium als irrelevant erachtet werden.
Wir arbeiten in Bildungsangeboten mit Kindern, Jugendlichen und Fachkräften in unserem gesamten Bundesland Sachsen-Anhalt, fahren in die Schulen und Jugendeinrichtungen ebenso wie in die Kinderwohngruppen vom Altmarkkreis bis nach Zeitz.
Wir stärken Heranwachsende darin, sich gegen sexualisierte Gewalt zu wehren, Nein zu sagen bei (Cyber)Mobbing, Resilienz in Krisensituationen zu entwickeln und souveräner den vielen Gefahren der Mediennutzung gegenüberzustehen.
Wir informieren und beraten Eltern, geben oft auch in sehr persönlichen Momenten fachlichen Rat und Zuversicht.
Wir machen Sozialarbeiter*innen, Lehrkräfte und Polizist*innen in zahlreichen Fortbildungen zu aktuellen Themen fit.
Wir stehen den Jugendschutzverantwortlichen der Jugendämter bei schwierigen Fragen immer fachlich zur Seite und erarbeiteten mit ihnen gemeinsam über viele Jahre hinweg ein Netzwerk, das die relevanten Akteure*innen zusammenbringt.
Wir arbeiten nach professionellen Standards und dokumentieren unsere Arbeit sorgfältig und umfangreich. Wir binden die Landesverwaltung in unsere inhaltliche Planung detailliert ein und erstellen jedes Jahr einen ausführlichen Nachweis im Sachbericht.
Wir erstellen regelmäßig Handreichungen zu aktuellen Jugendschutzthemen und Krisen für Familien und die Fachöffentlichkeit, zuletzt eine bundesweit nachgefragte zum Ukrainekrieg.
Gerade jetzt - das belegen zahlreiche Studien - gibt es bei Kindern und Jugendlichen verheerende Auswirkungen von Pandemie, Kriegen und der gesellschaftlichen Situation. Durch diese Belastungen steigt der Bedarf an Unterstützung immens, zum Beispiel bei Themen wie Jugendgewalt, Cybermobbing, Selbstverletzung, Kindeswohlgefährdung, psychischer Resilienz, sexualisierter Gewalt und problematischer Mediennutzung.
Durch die Abwicklung werden das durch uns über viele Jahre hinweg erarbeitete Netzwerk sowie die durch die Arbeit mit unterschiedlichsten Zielgruppen gewonnenen Erfahrungen zunichte gemacht. Das erneute Aufbauen eines solchen Netzwerkes sowie die Aneignung dieser einmaligen Expertise wird Jahre dauern, in denen es keinen gleichwertig qualitativ hochwertigen erzieherischen Kinder- und Jugendschutz in Sachsen-Anhalt geben wird.
Wir arbeiten gern bei fjp>media. Wir haben durch die vielfältigen anderen Arbeitsfelder wie Jugendarbeit, Medienbildung oder Beratung gegen Hass im Netz einen multiprofessionellen Austausch, um den uns Kolleg*innen in anderen Bundesländern beneiden.
Uns Mitarbeitende der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz trifft diese Information vollkommen unerwartet. Die geplante Ausschreibung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes in Form eines Dienstleistungsvertrages ist bundesweit einmalig.
Die Mitarbeiter*innen der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
16.11.2023
Petition endet:
18.04.2024
Region:
Sachsen-Anhalt
Kategorie:
Soziales
Neuigkeiten
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 20.11.2024Liebe Unterstützer*innen,
nach langem Ringen haben im wir uns auf die europaweite Ausschreibung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes beworben. Das war keine leichte Entscheidung. Wir haben – auch im Team – diskutiert, ob wir in einem Klima arbeiten wollen, in dem wir nicht willkommen sind und unsere Arbeit nicht wertgeschätzt wird. Wir haben uns gefragt, ob wir mit jemandem zusammenarbeiten können, der die Servicestelle und fjp>media offensichtlich nicht mehr als Partner haben will.
Auch wenn wir das Vorgehen des Landes mit der Ausschreibung nach wie vor für falsch halten, wollen wir den Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern und den Fachkräften im Land weiterhin zur Seite stehen. Deshalb hat der Vorstand des Verbandes beschlossen,... weiter -
Die Petition wurde eingereicht
am 03.06.2024Die Petition wurde am 18.04.2024 beim Landtag von Sachsen-Anhalt eingereicht
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9½ Jahre Servicestelle Kinder- und Jugendschutz
am 17.05.2024Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freund*innen und Partner*innen,
leider waren wir nicht erfolgreich: Der Landtag hat das Ende der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz bei fjp>media beschlossen. Zum 31.12.2024 wird das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung die Förderung einstellen. Für die weitere Gestaltung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes gibt es eine europaweite Ausschreibung eines Dienstleistungsvertrages. Jetzt müssen wir sukzessive unsere Angebote abbauen. Zum Herbst 2024 wird die Servicestelle ihre inhaltliche Arbeit einstellen. Danach kommt die Liquidation.
Das macht uns sehr traurig. Wir sind nach wie vor überzeugt, dass unsere Arbeit für Kinder, Jugendliche, Familien und Fachkräfte nötig... weiter
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.