24.11.2021, 22:57
2021-11-24 Durchsicht und Korrektur des Petitions-Text.
Neuer Petitionstext:
Von Seiten der Stadt wurden konkrete Angaben zur geplanten Sanierung der Mauer, im Rahmen der anstehenden Sanierung des Mirker-Bahnhof (Utopiastadt) und dem dazugehörenden Vorplatz, samt vorgelagerte Bahnhofsmauergemacht.Bahnhofsmauer rmacht. Es ist geplant, die dem Bahnhof vorgelagerte Mauer abzutragen und durch einen Neubau zu ersetzen.
Im Einzelnen soll die nicht mehr vorhandene Stirnmauer des Treppenaufgangs durch eine verzinktes Geländer ersetzt, sowie ein Teil des Ostflügels ersatzlos niedergelegt werden, um das Bahnhof-Hauptgebäude von der Mirker Straße aus sichtbar zu machen. Insgesamt ist ein historisierter Mauer-Neubau geplant, der sich lediglich optisch an dem historischen Original orientieren soll. Von Seiten der Stadt Wuppertal wird dies mit fehlenden original Bauunterlagen, hohen Kosten die eine Rekonstruktion nach original Vorgaben verursacht und dem Interesse der Utopiastadt gGmbH, die als zukünftiger Eigentümer des Grundstücks einen Biergarten an der Bahnhofsmauer plant, Ihre Firmenphilosophie optisch durch entsprechende bauliche Maßnahmen Ausdruck zu verleihen.
Wir, Menschen der Stadt Wuppertal, sprechen uns ausdrücklich gegen einen ersatzlosen Teilabriss des Ostflügels, sowie insbesondere dem anbringen eines verzinkten Geländers anstelle der Wiedererrichtung der mittleren Stirnmauer nach historischen-Vorgaben, aus.
Wir sehen die historische Gelegenheit ein für Wuppertal insgesamt bedeutendes herausragendes Baudenkmal in seinem Original-Zustand wieder herzustellen. Dazu braucht es vor allem Zeit, um alternative Herangehensweisen zu prüfen, sowie durch fundierte Recherche historische Fotos und Bauunterlagen ausfindig zu machen.
Wir beantragen den geplanten Baubeginn zur Sanierung der Bahnhofsmauer auszusetzen, sowie die auf eine Sanierung und Teilabriss des Ostflügels ausgelegte Bauplanung, auf eine Restaurierung der Mauer auszurichten.
Weiter beantragen wir die mittlere Stirnmauer und die gesamte Mauerbrüstung dem original entsprechend wieder zu errichten, fernen alle Möglichkeiten auszuschöpfen um an zur Restaurierung notwendige historische Unterlagen zu gelangen (Landesarchiv NRW, Bundesarchiv).
Um das Gelände der Öffentlichkeit gefahrlos zugängig zu machen und für Barrierefreiheit zu sorgen beantragen wir weiter:
- die der Mauer vorgelagerte Fläche von Laub, Totholzhaufen und anderem zu bereinigen.
- die mittlere Kastanie umfangreich zurück zuschneiden. Bürgersteig, Fahrrinne und Zugangswege zum Treppenaufgang zeitnah freizulegen.
Neue Begründung:
Die herausragende historische, kulturelle sowie sozialen Bedeutung des Areals Mirker-Bahnhof seit Ende des 19. Jahrhunderts für die Stadt Wuppertal, dem Stadtteil Elberfeld und insbesondere dem Mirker-Viertel ist hinlänglich bekannt. Bahnhof und Bahnhofsmauer im Stil des Historismus erbaut nehmen eine besondere Stellung unter den Denkmälern der Stadt Wuppertal ein. Die dem Bahnhof vorgelagerte Mauer mit ihrer Treppenanlage lässt aufgrund ihrer transparenten Bauweise schon im unteren Bereich das Bahnhofsgebäude erahnen, bevor sie beim erreichen des Vorplatzes eine weiten uneingeschränkten Blick auf das Hauptgebäude freigibt. Die gesamte Maueranlage ist als ein in sich geschlossenes Architektonisches Kunstwerk des Architekten Herrn Eberhard Wulff (ehemals Präsident des Hochbauamtes der Rheinischen Eisenbahn Gesellschaft) zu verstehen, welches sich nahtlos in das dahinter liegende Bahnhofs-Areal einfügt. Eine dem Original angelehnte Neuerrichtung ist daher abzulehnen.
