72 Unterschriften
Petition hat zum Erfolg beigetragen
Die Petition war erfolgreich!
Petition richtet sich an: Oberbürgermeister Burkhard Jung
Sehr geehrter Petitionsausschuss,
wir bitten in Form einer Petition darum, das 125-jährige Bestehen des Leipziger Palmengartens im Jahr 2024 zu nutzen, um ein dezernatsübergreifendes Themen-Projekt in Kooperation mit unterschiedlichen Akteuren durchzuführen. Das bevorstehende Jubiläum bietet einzelne Themenstränge, um Stadtgeschichte in höchst aktuellem Maße zu reflektieren und gesellschaftsrelevante Fragen von der Pflege der Leipziger Park- und Gartenbaukultur, der Müllproblematik oder die Sicherheit in öffentlichen Grünanlagen, den Vandalismus gegenüber Kultur- und Gartendenkmälern, der Sicherung notwendiger klimawirksamer Frei- und Grünflächen im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung und der damit verbundenen Konflikte einer wachsenden Stadt öffentlichkeitswirksam zu diskutieren.
Aktuelle Herausforderungen können an möglichst viele zivilgesellschaftliche Publikumskreise sowie an die städtische Vereins- und Kulturlandschaft herangetragen werden und verleihen durch deren Teilnahme dem Ereignis über Monate hinweg eine immer wieder erneuerte Resonanz. Die Themen einer modernen Stadtverwaltung beziehen sich unmittelbar auf die damaligen Herausforderungen der Stadtplanung um 1900, die vor den gleichen Fragen stand und erste Ansätze einer nachhaltigen Stadtentwicklung präsentierte. Das 2022 in ähnlicher Weise durchgeführte Themen-Projekt zur „STIGA 1897“ unter Einbeziehung unterschiedlicher Akteure hat gezeigt, dass diese Form der Beteiligung einen konstruktiven Diskurs und ein nachhaltiges Netzwerk schafft (u.a. Leipzig weiterdenken, dezentrale Beteiligungsprojekte, Vereine und Künstler- und Künstlerkollektive, Kooperation mit Institutionen wie HTWK, Universität, Stadtarchiv, Stadtgeschichtliches Museum etc.).
Begründung
Errichtet wurde der Leipziger Palmengarten auf Anregung des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Georgi, der 1893 auch den Vorsitz im Bauausschuss übernahm. Als geeignetster Platz für den Bau der Anlage waren die Wald- und Wiesenflächen in der Umgebung des damaligen Kuhturmes (heute Jahnallee) unter Hinzunahme des westlich von der Plagwitzerstraße (heute Käthe-Kollwitz-Straße) gelegenen Teiles des damaligen Ritterspürchens vorgesehen, auf demselben Terrain, auf welchem die Jubiläums-Gartenbauausstellung in Leipzig stattfand. Ein öffentlicher Wettbewerb unter den ersten Autoritäten der Gartenbaukunst fand bis 1897 statt. Zur Jury gehörten neben dem Oberbürgermeister noch andere hochrangige Leipziger Persönlichkeiten wie die Herren Baurat Arwed Rossbach, Stadtbaurat Professor Hugo Licht, Gartendirektor Otto Wittenberg sowie der Frankfurter Palmengartendirektor August Siebert. Das Ziel, der eigens dafür gegründeten gemeinnützigen „Aktiengesellschaft Leipziger Palmengarten“, war es, einen bildenden Lust- und Ziergarten mit kunstgärtnerischen Anlagen und Ausstellungscharakter im öffentlichen Interesse zu betreiben, die Bürgerschaft miteinzubeziehen und für nachfolgende Generationen zu erhalten (Die Dauer der gemeinnützigen Gesellschaft wurde bis 1963 festgesetzt). Der Frankfurter Palmengarten diente den Erbauern dabei als Vorbild, da dieser sich bereits als bildender Lust- und Ziergarten etabliert hatte.
Der Bau der kunstgärtnerischen Grünanlage im Stile eines (englischen) Landschaftsparks mit Gesellschaftshaus und botanischem Garten war ein Leipziger Prestigeprojekt mit gesamtstädtischer Ausstrahlungskraft und nach der Eröffnung 1899 (und in den Folgejahren) weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt und geschätzt. Alle hochrangigen Persönlichkeiten der Stadt sowie ein breiter Kreis der Stadtgesellschaft engagierten sich für den Wunsch, eine kunstgärtnerische Anlage ersten Ranges, zu erschaffen. In beachtlichem Umfang konnten private Spender und Stifter für das Projekt gewonnen und das hiesige Gewerbe miteinbezogen werden. Der Leipziger Palmengarten war wie auch die STIGA 1897 oder die Vollendung des Albert-Parks 1904 auf dem ehemaligen Ausstellungsgelände der STIGA ein zukunftsorientiertes Stadtprojekt und Teil der qualitativen Leipziger Park- und Gartenbaukultur.
