Bildung

Vielfalt macht Zukunft – Gemeinschaftsschüler im Südwesten brauchen eine gesicherte Perspektive

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bildungspolitiker und Mitglieder des Baden-Württembergischen Landtags sowie alle Bildungsverantwortlichen in Baden-Württemberg
16.845 Unterstützende 14.442 in Baden-Württemberg

Dialog abgeschlossen

16.845 Unterstützende 14.442 in Baden-Württemberg

Dialog abgeschlossen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

03.04.2016, 18:29

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Gemeinschaftsschule im Südwesten,

gestern starteten die Koalitionsverhandlungen von Grün-Schwarz. Mit vereinten Kräften ist es uns zuvor gelungen, bei den Grünen auf breiter Basis zu vermitteln, dass die Gemeinschaftsschule für uns und unsere Kinder und das ganze Land von besonderer Bedeutung ist. Und das sie in den kommenden Verhandlungen nicht zur Disposition gestellt werden darf. Man hat uns klar kommuniziert, dass man verstanden habe, um was es uns geht.
Doch die Grünen werden künftig nur ein Teil der Landesregierung sein. Die Landes-CDU stemmt sich nach wie vor vehement gegen die Gemeinschaftsschule und macht sie im wahrsten Sinne des Wortes zum Politikum. Gleichzeitig wächst an den Gemeinschaftsschulstandorten auch in konservativen Kreisen die Beunruhigung, wie es mit den Schulen weitergehen wird.
Gemeinsam müssen wir nun den nächsten Schritt gehen und bitten Sie alle zahlreich um Unterstützung:
• In der CDU sind viele erbitterte Gegner der Gemeinschaftsschule zu finden, gleichzeitig gibt es auch dort eingefleischte Gemeinschaftsschul-Fans. Mit persönlichen Briefen möglichst zahlreicher Eltern an die CDU-Mitglieder des Landtags (MdL) möchten wir unsere Bitte um eine Perspektive für unsere Kinder und deren Schulen ins Land tragen. Unten finden Sie einen entsprechenden Briefentwurf, den Sie idealerweise an die Eltern an Ihren Schulen weitergeben. Je mehr Eltern die MdL anschreiben, desto besser ist unsere Chance hier Gehör zu finden – und bei den Koalitionsgesprächen der Parteien berücksichtigt zu werden. Hier finden Sie eine Liste der neu gewählten MdL, auch für Ihre Region:
www.landtagswahl-bw.de/abgeordnete_16_landtag.html
• Werben Sie weiter für unsere Petition „Vielfalt macht Zukunft“ – die Zeit der Überzeugungsarbeit in der Politik ist leider auch nach der Wahl noch nicht vorbei. Deshalb haben wir die Laufzeit der Petition bis Mitte Juni verlängert. Leider stagnieren die Unterschriften seit der Wahl.
• Nutzen Sie jede Möglichkeit, bei Politikern und Meinungsführern, zum Beispiel in Kommunen oder Schulträgern, für die Gemeinschaftsschule zu werben. Sprechen Sie mit Menschen bei der CDU an Ihren Schulstandorten, dort gibt es auch Befürworter unserer Schulen, die aus den Regionen in die Partei hineinwirken können.
Üben wir den Schulterschluss für die Zukunft unserer Kinder. Wir danken Ihnen für Ihr Engagement!
Es grüßt Sie herzlich
Ulrike Felger

PS: Sie finden das Elternnetzwerk im Verein für Gemeinschaftsschulen übrigens auch bei Facebook und Twitter. Und der Verein freut sich über jedes einzelne Mitglied, das unserer Arbeit unterstützt! Mitgliedsanträge finden Sie auf der Vereins-Website.

