Bildung

Eigenständigen Förderschwerpunkt Autismus im Schulsystem: Für eine Zukunft ohne Barrieren!

Petition richtet sich an
Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger & alle Bildungsministerien der Länder

1.569 Unterschriften

1.494 von 30.000 für Quorum in Deutschland Deutschland

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Petition richtet sich an: Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger & alle Bildungsministerien der Länder

Sehr geehrte Frau Stark-Watzinger,
sehr geehrte Frau Feller,

wir fordern die Einführung von Autismus als eigenständigen Förderschwerpunkt im Schulsystem in allen Bundesländern. Autismus ist eine komplexe neurologische Entwicklungsstörung, die individuelle Unterstützung und spezielle pädagogische Maßnahmen erfordert, um betroffenen Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Bildung und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Autistische Schüler*innen haben spezifische Bedürfnisse, die durch das aktuelle Fördersystem oft nicht abgedeckt werden. Sie werden häufig anderen Förderschwerpunkten zugeordnet, was ihren speziellen Anforderungen nicht gerecht wird.

1. Unzureichende Spezialisierung:

  • Förderschwerpunkt Lernen: Dieser Schwerpunkt konzentriert sich hauptsächlich auf Schülerinnen mit Lernschwierigkeiten. Autistische Schülerinnen haben jedoch oft spezifische Lernprofile, die nicht nur Lernschwierigkeiten, sondern auch besondere Stärken und Herausforderungen in der Informationsverarbeitung und im sozialen Miteinander umfassen.
  • Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung: Dieser Schwerpunkt fokussiert sich auf Schülerinnen mit emotionalen und sozialen Entwicklungsstörungen, die nicht unbedingt die spezifischen sozialen und kommunikativen Schwierigkeiten von autistischen Schülerinnen umfassen.
  • Förderschwerpunkt geistige Entwicklung: Dieser Schwerpunkt richtet sich an Schülerinnen mit geistiger Behinderung. Viele autistische Schüler*innen haben jedoch eine normale oder sogar überdurchschnittliche Intelligenz und benötigen daher eine andere Art der Unterstützung.

2. Mangel an spezialisierter Unterstützung: Lehrkräfte in bestehenden Förderschwerpunkten sind oft nicht speziell auf die Bedürfnisse von autistischen Schüler*innen vorbereitet. An Universitäten wird wenig Wissen über die Autismus-Spektrum-Störung vermittelt, was im Unterricht auch an Förderschulen zu Problemen führt, weil autistische Menschen anders lernen. Es fehlt an spezialisierten Fortbildungen und Schulungen, die Lehrkräfte befähigen, die besonderen Herausforderungen von autistischen Schüler*innen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

3. Soziale Integration und Kommunikation: Autistische Schüler*innen haben häufig spezifische Herausforderungen in der sozialen Interaktion und Kommunikation. Die bestehenden Förderschwerpunkte bieten keine ausreichenden Programme, um diese sozialen und kommunikativen Fähigkeiten gezielt zu fördern und zu entwickeln.

4. Fehlende Anpassungen an sensorische Bedürfnisse: Viele autistische Schüler*innen haben besondere sensorische Bedürfnisse und Sensitivitäten, die in den bestehenden Förderschwerpunkten nicht ausreichend berücksichtigt werden. Deshalb kommt es oft zu Stress und Überreizung.

Wir fordern die Einführung eines eigenständigen Förderschwerpunkts für Autismus, um die Bildungs- und Entwicklungschancen von autistischen Schüler*innen zu verbessern, so dass sie ihr volles Potenzial ausschöpfen und erfolgreich in die Gesellschaft integriert werden können. Diese Forderung schließt gleichzeitig ein, dass es einen Schwerpunkt Autismus im Studiengang Sonderpädagogik sowie zusätzliche Lehrer*innenfortbildungen geben muss.

  • Kinder und Jugendliche mit Autismus benötigen individualisierte Bildungsansätze, die auf ihre besonderen Stärken und Herausforderungen eingehen, wie beispielsweise strukturierte, visuelle, vorhersagbare Lernumgebungen.
  • Studien zeigen, dass spezialisierte Förderprogramme die Lern- und Entwicklungsfortschritte von Kindern mit Autismus signifikant verbessern können. Forschungsergebnisse belegen, dass autistische Kinder und Jugendliche in einer unterstützenden und strukturierten Lernumgebung ihr volles Potenzial ausschöpfen können.
  • Andere Bundesländer wie Schleswig-Holstein haben bereits Schritte unternommen, um den sonderpädagogischen Förderbedarf für Autismus zu adressieren. Sie zeigen, dass eine spezialisierte Förderung möglich und notwendig ist​.
  • Die Anerkennung von Autismus als Förderschwerpunkt ist ein Schritt in Richtung Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit. Alle Kinder haben das Recht auf eine angemessene Bildung, die ihren individuellen Bedürfnissen entspricht. Ein Förderschwerpunkt Autismus würde sicherstellen, dass autistische Schüler*innen nicht länger im bestehenden System untergehen, sondern die gezielte Unterstützung und Förderung erhalten, die sie benötigen.

