14.03.2015, 17:41
Erweiterung in der Begründung
Neue Begründung: Welche Folgen hat der verpflichtende Ganztagesbetrieb für die Gesellschaft? Fangen wir bei dem wichtigsten Teil der Gesellschaft an, der Familie. Eltern in Marbach?
Durch den verpflichtenden Ganztagesbetrieb gehen die Begegnungen und Gespräche, das Aussprechen von Problemen und der Frustabbau am Mittagstisch verloren. Des Weiteren hat das einzelne Kind keine Möglichkeit sich in seinen geschützten, vertrauten Raum zurückzuziehen und zu entspannen. Der Ruheraum in der Schule ist hier dafür kein Ersatz dafür (in Marbach sind hierfür bisher die Räumlichkeiten nicht gegeben). Auch die konzentrierten Hausaufgaben sind in einem separierten Raum eher zu leisten als in einem Schulbetrieb.
Es gibt wirklich noch die Familien, die dieses für sich so entschieden haben und es auch leben! haben!
Außerhalb der Familie sieht man als nächstes die Freundschaften. Außerschulische Beziehungen können unter der Woche nicht mehr gelebt werden.
Ebenso kann die individuelle Freizeitgestaltung nicht mehr wie bisher ausgeübt werden. Diese wird durch AGs vorgegeben. Individuelle Hobbys können nicht mehr ausgeübt werden und sterben aus. Die Vereine bangen um ihre Angebote, bekommen sie zeitlich nicht mehr organisiert. organisiert und werden Ihrem Nachwuchs beraubt. Damit wird massiv in bestehende Strukturen und auch in eine gewachsene Kultur eingegriffen. Das Identitätsstiftende jedes Vereins geht verloren. Den Vereinen werden somit die Kinder entzogen. Es gibt immer noch Familien, die ihre Freizeitgestaltung selber in die Hand nehmen wollen.
Darf das Kind nicht mehr Kind sein und diese Kindheit innerhalb der Familie genießen, wenn es die Möglichkeit hat?
Was für ein gewaltiger Tagesablauf wird hier von einem Kind Grundschulkind verlangt? Viele Kinder können einen solchen Tag nicht verkraften. Wo sind die Regenerationsphasen? Unbeschwert draußen spielen? Auf dem eigenen Bett ein Buch lesen? Ist es nicht schön, bei größter Hitze schnellstmöglich ins Schwimmbad gehen zu können? Mittags im Winter sich auf den Schlitten setzen und sich mit Klassenkammeraden treffen, weil es schnell dunkel wird? zu treffen? Müssen alle Elternhäuser und Kinderseelen in einen Topf geworfen werden?
Das ursprüngliche Lernen war und sollte doch immer das Wichtigste sein und bleiben! Hat denn nicht jeder Pädagoge gelernt, dass das Lernen mit allen Sinnen am nachhaltigsten und effektivsten ist? Warum dann nicht zu freigewählter Zeit an Ort und Stelle im vertrauten Umfeld? Einen besseren Lernstandort gibt es nicht, vor allem nicht in der Grundschulzeit.
Die Eltern, die dies für ihre Kinder bewahren möchten, werden versuchen sie müssen Ihre Kinder in eine Privatschule gehen zu lassen. Wird dadurch nicht einen Nachbarort in die Zweiklassengesellschaft gefördert? Schule schicken und gewachsene Kindergartenfreundschaften zurücklassen und den Transport dorthin selbst organisieren.
Haben wir uns bewusst für Kinder und Familie entschieden, um sie 3-4 Tage die Woche sie täglich 75% der Zeit in Schulhände zu geben? Für Kinder im Grundschulalter und für das Familienleben sind hier nur noch zwei bis drei Stunden täglich miteinander übrig!
An der Marbacher Grundschule sind momentan NUR 260 von 510 Kinder in der GTS angemeldet, dies zeigt dass sich schon heute 50% der Eltern bewußt gegen die GTS entschieden haben.
Vor diesem Hintergrund fordern wir Sie auf all die o.g. Argumente in Ihrer Entscheidung zu berücksichtigen, ausreichend Aufklärungsarbeit zu leisten und den Eltern eine schulische Wahlfreiheit WAHLFREIHEIT gegenüber der verbindlichen Ganztagesschule einzuräumen.
Im Namen aller Unterzeichner/innen