Wirtschaft

Entschädigungsgesetz für Corona betroffene Selbstständige

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bundestag, Petitionsausschuss

7.108 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

7.108 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Bundestag, Petitionsausschuss

Weil Selbständige ihre Betriebe wegen der Coronoabekämpfungsverordnungen schließen mussten, wurden Infektionsketten unterbrochen. Damit haben sie uns anderen geholfen, gesund zu bleiben. - Jetzt ist es an uns, ihnen zu helfen:

Soloselbstständige, Gastwirte, Einzelhändler, Künstler, Musiker, Messebauer, Veranstaltungsbranche, Fahrschulen, Frisörsalons, Kosmetik-, Fingernagel-, Fitness- und Tattoostudios, Schausteller, Marktbeschicker, Beherbungs- und Reisebranche, Freizeit- und Tierparks, Kinos und viele mehr haben für uns ein Sonderopfer erbracht, indem sie ihre Arbeit einstellen mussten.

Begründung

Ich fordere von der Bundesregierung ein Entschädigungsgesetz in der Erweiterung der Entschädigungsregel des § 56 Abs. 2 Infektionsschutzgesetz für alle betroffenen Betriebe, die durch die Coronabekämpfungsverordnungen der Bundesländer coronabedingt schließen mussten. Es gilt der im deutschen Recht verankerte Grundsatz des „enteignenden Eingriffs“.

Dieser kommt immer zum Tragen, wenn eine bestimmte Personengruppe ein Sonderopfer für andere hinnehmen muss.

Ein Sonderopfer liegt vor, wenn der Betroffene im Vergleich zu anderen ungleich behandelt wird, wenn er eine, anderen nicht zugemutete, die allgemeine Opfergrenze überschreitende besondere Belastung durch Folge staatlichen Handelns hinnehmen muss.

Dieses Sonderopfer ist durch die Coronabekämpfungsverordnungen der Länder in Absprache mit der Bundesregierung gegeben. Das Infektionsschutzgesetz hat insofern eine Lücke, als es nur Entschädigungen festsetzt, dass jemand selbst andere anstecken könnte und deshalb ein Ausübungsverbot erhält.

Interessanterweise ist der Adressatenkreis im Infektionsschutzgesetz erweitert um Pflegeberechtigte, wenn deren Kinder wegen Schließung der Betreuungseinrichtung selbst betreut werden müssen, und deshalb einen Verdienstausfall haben, ohne selbst krank zu sein.

Gleiches muss für den Inhaber eines eingereichten und ausgeübten Gewerbebetriebs gelten. Dieser Begriff ist weit zu fassen und umfasst alle betroffenen Selbstständigen.

Die von den coronabedingten Ausübungsverboten betroffenen Selbstständigen haben ein Sonderopfer erbracht. Diese mussten ihre Tätigkeit einstellen, nicht weil sie krank waren, sondern um Kontaktmöglichkeiten zu verhindern. Durch die Schließung der Geschäfte und Betriebe wurde erst die Unterbrechung von Infektionsketten auf dem Gebiet der Bundesrepublik ermöglicht. Viele andere Betriebe konnten weiter wirtschaften.

Alle Einwohner Deutschlands hatten den Vorteil der Reduzierung der Ansteckungsgefahr.

Damit haben die betroffenen Selbstständigen ein Sonderopfer für alle anderen erbracht, um diese zu schützen. Solche Sonderopfer sind nach den deutschen Rechtsgrundsätzen zu entschädigen.

Dazu ist ein Entschädigungsgesetz erforderlich, sowohl für die jetzige Pandemie als auch für kommende Lockdowns oder andere Pandemien. Es wird in der Regel dieselben Betriebe treffen.

In einem solchen Entschädigungsgesetz sind nicht nur Schadensersatzfragen der „unmittelbaren“ gesetzlichen Verbote der Länder, sondern auch die „mittelbaren“ Warnungen des Auswärtigen Amtes des Bundes zu regeln.

Gleiches gilt für mittelbare Folgen staatlichen Handelns, um auch die Folgen bei Reisebüros, Reise- und Busunternehmen sowie der gesamten Veranstaltungsbranche mit Künstlern und Musikern etc. auszugleichen.

Gerecht wäre dies ab einer gewissen Erheblichkeitsschwelle. Diese ist bei der jetzigen Pandemie unbestritten überschritten.

Unabhängig von der juristischen Frage einer Entschädigung, ist die politische Frage, ob der Bund dies will. Dass weite Teile der Wirtschaft einen Anspruch haben, ist unbestritten. Der Bund könnte mit einem Entschädigungsgesetz viele weitere Fragen klären, die erst jetzt aufgetreten sind, und für alle Betroffenen Rechtssicherheit schaffen.

Zum Umfang des Schadensersatz: Es ist grundsätzlich das „Integritätsinteresse“ zu ersetzen: Der Selbstständige ist so zu stellen, wie wenn das schädigende Ereignis, die Betriebsschließung, nicht stattgefunden hätte.

Die Zeit ist knapp, denn viele Betriebe haben enorme Ausfälle erlitten.

Deshalb fordere ich den Bund auf, unverzüglich ein Entschädigungsgesetz für Unternehmen auf den Weg zu bringen.

Hinweis zur Stimmabgabe:

  1. Es kommt eine Bestätigungsmail, die auch zu bestätigen ist, sonst zählt die Stimme nicht.

  2. Man kann auch für andere mit deren Einverständnis unterzeichnen.

  3. Sammelbögen herunterladen und auf Papier Unterzeichner gewinnen. Beim Hochladen bitte Postleitzahlen eingeben, damit die Stimmen gezählt werden.

  4. Sie können mir die Sammelbögen auch zukommen lassen, dann lade ich sie hoch. Meine Adresse steht auf den Sammelbögen ab dem 21.7.2020.

    Danke fürs Mitmachen im Namen aller Betroffenen

    Joachim Streit

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Link zur Petition

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 02.07.2020
Petition endet: 30.06.2021
Region: Deutschland
Kategorie: Wirtschaft

Neuigkeiten

Vom Wirkungsprinzip her kommt eine Lockdown-Anordnung einem Boykott-Aufruf gleich. Bei beiden wird die "Kundschaft" aufgefordert, dem Betrieb(=Unternehmen) fernzubleiben und eben keinen Umsatz dort zu tätigen. Boykott-Aufrufe sind strafrechtlich verboten. Wenn dieselbe bzw. eine vergleichbare Wirkung durch eine hoheitliche Maßnahme angeordnet bzw. zurechenbar kausal bewirkt wird, dann darf sich dabei die "hoheitliche Gewalt" nicht still und leise "vom Acker machen", sondern muß für die Folgen ihres Tuns einstehen und Wiedergutmachung leisten..

Grundsätzlich ist die Idee hinter dieser Petition richtig. Ich bitte aber zu bedenken, dass viele Selbständige zwar nicht schließen mussten, aber dennoch einen Umsatzeinbruch von mehr als 60% hinnehmen müssen. Zahlreiche geplante Investitionen der (meiner) Kunden wurden auf unbestimmte Zeit vertagt. Geld, mit welchem man fest gerechnet hatte, kommt nicht und wird auch in naher Zukunft nicht kommen. Die bisher gezahlten Corona-Zuschüsse sind aufgebraucht. Stundungen beim Finanzamt schieben das Problem auch nur in Zukunft. Wäre es da nicht besser, jedem Bürger ein Grundeinkommen zu gewähren?

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