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Der Petition wurde entsprochen
Die Petition war erfolgreich!
Neuigkeit lesenPetition richtet sich an: Landtag von Sachsen-Anhalt Petitionsausschuss
Über 2.000 Menschen leisten durchschnittlich in Sachsen-Anhalt einen Freiwilligendienst über die Wohlfahrtverbände – in Kitas, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Schulen, Jugendclubs, Behinderten-, Sportvereinen, Medien- und Kultureinrichtungen und vielen weiteren Institutionen sind sie eine wertvolle Hilfe und kaum noch aus dem Tagesgeschäft wegzudenken. Bei einem Taschengeld von durchschnittlich 300,- Euro im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD) ist Engagement in Sachsen-Anhalt auch eine Frage des Geldes. Ein großer Teil des Taschengeldes wird bereits für Fahrtkosten benötigt.
Ähnlich geht es Auszubildenden, Studierenden und Schüler *innen. So haben Schüler *innen mit der Erfüllung der Vollzeitschulpflicht nach der 10. Klasse keinen Beförderungsanspruch mehr und werden an den Fahrtkosten beteiligt. Die Hälfte der Auszubildenden in Sachsen-Anhalt zahlt laut Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) bis zu 10€ am Tag, um zum Betrieb oder Berufsschule zu gelangen – fast ein Fünftel der Auszubildenden muss über 30€ Fahrtkosten am Tag aufwenden. Der DGB sieht auch darin einen Grund für zunehmend unbesetzte Lehrstellen, im Juli 2019 waren es noch rund 5.800 freie Stellen.
Daher fordern wir:
- Kostenfreie oder -günstige Fahrt mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für Freiwilligendienstleistende jeden Alters, Schüler *innen und Auszubildende in ganz Sachsen-Anhalt;
- Verbesserung der Taktung von Bus und Bahn (Reduzierung von Wartezeiten auf max. 20 Minuten an Verkehrsknoten);
- Ausbau des ÖPNV am Wochenende und in den Abendstunden (mindestens stündlicher Verkehr zwischen 4 und 23 Uhr zur Abdeckung auch von Schichtarbeit); sowie
- eine Umsetzung dieser Forderungen bis 2021.
Begründung
Junge Menschen in Sachsen-Anhalt müssen und wollen mobil sein: ob in der Freizeit, auf dem Weg zur Arbeit, in die Schule oder zum Ehrenamt – und das ohne lange Umwege, Wartezeiten oder hohe Kosten. Mobilität bedeutet soziale Teilhabe. Aufgrund ihres Alters und finanziellen Situation sind junge Menschen oft auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Dies gilt besonders für Freiwilligendienstleistende – bürgerschaftliches Engagement im Rahmen eines FSJ oder BFD sollte nicht von den Finanzen oder der praktischen Unterstützung durch Familie und Freunde abhängig sein, um soziale Ungleichheiten nicht weiter zu verstärken.
Bildung und Ehrenamt müssen zugänglich sein – für jeden. In einem Flächenland wie Sachsen-Anhalt, welches seit Jahren durch demografischen Wandel und Abwanderung geprägt ist, gehört eine gute Infrastruktur zur Voraussetzung für einen attraktiven Wirtschaftsstandort und Lebensraum. Unzureichende Mobilität ist einer der häufigsten Abwanderungsgründe und auch hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes eines der Zukunftsthemen des Landes.
Ziel muss es daher sein, insbesondere für junge Menschen Perspektiven zu entwickeln für ein ausgebautes, flexibles, kostenloses und nachhaltiges Verkehrsnetz – von dem am Ende alle profitieren. Andere Bundesländer wie Brandenburg, Thüringen und Hessen zeigen mit besonderen Tickets für Freiwilligendienstleistende, Azubis und Schüler *innen, dass es geht – und zwar nicht gebunden an einzelne Geltungsbereiche der Verkehrsbetriebe oder Regionen, sondern bundeslandweit!
Mit den Forderungen schließt sich die Petition an die Ergebnisse des Projektes „Jugend Macht Zukunft“ des Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.V. an. Die Forderungen basieren damit auf Umfragen sowie Lösungsansätzen für einen zukunftsfähigen ÖPNV aus der zweijährigen Zusammenarbeit von jungen Menschen, Expert *innen und Vertreter *innen aus Wirtschaft und Politik.
Ziel dieser Petition ist es eine Grundlage zu bieten, um ab Frühjahr 2020 mit Vertreter *innen aus Politik und Wirtschaft sowie jungen Menschen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam an konstruktiven Lösungen zu arbeiten.
Initiatoren
Die Petition wurde durch Freiwilligendienstleistende im Rahmen der bundesweiten Aktion „Freie Fahrt für Freiwillige“ des Bundesarbeitskreises FSJ (pro-fsj.de/freiefahrt) in einem Sprecher *innentreffen unterschiedlicher Träger der Freiwilligendienste in Sachsen-Anhalt. Die Petition wird damit getragen und unterstützt durch die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste Sachsen-Anhalt e. V. (ijgd), die Sportjugend im Landessportbund Sachsen-Anhalt e. V., die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. (lkj) und das Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e. V.
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
05.12.2019
Petition endet:
04.06.2020
Region:
Sachsen-Anhalt
Kategorie:
Soziales
Neuigkeiten
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 13.07.2021Liebe Unterstützende,
gute Nachrichten: Der Petition wurde entsprochen! Den genauen Abschlussbericht des Petitionsausschusses finden Sie im Anhang als PDF.
Beste Grüße
das openPetition Team -
Zwischenbericht vom 23.12.2020
am 11.05.2021Liebe Unterstützende,
die Landesregierung wurde vom Petitionsausschuss darum gebeten, eine Stellungnahme zu dem Petitionsanliegen zu verfassen. Diese Stellungnahme liegt nun vor und befindet sich im Anhang. Die Petition sowie die Stellungnahme der Landesregierung wird im Folgenden vom Petitionsausschuss geprüft und behandelt. Über das abschließende Ergebnis der Petition werden wir sie informieren, sobald wir weitere Informationen dazu erhalten haben.
Beste Grüße
das openPetition Team -
Rückmeldung des Ausschusses
am 05.10.2020Liebe Unterstützende,
das Anliegen wurde an den zuständigen Petitionsausschuss weitergeleitet und hat das Geschäftszeichen 7-V/00329 erhalten. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten und regelmäßig über Neuigkeiten informieren.
Debatte
Um Auszubildenden die gleiche Wertschätzung zukommen zu lassen, die auch Studierende erhalten, so einen Beteig zu leisten,dem Handwerk wieder auf die Sprünge zu helfen, das ist wichtig für uns alle. Freiwillige sind unterwegs, um andere, häufig unentgeltlich zu unterstützen, das ist sehr wichtig für das Zusammenleben in unserer Stadt. Beim Ticket für Schüler fällt dann hoffentlich die eine oder andere Elternkutsche weg, Kinder können selbständiger werden und auch so die ganze Stadt erkunden.
Die Petition ist richtig, allerdings muss der Adressat die AWO selbst sein. Die AWO, die Millionen an ihre Geschäftsführer zahlt, muss doch für die Freiwilligen auch die Fahrtkosten übernehmen. Im Geschäftsbericht ist zu lesen, was die AWO an Gehältern zahlt. Also neue Petition an die AWO. Und ich bin nicht bereit, von meinem kargen Verdienst etwas ab zu geben.