656 Unterschriften
Petition richtet sich an: Oberbürgermeister Martin Horn; Frank Uekermann, Leitung Garten- und Tiefbauamt; Dr. Klaus von Zahn, Leitung Umweltschutzamt; Holger Ratzel, Leitung Baurechtsamt; Bürgermeisterin Christine Buchheit; Bürgermeister Prof. Dr. Martin Haag
In der Längenhardstraße in Freiburg-Herdern soll in Kürze ein sechsstöckiges Hochhaus gebaut werden. Dadurch ist u.a. die Existenz zweier mächtiger, über 100 Jahre alter Linden bedroht.
Mehrere Bäume wurden für das Vorhaben bereits gefällt, zahlreiche Büsche und Sträucher entfernt- zu Lasten von Vögeln und Kleintieren, die dadurch ihren bisherigen Lebensraum verloren haben.
Da der Investor, Fa. Ernst, das Grundstück für den Bau der hochpreisigen Appartements weitreichend ausnutzen will, sind neben mehreren weiteren alten Bäumen auch zwei über 100jährige Linden in Gefahr. Denn das Wurzelwerk der beiden Straßenbild prägenden Linden würde bei den Bauarbeiten so massiv verletzt (obwohl sie auf dem Nachbargrundstück stehen), dass die eine Linde nicht überleben würde, die zweite Linde müsste radikal zurück geschnitten werden und auch hier ist es sehr fraglich, ob sie sich davon erholen könnte.
Dabei sind die Bäume Zuhause zahlreicher Vögel, Insekten und Fledermäuse. Sie stellen wertvolle CO2-Speicher dar, filtern die Luft, spenden Schatten und Sauerstoff. In einem Gutachten werden beide Bäume als geschützt und erhaltenswert angesehen.
Und es geht auch anders: In Halle (Westfalen) zahlt die Stadt eine Fördersumme, wenn sich Anwohnerinnen und Anwohner um die Pflege und den Erhalt alter Bäume kümmern. In Köln ging der diesjährge Kölner Architekturpreis an ein Projekt, in dem sich Bauherr und Architekt anstatt Fällung bewusst für den Erhalt einer 100jährigen Blutbuche als integralen Bestnadteil des Neubaus entschieden haben.
Gerade in Zeiten des Klimawandels, der auch in Freiburg immer spürbarer wird, ist es von enormer Bedeutung gesunde, großkronige Bäume zu erhalten, Versiegelung zu minimieren, neue Grünflächen zu schaffen und Frischluftschneisen zu erhalten. Schon jetzt folgen Hitze-Rekorde und Starkregenereignisse dicht aufeinander. Die zunehmende Versiegelung verstärkt diese Effekte massiv.
Als selbst ernannte „Green City“ sieht sich Freiburg gern als „Vorreiter“ im Bereich Nachhaltigkeit[1] und hat u.a. Freiburger Nachhaltigkeitsziele verfasst, die verschiedenen Handlungsfelder umfassen, darunter auch das Handlungsfeld „Stadtentwicklung“. So soll Freiburg eine „klimagerechte und lebenswerte Stadt“ bleiben mit „attraktive(n) Stadtteile(n) und Ortschaften“, der „Zugang zu bedarfsgerechtem Wohnraum“ soll gesichert werden, ebenso der „Erhalt und Ausbau der Grün- und Freiräume“[2].
Zudem wurde 2018 ein Klimaanpassungskonzept Handlungsfeld Hitze[3] von der Stadt erarbeitet. Darin wird die enorme Bedeutung von Bäumen explizit erwähnt, ebenso die Wichtigkeit, öffentliche und private Freiflächen zu erhalten. Als weitere zentrale Bausteine für die Anpassung an den Klimawandel werden zudem die Schaffung und der Schutz von Luftleitlinien hervorgehoben, sowie zusätzliche Verschattung im öffentlichen Raum.
Wir fordern, dass die Stadt Freiburg ihren eigenen Nachhaltigkeitszielen nachkommt und die Genehmigung für das Bauvorhaben in der jetzigen Form zurückzieht. Die Bauplanung für die teuren Appartments –es handelt sich hier nicht um sozialen Wohnungsbau, sondern um hochpreisige Wohnungen für Investoren und Besserverdienende!- muss so angepasst werden, dass insbesondere die beiden über 100jährigen Linden nicht zu Schaden kommen!
[1] https://greencity.freiburg.de/pb/bausteine/nachhaltigkeitsmanagement.html
Begründung
Das Bauvorhaben steht all den erwähnten Nachhaltigkeitszielen, sowie den erarbeiteten Bausteinen für eine Anpassung an den Klimawandel entgegen.
- Die Versiegelung der bestehenden Grünfläche, der Verlust von Lebensraum für Kleintiere und die Schädigung des bestehenden Mikroklimas durch den Bau teurer Wohnungen für Besserverdienende ist nicht klimagerecht und macht die Stadt nicht lebenswert.
- Das Bauvorhaben mindert die Attraktivität des Stadtteils, da sich das geplante Objekt nicht in die umgebende Bebauung einfügt. Attraktiv sind die Straßenbild prägenden Linden.
- Hier entsteht kein bedarfsgerechter Wohnraum.
- Hier wird Grünfläche zerstört, nicht geschützt.
- Die Luftleitlinie in die Habsburgerstraße wird gekappt.
- Ohne die Bäume gibt es keine Verschattung mehr.
Ein weiteres Nachhaltigkeitsziel der Stadt Freiburg ist übrigens „Teilhabe“. Dazu passt bislang nicht, dass zahlreiche An- und Nachfragen von Anwohnerinnen und Anwohnern unbeantwortet blieben.
Wir fordern von der Stadt Freiburg, dass sie ihrem Anspruch als „Vorreiter“ und „Green City“ gerecht wird. Für Bäume statt Beton! Für den Erhalt der Bäume, insbesondere der 100jährigen Linden!
Danke für Eure und Ihre Unterstützung!
Link zur Petition
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Petition gestartet:
06.11.2024
Petition endet:
05.05.2025
Region:
Freiburg im Breisgau
Kategorie:
Umwelt
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Neue SprachversionNeuigkeiten
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Liebe alle,
knapp 600 Menschen haben bereits die Petition „Bäume statt Beton: Schutz der 100jährigen Linden in Freiburg-Herdern!“ unterschrieben und jeden Tag kommen neue Unterschriften hinzu. Das ist ein toller Erfolg! Ein großes Dankeschön an alle, die dabei geholfen haben, auf das Bauvorhaben aufmerksam zu machen und die Petition zu teilen!
Die Kommentare machen deutlich, dass wir mit dem Thema einen Nerv getroffen haben. Denn das geplante Großbauprojekt in der Längenhardstraße ist bei Weitem kein Einzelfall. Viel zu oft mussten in der Vergangenheit Bäume und Grünflächen Asphalt und Beton weichen. Das muss sich ändern!
Heute haben wir diejenigen in der Politik angeschrieben, an die sich diese Petition richtet (Oberbürgermeister Martin... weiter -
Änderungen an der Petition
vor 8 Tagen
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.
Warum Menschen unterschreiben
um die Natur zu erhalten!
Leben
Das versteht sich von selbst, oder?
Die Bäume sind wertvoll und bieten große Vielfalt für die Menschen und die Natur an. Sie regulieren das Klima und sind zu beschützen. Insbesondere in Zeiten des Klimawandels und der globalen Erwärmung.
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Die Liste der umweltschädlichen Bausünden Freiburgs darf nicht noch länger werden.