 
Wir fordern die Einführung von Autismus als eigenständigen Förderschwerpunkt, um die spezifischen Bildungsbedürfnisse dieser Schüler*innen zu adressieren. Dies schließt die Bereitstellung von speziellen Fortbildungen für Lehrkräfte und die Entwicklung und Implementierung von speziellen Lehrplänen und Förderprogrammen ein, die auf die Förderung von Schülerinnen mit Autismus ausgerichtet sind.

Unterstützen Sie uns, die Bildungssituation für autistische Kinder und Jugendliche zu verbessern. Gemeinsam können wir eine inklusive und gerechte Zukunft gestalten!

Begründung

Ich bin Mutter eines autistischen Kindes, das in NRW auf eine Förderschule geht. Dadurch bin ich unmittelbar von der Problematik betroffen und nehme im Kontakt mit anderen Eltern wahr, dass es diesen ebenfalls so geht.
Der Alltag vieler Eltern autistischer Kinder ist geprägt von Erschöpfung, Schulabstinenz und Frustration, weil es nirgends den richtigen Platz im Schulsystem zu geben scheint. Wir Eltern wünschen uns

  • ein Schulumfeld, das sicher und verständnisvoll ist, das autistischen Kindern hilft, sich wohl und akzeptiert zu fühlen
  • gut ausgebildete Lehrkräfte, die über spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit Autismus verfügen
  • Bildungspläne, die auf die individuellen Stärken und Bedürfnisse eingehen und spezifische Lernziele und Methoden beinhalten, die für autistische Schüler*innen geeignet sind

Helfen Sie uns, Schule für autistische Schüler*innen zu verändern, um Chancengerechtigkeit herzustellen. Helfen Sie uns, barrierefreies Lernen für jede*n - nicht nur autistische*n - Schüler*in zu ermöglichen. Fordern Sie gemeinsam mit uns eine adäquate Lernumgebung für Menschen im Spektrum. Autistische Schüler*innen dürfen nicht länger durch das systemische Raster fallen!

Mit dem Unterzeichnen dieser Petition unterstützen Sie Eltern autistischer Kinder, einen neuen Weg im Schulsystem gangbar zu machen. Danke für Ihre Mithilfe.

Quellen:

  • Autismus Deutschland e.V. (2021). Bildungsangebote für Menschen mit Autismus.
  • Bundesverband autismus Deutschland e.V. (Hrsg.) (2011): Inklusion von Menschen mit Autismus. Karlsruhe: Loeper.
  • Habermann, L. & Kißler, C. (2022). Das autistische Spektrum aus wissenschaftlicher, therapeutischer und autistischer Perspektive. Wiesbaden: Springer.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Jasmin Nosber aus Bornheim
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 14.07.2024
Petition endet: 13.01.2025
Region: Deutschland
Kategorie: Bildung

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Neuigkeiten

Wir haben einen autistischen Sohn, frisch diagnostiziert, und ich kann dem Geschilderten voll und ganz zustimmen. Er fällt durchs Raster, es gibt viel Unwissenheit, keine Schule scheint wirklich geeignet. Es muss sich noch vieles ändern, damit autistische Kinder nicht trotz, sondern wegen des Schulsystems ihren Weg finden können!

Noch kein CONTRA Argument.

Warum Menschen unterschreiben

Die Amerikanischen Studien zu ungeimpften amisch people zeigen eine klare Verbindung Von Autismus und Impfungen. Die Verstärkte Durchimpfung der Kinder treibt die Anzahl der Kinder die in das Autistische Spektrum fallen in die Höhe! Für die betroffenen Kinder gibt es keine Hilfe und kaum Verständnis an den Schulen....!

ich bin selbst Sonderpädagogin. Ich habe mich im Selbststudium sehr viel mit AUtismus befasst und muss leider feststellen, dass kaum ein Sonderpädagoge die Lebensrealität von Autisten auch nur ansatzweise versteht. Es gibt unglaublich viele Missverständnisse und Mythen über Autismus. Das muss geändert werden und da die Lehrerbildung schon jetzt sooo oberflächlich ist, da es so viele verschiedene Syndrome und Umstände gibt, die sonderpädagogische Arbeit erfordern, dass die Tiefe des Wissens im Studium nicht mehr zu erreichen ist, die es bräuchte um Autisten gerecht zu werden, muss meiner Meinung dringen ein eigener Förderschwerpunkt geschaffen werden. Auch die Unterbringung der meisten Autisten zu Bildungszwecken, die sich nicht auf soziale Kompetenzen beziehen, in teils sehr unruhigen, lauten Klassen ist dem eigentlichen Ziel abträglich. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Autisten um materiell gebildet zu werden, in der Schule wie sie bis heute in ihrer Zusammensetzung besteht, viel zu großem Stress ausgesetzt sind. Und Stress steht dem Lernen direkt entgegen.

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