Region: Berlin
Bauen

Wiederaufbau des Kaufhauses am Herrmannplatz im Stil des ursprünglichen Baus von 1929

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Berliner Senat

490 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

490 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 06.01.2021
  4. Dialog
  5. Beendet

Neuigkeiten

04.09.2019, 01:23

Ergänzung der Argumente


Neue Begründung: 1) Das Kaufhaus wurde in den letzten Kriegstagen von den Verbrechern der Waffen-SS gesprengt. Es geht darum, ein Gebäude zu rekonstruieren, welches Krieg und NS-Terror zum Opfer gefallen ist.
2) Das Gebäude steht für den Art-Deco-Stil der 1920er Jahre und ähnelt stilistisch dem Empire-State-Building in New York.
3) Angesichts der aktuellen Bautätigkeiten um den Hauptbahnhof herum, mit den riesigen Gebäudeklötzen, deren Fassaden an Barcodes erinnern, ist es um so wichtiger, der Rückkehr der Ästhetik der Weimarer Republik Raum zu geben, kurzum: Es geht auch darum, dass die Stadt wieder schöner wird.
4) Dieses Thema betrifft nicht nur den Kiez, sondern die gesamte Stadt. Die Fokussierung der Gegner des Wiederaufbaus auf die Beeinträchtigung des sozialen Gefüges im "Kiez" beinhaltet eine Sichtweise auf Berlin als eine Ansammlung von Dörfern und provinziellen Kleinstädten. Der Stil der 1920er gab der Stadt die Aura einer Metropole. Diese Rekonstruktion würde dazu beitragen.
5) Der Herrmannplatz ist in den letzten Jahrzehnten Inbegriff eines sozialen Brennpunkts. Es ist eine Chance, und das wird in Neukölln auch so gesehen, aus diesem Zustand auszubrechen, ohne Einsatz öffentlicher Gelder.
6) Es ist wichtig, beide Parteien zu Wort kommen zu lassen. Daher folgen hier die Aussagen.
Benko:
- Ziel ist es, ein gemischt genutztes sowie lebendiges Quartier für alle Berliner/Innen und deren Besucher/Innen zu entwickeln.
- Im neuen Quartier wird die Nahversorgung mit Karstadt und Dienstleistungen weiterhin ein zentraler Bestandteil bleiben. Zudem sollen Flächen für Büros, Wohnungen, Hotel, Sport und lokale Institutionen wie Vereine oder soziale Einrichtungen entstehen. Durch öffentliche Nutzungen wie eine große Markthalle, eine allen zugängliche Dachterrasse und kulturelle Veranstaltungen wird das Quartier zu einem Ort für jedermann. Ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept sorgt für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität rund um den Hermannplatz.
- Für Besucherinnen und Besucher, die bei einem Kaffee den Blick über Berlin genießen wollen, soll es – wie im früheren Karstadt Hermannplatz – eine großzügige Dachterrasse geben.
Gegenargumentation:
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg:
- Bedingt durch hohe zu erwartende Abriss- und Neubaukosten ist mit hohen Mieten zu rechnen. Die geplante Fassadenrekonstruktion ist nur noch eine Hülle für ansonsten austauschbare Nutzungen. Eine Replik, die befürchten lässt, dass sie in ihrer Wirkung nicht authentisch ist.
- Das geplante Gebäude ist durch seine dominante Kubatur geprägt und überragt deutlich den kleinteiligeren und niedrigeren umgebenden Bebauungsmaßstab.
In die bestehende kleinteilige Parzellenstruktur des Umfeldes wird ein dominierender und das Umfeld beherrschender, sich über mehrere Grundstücke erstreckender Monumentalbau geplant.
- Das historische Karstadt-Kaufhaus war zum Zeitpunkt seiner Errichtung das modernste und eines der größten Europas. Der Standort Hermannplatz war vor dem Krieg völlig anders geprägt, hatte eine zentralere, über die Bezirke hinausreichende Funktion und mit der Hasenheide eine für Berlin übergeordnete Freizeit- und Vergnügungsachse. Die bestimmende und beeindruckende Geste der historischen Kubatur und Architektursprache lassen sich aus der Vorkriegssituation herleiten und verstehen.
- Heute stellt sich die Situation sowohl in Kreuzberg als auch in Neukölln völlig anders dar. Diese ist insbesondere geprägt durch die soziale Situation der umliegenden Gebietsbewohner, die soziokulturelle Lage und besonders die Einkommensstruktur; sowie auch das schwierige Thema Sicherheit. (leider kein Platz mehr...)
7) Zur Argumentation des Bezirksamts:
- Aufgrund hoher Umbaukosten sei mit hohen Mieten zu rechnen. Ist diese Kalkualtion nicht das Problem eines privaten Investors?
- Dominante Kubatur: Inwiefern ist ein dominanter Bau verwerflich? Ist in der städtebaulichen Entwicklung das Nicht-Auffallen ein Mehrwert?
- Standort Herrmannplatz: Der Platz hatte also vor dem Krieg eine über den Bezirk hinausreichende Funktion, und die Hasenheide war eine übergeordnete Freizeit- und Vergnügungsachse. Hat diese Gegend es etwa nicht verdient, diese durchaus positiv konotierte Rolle wieder einzunehmen?
- Soziale Situation, soziokulturelle Lage, Sicherheit: Warum soll empfundener "sozialer Aufstieg" mit Wegziehen verbunden sein? Inwiefern ist das "schwierige Thema Sicherheit" ein Argument gegen Investition und Aufwertung?
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Links:
Benko:
www.signa.at/de/real-estate/berlin-hermannplatz/
Bezirksamt:
www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/aktuelles/pressemitteilungen/2019/pressemitteilung.842018.php?fbclid=IwAR10q7AUC3pg8JjGYU817CP1xZVkhm8xYYKoCpFLFJfRYdl_BJ-nvkGJkOY

Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 179 (104 in Berlin)


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