Bürgerrechte

Engagement gegen Rassismus ist gemeinnützig: Der Bundestag muss dies garantieren!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag

7.670 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

7.670 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Deutscher Bundestag

Es reicht nicht, Fördermittel gegen Rassismus bereitzustellen.
Wir fordern den Bundestag auf:
Stellen Sie sicher, dass Engagement gegen Rassismus und für die Demokratie als gemeinnützig anerkannt wird!

  • Schaffen Sie passende Zwecke in der Abgabenordnung

  • Stellen Sie klar, dass zur Gemeinnützigkeit auch politisches Engagement gehört

Begründung

Politiker:innen aller demokratischer Parteien loben zivilgesellschaftliche Organisationen für ihr Engagement gegen Rassismus.
Gerade nach den rassistischen und antisemitischen Anschlägen von Halle und Hanau sei deren Arbeit wichtiger denn je für unsere Demokratie. Mit Programmen wie "Demokratie leben!" oder "Zusammenhalt durch Teilhabe" stellt der Staat dafür Gelder bereit.
Doch diese Vereine, Stiftungen und Initiativen stehen auf unsicherem Boden:
Denn das Gemeinnützigkeitsrecht bietet in der Abgabenordnung zur Zeit keine passenden gemeinnützigen Zwecke für antirassistische Arbeit und den umfassenden Schutz der Menschenrechte.
Die Abgabenordnung bietet nur Zwecke wie "Völkerverständigung" oder "Förderung der Hilfe für (...) rassisch (...) Verfolgte" (Nr. 10 und 13 in § 52, Absatz 2, AO).
Der Zweck der politischen Bildung fällt seit dem Attac-Urteil des Bundesfinanzhofs weg, sobald Vereine über Problembeschreibungen hinausgehen und Forderungen an die Politik richten. Gerade im Bereich Rassismus ist aber genau das notwendig:
Rassismus muss nicht nur thematisiert, sondern muss aktiv angegangen werden!
Der Bundestag muss sich klar dazu bekennen, dass antirassistische Arbeit gemeinnützig ist!
Denn zusätzlich zur Verpflichtung des Staates durch das Grundgesetz braucht es eine starke Zivilgesellschaft, die Behörden auf die Finger schaut, die Forderungen an Parlamente richtet und die notfalls auch Rechte Betroffener einklagt. Diese Funktion übernehmen vor allem zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen mit tausenden Ehrenamtlichen. Ihre Arbeit muss ausdrücklich als gemeinnützig anerkannt werden.
Der Status der Gemeinnützigkeit ist in der Regel notwendig, um staatliche Fördermittel zu erhalten. Er ist auch Voraussetzung für die meisten privaten Fördermittel und Spenden. Die Gemeinnützigkeit ist ein staatliches Gütesiegel für die selbstlose Förderung der Allgemeinheit.
Wer es mit Antirassismus ernst meint, muss daher passende gemeinnützige Zwecke in die Abgabenordnung schreiben und klarstellen, dass diese und andere Zwecke natürlich auch mit politischen Mitteln verfolgt werden können, etwa mit Demonstrationen oder Forderungen an die Politik. Außerdem muss auch Vereinen mit anderen Zwecken möglich sein, sich im Sinne des Grundgesetzes antirassistisch zu engagieren - einem Sportverein, der Karnevalsgesellschaft oder dem Jugendverband.
Die bestehende Lücke bei den Zwecken ist fatal:
Wenn ein Verein oder eine Stiftung in ihrer Satzung auf einen unpassenden Zweck ausweicht, besteht mit jeder Steuererklärung die Gefahr, dass die Gemeinnützigkeit rückwirkend aberkannt wird, weil die antirassistische Arbeit nicht von Zwecken wie Völkerverständigung, Hilfe für Verfolgte oder "Volksbildung" abgedeckt ist.
ERSTUNTERZEICHNER:INNEN
Each One Teach One e.V. (EOTO), Neue deutsche Medienmacherinnen e.V., Vertreterinnenrat der Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen (BKMO), neue deutsche organisationen e.V. - das postmigrantische netzwerk, Amadeu Antonio Stiftung, Türkische Gemeinde in Deutschland e.V. (TGD), Bundesverband interkultureller Frauen in Deutschland e.V. (BIFeV), Pan-African Women’s Empowerment & Liberation Organisation e.V. (PAWLO), korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V., Initiative Schwarze Menschen in Deutschland - ISD Bund e.V., Internationaler Kultur und Sport Verein der Roma Carmen e.V. - Düsseldorf, Polnischer Sozialrat e.V., Dachverband der Migrantenorganisationen in Ostdeutschland, Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V., RomaniPhen e.v., DeutschPlus e.V., Citizens For Europe, Young Voice TGD e. V., Afrika-Rat Berlin-Brandenburg e.V., Zentralrat afrikanischen Gemeinde Deutschland e.V. (ZAGD), BQN Berlin e.V., ADEFRA e.V. (Schwarze Frauen* in Deutschland), Antidiskriminierungsverband Deutschland e.V. (advd), Verband Deutsch-Syrischer Hilfsvereine e.V. (VDSH), Panafrikanische Organisation in Deutschland, RAA Berlin, Iranische Gemeinde in Deutschland e.V.

