04.11.2023, 05:18
Beschreibung geändert. Begründung ergänzt.
Neuer Petitionstext:
Offener Brief:
Samstag, den 4. November 2023 / Zwickau
Ein Bildungs- und Dokumentationszentrum - darunter stellen sich womöglich manche ein Haus vor, in dem nochmal exakt dargestellt wird, dass sich der NSU ausin Zwickau kamversteckte und wie hoch die Schuld der Stadt an dessen Verbrechen ist.sei. Nein! Es geht um eine wissenschaftlich arbeitende Einrichtung, die moderne Ausstellungen zum Thema Rechtsextremismus anbietet, Fortbildungen für Fachpersonal, Führungen für Schulklassen. Die hochkarätige Kulturveranstaltungen oder auch europaweite Fachtagungen ausrichtet. Die lokale Geschichte bearbeitet, aber auf ganz Deutschland, Europa und die Welt schaut. Ein richtiges Institut könnte sich in unserer Stadt ansiedeln!
Für dieses Szenario, diese Vision, stehen Zwickau gerade alle Türen offen. Denn die sächsische Landesregierung hat dies in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben. Das Justizministerium hat den Punkt „Unterstützung eines Dokumentationszentrums zur Aufarbeitung und Dokumentation des NSU-Komplexes (SMJusDEG)“ offiziell in ein „Gesamtkonzept Rechtsextremismus“ für Sachsen aufgenommen. Auch die Bundesregierung hat sich zur Gründung eines solchen Zentrums in ihrem Koalitionsvertrag verpflichtet. Es ist angerichtet!
Zwickau hat eine Riesenchance, als schrumpfende Stadt im ländlichen Raum an Bedeutung zu gewinnen. Ein Bildungs- und Dokumentationszentrum ist ein ganz neuer Wirtschaftszweig für eine Stadt, in der Geisteswissenschaften bislang kaum eine Rolle spielen und wo dieser Arbeitsmarkt im Vergleich zu umliegenden Universitätsstädten wie Jena, Chemnitz oder Leipzig so gut wie nicht vorhanden ist. Man würde damit nicht nur Fachkräfte aus unserer Region halten können, sondern sogar aus anderen Teilen Deutschlands anlocken. Und zwar nicht mehr nur in den Bereichen Automobilbau und Technik. Genau diese Monokultur wird ja oftmals kritisiert.
Andere Städte schlafen nicht und sind hier mitunter mehrere Schritte weiter. Sie halten sich nicht an Debatten auf, ob diesdieses und jenes nun zu links oder zu rechts ist, oder ob es dem Image von Zwickau schadet, dass der NSU nun mal hier gelebt hat. Letzteren Fakt wird man nicht mehr ändern können. Was man aber ändern kann, ist das Außenbild und die Entwicklung der Stadt und ihrer Menschen. Wollen wir so eine einmalige Gelegenheit nutzen? Oder lassen wir Chemnitz oder anderen Städten den Vortritt, weil wir das Potential nicht erkennen? Wir finden, dass damit eine einzigartige Chance verpasst wäre. Weil wir die Vergangenheit nicht ändern können, müssen wir an einer Zukunft arbeiten, in der sich solche Taten nicht wiederholen, wollen wir heute Verantwortung übernehmen und Aussöhnung leben. leben.
Neue Begründung:
Wir* wollen ein Bildungs- und Dokumentationszentrum in Zwickau!
* Wir sind ein informelles Bündnis Zwickauer Bürgerinnen und Bürger, die sich mit dem Inhalt dieses offenen Briefes identifizieren können. Wir würden uns freuen, wenn Du zu den Unterzeichner*innen dieses Briefs gehörst!
Erstunterzeichner:
Pia Findeiß, Oberbürgermeisterin von Zwickau 2008 bis 2020
Dietmar Vettermann, Oberbürgermeister von Zwickau 2001 bis 2008
Rainer Eichhorn, Oberbürgermeister von Zwickau 1990 bis 2001
Uwe Adamczyk, VVN/BdA
Jessica Alders, Aidshilfe Westsachsen
Michael Alders
Jörg Banitz, Alter Gasometer e.V.
