128 Unterschriften
Der Petition wurde nicht entsprochen
Petition richtet sich an: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Die Corona-Krise und ihre existentielle Auswirkungen dürfen nicht auf dem Rücken der Studenten ausgetragen werden. Daher stellen wir folgende Forderungen auf, um ein faires Studieren auch in Zeiten von und insbesondere nach Corona sicherzustellen:
- Unverschuldet auftretende finanzielle Mehrbelastungen dürfen Studenten nicht an ihrem Studium hindern. Daher müssen Regelstudienzeit bzw. BAföG-Hochstförderungsdauer um ein Semester erhöht sowie die Bezugszeit des Kindergeldes und die Zugehörigkeit in der Familienversicherung um ein Jahr verlängert werden.
- Ein einfacher und fairer Weg, um das Fortbestehen des Prüfungsanspruch sicherzustellen, ist die Anhebung der Höchststudienzeit sowie weiterer Fristen um ein Semester, damit etwaige Verzögerungen ausgeglichen und Prüfungsleistungen in einem fairen Umfeld nachgeholt werden können.
- Damit aktuell entstandene finanzielle Engpässe möglichst problemlos überbrückt werden können, sollte ein Angebot für zinsfreie Überbrückungskredite für Studenten durch die KfW geschaffen werden.
- Studentische Hilfskräfte an den Hochschulen verdienen Jobsicherheit, insbesondere da Hochschulen nicht wie Unternehmen in der Privatwirtschaft von den aktuellen Verwerfungen erfasst werden. Zudem sollten Mietstundungen in Wohnheimen der Studentenwerke ermöglicht werden, falls auf Grund entstandener finanzieller Engpässe ein Mietausfall droht.
- Die Schaffung eines „Hammerexamens“ für die Mediziner durch die Zusammenlegung der Examensprüfungen in diesem und nächsten Jahr lehnen wir ab, da jede Prüfung individuell ausreichend Vorbereitungszeit benötigt. Die Juristen müssen zudem ihre Freiversuche mit angemessenen zeitlichen Abständen bekommen, ohne dass durch eine etwaige Verlängerung der Studienzeit ein Nachteil entsteht.
- Praktika, die aus gegebenen Umständen nicht absolviert werden konnten, müssen im nächsten Semester auch in Teilzeit absolviert werden können. In den medizinischen Studiengängen sollten Aushilfsdienste zur Eindämmung der Pandemie als Famulatur anerkannt werden, sofern ein ausreichender fachlicher Bezug besteht. In jedem Fall muss eine angemessene Vergütung erfolgen, welche nicht mit dem BAföG-Anspruch verrechnet werden soll.
- E-Learning-Angebote müssen ausgebaut werden, sodass Studenten flexibler lernen können. Online-Vorlesungen, Übungslösungen, Foren sowie Online-Tests und -Abgaben sind bereits heute bestehende Möglichkeiten von Lernmanagementsystemen, die flächendeckend genutzt werden sollten.
Begründung
Auch wir Studenten sind von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen und spüren diese in unserem Alltag ganz konkret. Da viele von uns nur über ein geringes Einkommen verfügen, entstehen durch die aktuelle Krise handfeste finanzielle Sorgen, insbesondere, da für geringfügige Beschäftigungen keine Kurzarbeit möglich ist und daher jetzt die Kündigung droht. Zudem bedeuten die abgesagten Prüfungen sowie das unmöglich gewordene Schreiben von Hausarbeiten, dass unter Umständen nicht ausreichend Punkte gesammelt werden konnten. Dieser Umstand kann durch die unklare Situation bzgl. des Sommersemesters noch wesentlich verstärkt werden. Da es im eng getakteten Studienverlaufsplan sehr schwierig ist, jene Punkte nachzuholen, droht eine unverschuldete Verlängerung des Studiums, was viele teils gravierende Probleme mit sich bringt.
Es ist wichtig, für alle Studenten und Dozenten schnellstmöglich Klarheit zu schaffen. Das Ziel muss es sein, nach dem Überstehen der Krise schnell wieder zum Regelbetrieb übergehen zu können. Hierfür sollten die Ämter an den Hochschulen und in den Studierendenwerken, welche zu Beginn des Wintersemesters häufig am Anschlag arbeiten, entlastet werden, anstatt sie durch einen signifikanten Anstieg an Härtefallanträgen noch weiter zu belasten. Die Effizienz des gesamten Systems und die Sicherheit, dass keinem Studenten weder heute noch morgen unverschuldete Nachteile drohen, müssen an erster Stelle stehen. Nur so kann der entstehende Schaden minimiert werden.
Petition teilen
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
30.03.2020
Petition endet:
29.05.2020
Region:
Baden-Württemberg
Kategorie:
Bildung
Neuigkeiten
-
Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 15.07.2021Liebe Unterstützende,
der Landtag Baden-Württemberg hat das Anliegen der Petition geprüft. Der Petition konnte nicht entsprochen werden. Er folgte damit der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses. Die Stellungnahme des Petitionsausschusses finden Sie im Anhang.
Beste Grüße
das openPetition Team -
Rückmeldung des Ausschusses
am 23.09.2020Liebe Unterstützende,
das Anliegen wurde an den zuständigen Petitionsausschuss weitergeleitet und hat das Geschäftszeichen 16/04830 erhalten. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten und regelmäßig über Neuigkeiten informieren. -
Petition eingereicht - Danke für die Unterstützung!
am 31.08.2020
openPetition hat die von Ihnen unterstützte Petition offiziell im Petitionsausschuss von Baden-Württemberg eingereicht. Jetzt ist die Politik dran: Über Mitteilungen des Petitionsausschusses werden wir Sie auf dem Laufenden halten und transparent in den Petitionsneuigkeiten veröffentlichen.
Als Bürgerlobby vertreten wir die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern. Petitionen, die auf unserer Plattform starten, sollen einen formalen Beteiligungsprozess anstoßen. Deswegen helfen wir unseren Petenten, dass ihre Anliegen eingereicht und behandelt werden.
Mit besten Grüßen,
das Team von openPetition
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.