Region: Sachsen

Zurück auf Los - Strukturreform der Sächsischen Kirchenleitung stoppen - neu anfangen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Landessynode der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens

8.518 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

8.518 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

13.08.2017, 11:08

Sehr geehrte Damen und Herren, lieber Schwestern und Brüder,

herzlichen Dank an alle, die uns in den letzten Wochen auf unseren Aufruf hin ihre Überlegungen geschrieben haben. Wir sind so verfahren, daß einer von uns diese Stellungnahmen strukturiert ausgewertet hat. Ein anderer hat die Kommentare der Petition unter die Lupe genommen und die wesentlichen Aussagen herausgefiltert.
Gestern haben wir uns zu einem Klausurtag getroffen. Aus den Kernaussagen von Zuschriften, Kommentaren und aus unserer Beschäftigung mit dem Thema haben wir dann die Prüfsteine verfaßt. Diese sind als Fragen an eine zukünftige Struktur formuliert. In einem zweiten Schritt haben wir die Fragen mit konkreten Forderungen unterfüttert.
Intensiv haben wir uns mit dem „Pfarrei-Modell“ auseinandergesetzt, das von der Landessynode als eine Alternative zu „Kirche mit Hoffnung“ diskutiert wird. Wir haben festgestellt, daß das „Pfarrei-Modell“ die Prüfsteine erfüllt. Niemand kann jetzt noch behaupten, „Kirche mit Ho


Neue Begründung: Jede Kirchgemeinde ist Kirche Jesu Christi vor Ort. Hier versammelt sich die Gemeinde. Hier wird geistliche Verantwortung wahrgenommen. Hier geschieht Gemeindeaufbau.
Die Kirchgemeinde darf nicht gegen ihren Willen und ohne Notwendigkeit aufgelöst oder zwangsvereinigt werden. Vielmehr muß alles dafür getan werden, daß sie in der Lage bleibt, am Ort eigenverantwortlich zu leben und zu arbeiten.
Evangelische Kirche baut sich von unten auf. Organisationsfragen dürfen nicht autoritär und rücksichtslos von oben nach unten durchgesetzt werden.
In der Kirche wird ständig von Demokratie gesprochen. Hier bestimmen aber 18 Personen in der Kirchenleitung über die Zukunft von 719 Kirchgemeinden.
Es besteht keinerlei Transparenz. Eine Arbeitsgruppe tagt hinter verschlossenen Türen. Die Kirchenleitung übernimmt deren Ergebnis und legt es als Lösung bis 2040 fest.
Alternativen - keine. Diskussion - unerwünscht.
Nach Sächsischer Kirchenverfassung trägt die Landessynode "die Verantwortung für alle Angelegenheiten der Landeskirche". Deshalb darf sie sich nicht von der Kirchenleitung überrumpeln lassen. Veränderungen an Einzelfragen haben keinen Sinn. Die Landessynode kann die Strukturreform stoppen: "ZURÜCK AUF LOS!"
Christliche Kirche lebt nicht von (Steuer-)Geldern, die gleichmäßig verteilt werden. Christliche Kirche lebt von Jesus Christus. Und der ruft Menschen zum Glauben, in die Nachfolge und zur Mitarbeit vor Ort.
Wenn eine Landeskirche in dieser Art und Weise vorgeht, übergeht und entmutigt sie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter. Deren Reaktion ist Rückzug aus der Verantwortung, zähneknirschendes Aushalten oder der Aufbau von Parallelstrukturen - aber kein konstruktives Mitdenken und aktives Anpacken.
Die Gemeinden sehen die Notwendigkeit von Veränderungen ein, wenn diese tatsächlich nötig sind und wenn die Verantwortlichen vor Ort an der Lösung beteiligt werden. Das ist allerdings für die kirchliche Verwaltung und Hierarchie anstrengend. Aber das erwarten wir.
Die Kirchgemeinden brauchen Freiräume und sollen ermutigt werden, in ihrem Verantwortungsbereich Ideen zu entwickeln, Lösungen zu finden und Projekte wagen, die sie selbst finanzieren können. Dabei sind sie auch gefordert, ihre Nachbarn in der Landeskirche zu unterstützen.
Deswegen bitten wir die Landessynode: Lassen Sie uns gemeinsam NEU ANFANGEN!
Wir rufen auf
- zum Gebet für unsere Landeskirche und die Tagung der Landessynode
- zum Besuch des Gottesdienstes mit der Landessynode am 2.4.17, 9.30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche Dresden-Neustadt
- zum gemeinsamen Gang mit der Kirchgemeinde Loschwitz, 2.4.17, 13.30 Uhr vom Körnerplatz zur Dreikönigskirche und
- zur öffentlichen Versammlung von Kirchgemeindegliedern
vor der Dreikönigskirche, 2.4.17, 15.00 Uhr
ERWEITERUNG
Denn wie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus. Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft. 1. Kor 12, 12+13a
Die Kirchgemeinde ist Kirche Jesu Christi am Ort.
§ 1, Abs. 1, S. 1Kirchgemeindeordnung der EVLKS
Aus den eingegangenen Zuschriften, aus den Kommentaren zur Petition und aus der eigenen Beschäftigung mit dem Thema hat die Initiativgruppe am 12. August 2017 folgende
Prüfsteine zur Strukturreform
entwickelt:
➢ Dient die Struktur dem Auftrag Jesu an die Gemeinde, allen Menschen das Evangelium zu verkündigen?
➢ Stehen bei der Strukturplanung die Bedürfnisse der Gemeinden im Vordergrund?
➢ Wird durch die Strukturreform Zwang auf die Gemeinden ausgeübt?
➢ Fördert die Struktur das Gemeindewachstum?
➢ Ermöglicht die Struktur Vielfalt in unserer Landeskirche?
➢ Ermöglicht die Struktur eine Flexibilität, sich den örtlichen Gegebenheiten anzupassen und schnell auf veränderte Bedingungen zu reagieren?
➢ Stärkt die Struktur die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Gemeinden vor Ort?
➢ Ermöglicht die Struktur verantwortliche Mitwirkung für Ehrenamtliche ?
➢ Werden die Ressourcen an Mitarbeitern und Geldmitteln bedarfsgerecht für die Gemeinden bereitgestellt?
➢ Hat innerhalb der Struktur die Gemeinde Priorität gegenüber den anderen kirchlichen Ebenen?
Daraus ergeben sich folgegende Forderungen:
1. Eine Strukturreform muss den Gemeinden ermöglichen, selbständig zu bleiben,
- wenn ein Gemeindeleben in Form von Gottesdiensten und Gemeindekreisen stattfindet, und
- wenn ein funkionsfähiger Kirchenvorstand existiert.
Über die Art der Zusammenarbeit und ggfls. des Zusammenschlusses mit anderen Gemeinden muß sie selbst mit landeskirchlicher Beratung aber ohne Druck entscheiden.
2. Die Berufsbilder, Anstellungsverhältnisse und Finanzierungsmöglichkeiten sind flexibler zu gestalten. Alternative Finanzierungsmodelle zur Kirchensteuer sind zu fördern. Die Ordination von Pfarrern muss auch ohne Hochschulabschluss und Kirchenbeamtenstatus möglich sein.
3. Die Gemeinden erhalten bei Personalentscheidungen ein stärkeres Mitwirkungsrecht.
4. Eine Strukturreform auf Ge



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