23.07.2018, 11:31
Liebe Unterstützer der Petition "Umsteigen im Münchner Hauptbahnhof leichter machen – Bau einer zusätzlichen Bahnsteigverbindung"!
PRO BAHN Oberbayern hatte Ende 2016 gedacht, die Petition erfolgreich abgeschlossen zu haben. Das Hauptziel, dass der Bayerische Landtag unserer Petition entspricht, war im März 2016 erreicht. Im Mai 2016 bekundete der damalige bayerische Verkehrsminister Joachim Herrmann seine Unterstützung für das Projekt und erkannten den "hohen Nutzen" einer neuen Bahnsteigverbindung. Im August war dann in der Zeitung zu lesen, dass der Freistaat 90% der Vorplanungskosten übernehmen wolle. Die Ende 2016 abgeschlossene Rahmenvereinbarung zum Neubau des Hauptbahnhofs zwischen DB AG und Stadt München enthielt auch die neue Querung.
(Mehr zur Historie: www.openpetition.de/pdf/blog/umsteigen-im-muenchner-hauptbahnhof-leichter-machen-bau-einer-zusaetzlichen-bahnsteigverbindung_kleine-historie-zu-den-planungen-am-muenchner-hauptbahnhof-und-zur-petition_1481802516.pdf)
Was ist seitdem passiert? Die Antwort ist leider: Nichts.
Es wurden weder (Planungs-)Leistungen beauftragt, noch zur Vergabe ausgeschrieben, noch wurden von der DB Grundlagen für das weitere Vorgehen erarbeitet. Es entsteht der Eindruck, dass bei der DB eine zügige Umsetzung der Wünsche der Fahrgäste und des Freistaats Bayern nicht gewollt ist, weil die anderen, für die DB viel einträglicheren Teilprojekte dadurch gestört werden könnten. Wer in der Haupthalle und am Starnberger Flügelbahnhof viele zusätzliche Ladenflächen vermieten will, ist nicht unbedingt an kurzen Umsteigewegen interessiert. Die Kapazitäten der DB bezüglich Planung und Baumanagement sind begrenzt - warum sich also im Großprojekt Hauptbahnhofneubau auch noch mit dieser Bahnsteigquerung herumschlagen, die der DB überhaupt nicht bei den Mieteinahmen hilft, sondern nur den Fahrgästen beim Umsteigen.
Wie wissen nicht, wann der neue Hauptbahnhof wirklich fertig ist. So wie es momentan aussieht, wird die DB allerdings erst nach Fertigstellung des neuen Empfangsgebäudes und nach Neubau des Starnberger Flügelbahnhofs mit einer neuen Bahnsteigverbindung beginnen. Damit stünde eine solche Verbindung sicherlich in den nächsten zehn Jahren nicht zur Verfügung - und das ist schon eine optimistische Schätzung.
PRO BAHN wird sich überlegen, wie mit dieser Situation umzugehen ist. Sie werden auf den Webseiten der Petition, auf www.pro-bahn.de oder in der oberbayerischen Vereinsschrift "PRO BAHN Post" vom Fortgang der Geschichte lesen und hören. Wir sind natürlich für jede Unterstützung dankbar - wer immer in der Lage ist, das Projekt bei Politik, bei der DB oder bei den Medien anzusprechen, darf das gerne tun. Reisende und Pendler aus ganz Südbayern sind von den langen Wegen im Münchner Hauptbahnhof betroffen. Das Neubauprojekt des Hauptbahnhofs sollte außer schönem Aussehen (und Einnahmen für die DB) auch direkten Nutzen für die Fahrgäste erzeugen.
Mit freundlichen Grüßen
Fahrgastverband PRO BAHN Oberbayern e.V.