Diana Beese
Alexander Beuschel, Streetworker
Matthias Bley
Martin Böttger, Stadtrat, Träger Bundesverdienstkreuz, Sächsischer Verdienstorden
Clara Bünger, Bundestagsabgeordnete
Sebastian Brückner
Ute Brückner, Stadt- und Kreisrätin, Stadtvorsitzende DIE LINKE.
Anja Dähne, Projekt 46
René Dietzsch, Lehrer
Sebastian Dietzsch, Vorsitzender Alter Gasometer e.V.
Frank Dittrich, Kreisvorsitzender DIE LINKE.
Lars Dörner, Stadt- und Kreisrat
Joe Enochs, Fußballtrainer
Gunnar Findeiß
Klaus Fischer, Vorstand Freunde Aktueller Kunst e.V.
Tony Fischer, DIY Druckbar
Christian Gesellmann, Autor
Luise Goldammer
Frank Grimm, Westsächsische Hochschule Zwickau
Andreas Groß, Kap Forum Köln
Marcus Gruber, Illustrator
Hans Hartzsch, Bürgerrechtler
Susanne Hartzsch-Trauer, Bürgerrechtlerin
René Hahn, Stadtrat, Stadtvorsitzender DIE LINKE..
Anna Handtke, Assistenzärztin
Tino Helbig, Theater Plauen-Zwickau
Dominic Jakob, Roter Baum e.V. Zwickau
Carlos Kasper, Bundestagsabgeordneter
Erwin Killat, Ehrenbürger*
Erik Kiwitter, Journalist
Paul König, Roter Baum e.V. Zwickau
Aaron Körnich, Jugendbeirat
Torsten Kohlschein, Journalist
Thomas Koutzky, Stadtrat
Sebastian Kriegsmann, Architekt
Alexander Ladwig, Manager, Freiraum Kultur e.V.
Vincent Lanz, Roter Baum e.V. Zwickau
Erik Leichter, Poetry Slammer und Veranstalter
Kay Leonhardt, Stadtrat
Alexander Lis, Designer
Dirk Löschner, Intendant Theater Plauen-Zwickau
Andreas Meister, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Zwickau e.V.
Anselm Meyer, Pfarrer
Carsten MichaelisMichaelis, Landrat
Beate Mitzscherlich, Westsächsische Hochschule Zwickau
Christian Müller, Verein für Bewegungssportarten e.V.
Vicky Sophie Müller, linksjugend
Henrike Naumann, Künstlerin, Max-Pechstein-Preis 2019
Saskia Plass, Projekt 46
Isabell Reise, Kunstplantage e.V.
Bernd Rudolph, Stadtrat, stellv. DGB Kreisvorsitzender
Andi Saller, Gastronom
Dorit Seichter, Lehrerin
Chris Scheundel, Projektkoordinator "Im Fußball Verein(t) gegen Rassismus"
Chris Schlüter, Kunstplantage e.V. und Diakonie Westsachsen
Gundula Schubert, Lehrerin
Charlotte Schuster, Grüne Jugend
Michael Schwabe, Roter Baum e.V.
Nathalie Senf, Opernsängerin
Patrick Simmel, Assistent Kreistagsfraktion
Leo Siberski, Generalmusikdirektor Theater Plauen-Zwickau
Martin Specowius, Lehrer
Jakob Springfeld, Autor
Jörg Strupeit
Christopher Taudt, z-Labor e.V.
Michael Uhlig, Architekt
Jasmin Ulrich, Dipl. Gebärdensprachdolmetscherin (FH)
Michael Voigt
Josia “Joshi” Volke, Jugendbeirat
Alexander Walther, Historiker
Stefan Wäntig, Kevin’s Brewery
Andreas Weigel, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages
Jacob Weith, Jugendbeirat
Maria Werner, Roter Baum e.V. Zwickau
Wolfgang Wetzel, Stadtrat, Caritas Zwickau
Mario Zenner, Geschäftsführer Alter Gasometer e.V.
Sabine Zimmermann, DGB Kreisvorsitzende
Jens Juraschka, Stadtrat, Geschäftsführer "Gemeinsam Ziele erreichen e.V."
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 7 (5 in Zwickau)