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 04.11.2020
Petition endet: 10.12.2021
Region: Deutschland
Kategorie: Bürgerrechte

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Es scheint fast, die Ampel-Parteien hätten unsere Unterschriftensammlung gelesen und in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen. Fast 8.000 Menschen, darunter auch Sie, haben mit Ihrer Unterschrift gefordert: Stellen Sie klar, dass zur Gemeinnützigkeit auch politisches Engagement gehört!

    Im Koalitionsvertrag steht: "Wir wollen gesetzlich klarstellen, dass sich eine gemeinnützige Organisation innerhalb ihrer steuerbegünstigten Zwecke politisch betätigen kann sowie auch gelegentlich darüber hinaus zu tagespolitischen Themen Stellung nehmen kann, ohne ihre Gemeinnützigkeit zu gefährden." (Seite 165)

    Sie haben gefordert: Stellen Sie sicher, dass Engagement gegen Rassismus und für die Demokratie als gemeinnützig anerkannt wird! Schaffen Sie passende... weiter

  • Mit fast 30 weiteren Vereinigungen hatten wir vor fast einem Jahr den Appell "Engagement gegen Rassismus ist gemeinnützig: Der Bundestag muss dies garantieren!" (www.openpetition.de/!NeinZuRassismus) gestartet. Eigentlich wäre die Petition nun ausgelaufen, aber wir konnten sie doch bis Anfang Dezember, bis zum Abschluss der Koalitionsverhandlungen verlängern. Greifen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP unsere Forderungen auf? Es gibt Chancen!

    Schon nächste Woche wollen wir die Forderung an die Parteien übergeben. Wir wollen die Unterschriftensammlung an die Mitglieder der Verhandlungsgruppe 17 "Gleichstellung, Vielfalt" senden. Großartig wäre es, wenn die Zahl der Unterschriften bis dahin steigt.

    Können Sie dafür Werbung machen? Freundinnen... weiter

Diskriminierung nach Herkunft oder Hautfarbe widerspricht dem deutschen Grundgesetz. Im Alltag und der aktuellen politischen Diskussion ist wendig von dieser verfassungsrechtlichen Norm zu spüren. Umso wichtiger ist und bleibt antirassistisches Engagement. Es kann also nicht angehen, dass einerseits Kleingartenvereine als gemeinnützig gelten und andererseits wichtige gesellschaftliche Arbeit nicht in diese Kategorie fällt.

Ich unterschreibe nicht, weil durch diese Petition sich nichts in der Bevölkerung ändern wird. Es muss statt Steuergelder einzufordern, die Zivilcourage gestärkt werden. Und das geht nur, wenn jeder Einzelne seine Zivilcourage durch Äußerungen kundtut, sogar notfalls ad hoc Hilfestellung leistet. Oder auch anders ausgedrückt: Wenn jemand ad hoc Hilfestellung leistet, sollte jeder weitere Bürger diese Person in der Situation unterstützen und nicht wegschauen - sonst steht die helfende Person mit Zivilcourage alleine da.

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