Hier kommt die Briefvorlage als Inspiration für Ihre Schreiben an die CDU-MdL:
Sehr geehrter Herr XX / Sehr geehrte Frau XXX,
in den kommenden Tagen und Wochen wird in Stuttgart über die Zukunft unseres Bundeslandes verhandelt. Bei diesen Gesprächen geht es auch um die (Bildungs)Zukunft der bald 50.000 Gemeinschaftsschülerinnen und -schüler im Südwesten.
Im Wahlkampf hat die Landes-CDU keinen Hehl daraus gemacht, dass unsere Schulen und die dort geleistete Arbeit die führenden Köpfe Ihrer Partei nicht zu überzeugen vermögen. Als Eltern von Gemeinschaftsschul-Kindern fällt es uns schwer, dies zu verstehen. Es gibt viele gute Gründe, die Gemeinschaftsschule weiter auszubauen: Bildungsgerechtigkeit, ein professioneller Umgang mit Diversität, Inklusionsauftrag, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Integrationsaufgaben, Ausbildungsqualität, Standortsicherung, Anschluss an internationale Schulstandards, pädagogische Erfahrungen und nicht zuletzt wirtschaftliche Gesichtspunkte – die Themen, zu der unsere Schulen Hochwertiges beizusteuern haben, sind vielfältig.
In unserem Flächenland gibt es zudem zahlreiche CDU-geführte Kommunen, die sich als Schulträger aktiv und aus Überzeugung für diese Schulform entschieden haben. Die viel Geld und Energie in ihre Schulen investiert haben, damit die Kinder unseres Landes wohnortnah eine Chance auf gute Bildung bekommen. Zahlreiche weitere Gemeinden wollen die Gelegenheiten, die Gemeinschaftsschule bietet, für ihre Bürgerinnen und Bürger nutzen. Bieten Sie diese Möglichkeit. Immer mehr Bürgermeister und Gemeindevertreter von Gemeinschaftsschul-Standorten in unserem Flächenland zeigen sich von der unsicheren Zukunftsperspektive für ihre Schulstandorte beunruhigt und suchen Kontakt.
Tatsächlich stimmen seit Dekaden die Menschen im Südwesten mit den Füßen gegen Teile der bisherigen Schullandschaft ab. Ergreifen Sie die Chance, in der Bildung etwas weiter zu verfolgen, was in kurzer Zeit die Leistungsfähigkeit des Systems erreicht hat, das seit Jahrzehnten installiert ist. Räumen Sie der Gemeinschaftsschule einen festen Platz in der Schullandschaft unseres Bundeslandes ein, darum bitten wir Sie.
Die von der CDU avisierte Bestandsgarantie der bestehenden Schulen ist aus unserer Sicht ein Rückschritt – ohne die weitere Förderung dieser Schulart kommt das ihrer verdeckten Abschaffung gleich. Wir finden, dass all‘ die Menschen, die die Entwicklung unserer Schulen in den vergangenen Jahren vorangetrieben haben – weder Kinder, Lehrer, Eltern, Schulleitungen, Schulträger noch andere Begleiter des Gemeinschaftsschul-Aufbaus – es verdienen, dass ihr großer Einsatz für unsere Gesellschaft und unser Gemeinwohl für die Katz‘ war.
Über 16.000 Befürworter der GMS haben die von Eltern gestartete Petition „Vielfalt macht Zukunft“ unterzeichnet (www.openpetition.de/petition/online/vielfalt-macht-zukunft-gemeinschaftsschueler-im-suedwesten-brauchen-eine-gesicherte-perspektive) und sich damit für die Gemeinschaftsschule ausgesprochen. Diese Menschen benennen klar, was sie an der jungen Schulform überzeugt: Ein wertschätzender Umgang, die Toleranz von Andersartigkeit und die individuelle Förderung jedes Einzelnen – Dinge, die nicht zuletzt ein Fundament bilden, um ausgrenzender Gesinnung etwas entgegen zu setzen.
Wollen wir auf all dies verzichten? Wir brauchen die Gemeinschaftsschule!
Für unsere Kinder. Für Baden-Württemberg.
Mit besten Grüßen
XXX


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