* Weitere Informationen zur Leipziger Park- und Gartenkultur und zur Errichtung des Leipziger Palmengartens finden Sie auf https://www.meinpark.info
Im Jahr 2024 feiert der Leipziger Palmengarten sein 125-jähriges Bestehen. Heute ist die Grünanlage weniger als ein Kultur- und Gartendenkmal des 20. Jahrhunderts mit ihren einst so seltenen kunstgärtnerischen Anlagen und reichen Pflanzenwelt, sondern vielmehr als ein öffentlicher Stadtpark mit all seinen Vorzügen für Freizeitaktivitäten und Erholung bekannt. Nichts desto trotz trägt die Parkanlage von heute auch aus diesem Grund ihren besonderen Schutzstatus, ganz im Sinne der Erbauer, denn der Erhalt und die Funktion der Grünanlage für die Stadtgesellschaft von morgen war ein wichtiges Gründungsanliegen, auch wenn die Schöpfer des Palmengartens sich den Erhalt der Anlage sicherlich anders vorgestellt haben, erfüllt sie heute den gewünschten Zweck. Damit steht die Parkanlage durch ihre gesamtstädtische Strahlkraft als Landschaftsschutzgebiet und als Kulturdenkmal exemplarisch für die Herausforderungen der Stadtgesellschaft im Umgang mit allen städtischen Grünanlagen und Freiflächen (in einer wachsenden Stadt).
Petition teilen
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Neuigkeiten
-
Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 28.04.2024Liebe Unterstützende,
der Alternativvorschlag des Petitionsausschusses zur Petition wurde in der Stadtratssitzung am 24.04.2024 einstimmig so beschlossen:
1. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Gartendenkmals Palmengarten werden im zweiten Halbjahr 2024 Informationstafeln gestaltet und im Palmengarten an geeigneter Stelle aufgestellt.
2. Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, ob und wie anlässlich des 130-jährigen Jubiläums des Gartendenkmals Palmengarten ein dezernatsübergreifendes Themenprojekt in Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Akteuren durchgeführt werden kann. Hierbei wird auch geprüft, inwieweit das Themenprojekt in die Umsetzung des Rahmenkonzepts Erinnerungskultur eingefasst werden kann.
3. Das Prüfergebnis... weiter -
Petent ist im Dialog mit dem Petitionsempfänger
am 19.03.2024Liebe Unterstützende,
hier kommt eine Zusammenfassung auf Grundlage der schriftlichen Informationen aus dem Büro für Ratsangelegenheiten, Geschäftsstelle des Petitionausschusses der Stadt Leipzig, bis dato:
Der Petitionsausschuss der Stadt Leipzig hat in seiner Sitzung am 23.02.2024 in wiederholter Lesung über die Petition VII-P-09156 „125 Jahre Leipziger Palmengarten im Jahr 2024 als Themen-Projekt nutzen!“ sowie den zugehörigen Verwaltungsstandpunkt beraten. Hierbei lagen eine weitere Stellungnahme unsererseits zum ablehnenden Verwaltungsstandpunkt vom 26.01.2024 sowie die Stellungnahme des Stadtbezirksbeirates Alt-West vom 14.02.2024 vor. Der Beirat hatte in seiner Abstimmung dem ablehnenden Verwaltungsstandpunkt dahingehend zugestimmt,... weiter -
Die Petition wurde eingereicht
am 16.09.2023Liebe/r UnterstützerInnen!
Vielen Dank für die tolle Unterstützung, die Sie mit Ihren 72 Unterschriften geleistet haben. Wir freuen uns sehr darüber und haben die Petition heute Online bei der Stadt Leipzig eingereicht.
Wir hoffen, dass das Thema Anklang bei der Stadtverwaltung und beim Petitionsausschuss finden wird und die Parteien des Stadtrates zustimmen werden. Über die weitere Entwicklung werden wir Sie informieren und drücken die Daumen.
Wenn Sie sich für die Leipziger Park- und Gartenkultur interessieren, dann können Sie sich auf unserer Webseite www.meinpark.info gerne auch weiterhin zum Palmengarten und anderen Themen informieren. Diese wird mit Beiträgen, historischen Presseartikeln und Interviews auch in Zukunft bereichert werden.... weiter
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.