Die von Seiten der Stadtplanung favorisierte Sichtachse „Mirker Straße – Bahnhofsgebäude“ würde durch eine Aufmauerung nach historischen Vorgaben unter Berücksichtigung heutiger Sicherheitsstandards nur geringfügig beeinträchtigt, da die Mauer durch Aussparungen Transparenz erzeugt, in Teilen tiefer angelegt und zugleich eine räumliche Einfassung bietet.
Das die Stirnmauer oberhalb der Treppe sowie ein Teil der östlichen Mauerbrüstung nicht rekonstruiert werden sollen, ist wohl eher dem Wunsch der Utopiastadt gGmbH nach einer offenen Geländegestaltung als baulichen oder finanziellen Sachzwängen geschuldet.
Unsere Position zum Denkmalschutz bewegt sich in einem realistischen Rahmen. Wir fordern nicht, die Bahnhofsmauer samt anschließendem Vorplatz im Originalzustand von 1879 zu rekonstruieren. Unsere Forderung betrifft lediglich ca. 15 Meter Mauerbrüstung. In diesem Zusammenhang stellen wir fest:
- gut 80% der historischen Mauer befinden sich seit 1879, bis auf geringfügige Änderungen am West- und Ostflügel in den siebziger Jahren, im Originalzustand. Ausgenommen die mittlere Stirnwand und ca. 5 Meter östliche Brüstung sowie ein Teil der westlichen Brüstung die erhöht wurde.
- während des 2. Weltkrieges kam es zu keinerlei Beschädigungen. Weder an der Mauer, dem Treppenaufgang, am Hauptgebäude, der Bahnsteigüberdachung noch an der Güterabfertigung.
- bis Mitte der siebziger Jahre wurde die Mauer nicht verändert. Fotos und Zeitzeugen bestätigen das.
- eine Restaurierung ist aufgrund des baulichen Erhaltungszustandes, vorhandenen Fotos und Zeitzeugen möglich.
Im Hinblick auf oben genannte Fakten, die eklatanten Versäumnisse der Stadt Wuppertal hinsichtlich des Erhalts des Areals Mirker-Bahnhof in der Vergangenheit, sehen wir hier die Verpflichtung Seitens der Stadt keine Kosten und Mühen zu scheuen um das Areal Mirker-Bahnhof in seiner historischen gewachsenen Gestalt und urbanen Struktur zu erhalten, welche die Restaurierung der historischen Treppenanlage einschließt.
Hinsichtlich des von der Stadt Wuppertal vorgelegten Zeitplans, Beginn der Sanierung Anfang 2021, drängt sich uns die Vermutung auf, dass im Hinblick auf den Solar Decathlon schnell und kostengünstig Tatsachen geschaffen werden sollen. Das laut städtischer Angaben bei der Bürgerbefragung 2019 95% (von ca. 60 teilnehmenden Personen in den Räumlichkeiten der Utopiastadt gGmbH) der Bürgerinnen und Bürger die Gesamtplanung, insbesondere die die Bahnhofsmauer betreffend mittragen, sehen wir nicht. Zum einen aufgrund der Tatsache das im Vorfeld der stattgefundene Bürgerbefragung Absprachen zwischen Vertretern der SPD, der Utopiastadt gGmbH, Vertretern der Stadt Wuppertal und weiteren Personen stattgefunden haben, zum anderen da an der stattgefundene Bürgerbefragung ein nicht geringer Anteil von UtopistenInnen zu verzeichnen war. Im Mirker-Viertel leben gut 17.000 Menschen. Im Hinblick auf die bevorstehende RestaurationSanierung der dem Mirker-Bahnhof vorgelagerten Mauer, könnte nur eine Bürgerabstimmung wie bei dem Projekt Seilbahn zuverlässige zahlen liefern.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 111 (89 in Wuppertal)