26.01.2016, 10:30
Nicht nur im Landtag gibt es Aktivitäten für den Bau einer zusätzlichen Bahnsteigverbindung im Münchner Hauptbahnhof, auch das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr steht dem Anliegen unserer Petition sehr positiv gegenüber. Der Rosenheimer Landtagsabgeordnete Otto Lederer hat eine Stellungnahme aus dem Ministerium freundlicherweise über sein Abgeordnetenbüro an den Kundenbeirat der Südostbayernbahn weitergeleitet, der sich ebenfalls sehr engagiert für eine weitere Bahnsteigverbindung im Münchner Hauptbahnhof einsetzt.
Die Stellungnahme aus dem Ministerium ist im Folgenden als Zitat beigefügt.
Fahrgastverband PRO BAHN Oberbayern e.V.
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Stellungnahme Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr:
„Der Freistaat Bayern setzt sich bereits seit Jahren für den Bau einer zusätzlichen Bahnsteigverbindung am Hauptbahnhof München ein. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft hat hierzu eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese ermittelte bei zu erwartenden Kosten von gut 8 Mio. € ein sehr positives Nutzen-Kosten-Verhältnis. Die Machbarkeitsstudie bestätigte, dass sich die Umsteigewege durch die zusätzliche Querung zum Teil deutlich verkürzen lassen. Hierdurch könnten ggf. auch die im Fahrplan berücksichtigten Regelumsteigezeiten verkürzt und neue Anschlüsse geschaffen werden.
In Abstimmung mit der Deutschen Bahn AG hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft eine Verkehrliche Aufgabenstellung (VAST) erstellt, also eine verbindliche Projektbeschreibung, die von allen Projektpartnern unterzeichnet wird. Diese befindet sich derzeit im Unterschriftlauf.
In der VAST wurde festgelegt, dass die zusätzliche Querung in Form eines Fußgängersteges zwischen der 10. und 11. Hallenstützenreihe ausgeführt werden soll. Der Steg soll barrierefreie Abgänge zu den Flügelbahnhöfen und zu sämtlichen dazwischenliegenden Bahnsteige erhalten.
Auf Basis der VAST sollen die weiteren Planungs- und Realisierungsschritte eingeleitet werden. Die Zuständigkeit für die Erstellung des Bauwerks liegt bei der Deutschen Bahn AG (DB) als Betreiberin des Münchner Hauptbahnhofes. Hinsichtlich der Finanzierung laufen noch Gespräche zwischen dem Freistaat Bayern und der DB. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass von der zusätzlichen, barrierefreien Querungsmöglichkeit nicht nur die vom Freistaat Bayern bestellten Züge des Schienenpersonennahverkehrs, sondern in erheblichem Umfang auch die Züge des eigenwirtschaftlich erbrachten Schienenpersonenfernverkehrs profitieren.
Der in einigen Medienberichten hergestellte Zusammenhang zwischen der Bahnsteigverbindung und dem gesamthaften Umbau des Münchener Hauptbahnhofs besteht aus Sicht der Staatsregierung nicht. Der neue Fußgängersteg könnte vielmehr auch unabhängig vom Bahnhofsumbau hergestellt werden. Wenn ein entsprechender Zeitplan erstellt wird, wären jedoch Wechselwirkungen mit anderen Baumaßnahmen zu berücksichtigen.“