10.12.2024, 11:16
Liebe Unterzeichner*innen der BUND-Kegelrobben-Petition,
am 05.11.24 startete der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mecklenburg-Vorpommern die Petition zur Aufklärung des 44 fachen Robbentodes vor Rügen und zur sofortigen Vorsorge gegen den Beifang von Robben in der Fischerei!
Nun ist es so weit: die Petition wird Morgen, 11.12.2024 der Landesregierung vor dem Landtag in Schwerin von unserer Landesvorsitzenden Bettina Baier aus Stralsund und Aktiven des landesweiten ehrenamtlichen Robbennetzwerkes überreicht.
„Es gibt viele offene Fragen zum Tod von gut 20 Prozent der lokalen Kegelrobbenpopulation innerhalb weniger Wochen vor Rügen“, sagt BUND -Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag. „Dazu gehört, warum die zuständige Aufsichtsbehörde den Tod der Robben als Beifang sehr früh ausgeschlossen hat. Die DNA-Proben am fraglichen Fischereigerät sind mittlerweile zwar genommen worden, aber sehr wahrscheinlich zu einem viel zu späten Zeitpunkt. Wir befürchten, dass die Ermittlungen wie bei den toten Robben von 2017 wieder eingestellt werden und sich nichts ändert. Die Zahl der Totfunde von Meeressäugern an der Küste Mecklenburg-Vorpommers ist seit Jahren sehr hoch. Bei über 50 Prozent wird von der Wissenschaft Beifang in der Fischerei festgestellt oder angenommen. Die Landesregierung ist auch zu Vorsorgemaßnahmen verpflichtet.“
Der BUND übergibt der Landesregierung Morgen außerdem einen Forderungskatalog für einen sofortigen, besseren Schutz aller Robbenarten vor Beifang in der Fischerei in allen Küstengewässern von M-V. Darin fordern wir sofort und dauerhaft alle Arten von Reusen und Fangkäfigen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns mit einer Einschwimmsperre für alle Robbenarten verschiedener Alters- und Größenklassen auszustatten.
Der Beifang aller geschützten Tierarten der Ostsee wie Robben, Wale, Meeresvögel und geschützte Fische solle zudem ab sofort sowohl der Fischereiaufsicht als auch den Naturschutzbehörden gemeldet werden. Eine Koordinierungsstelle für die Totfundsammlung, Registrierung und Aufarbeitung der Funde geschützter Tiere der Ostsee solle eingerichtet werden.
Der Auftrag zur Erstellung des „Robbenplanes M-V“, welcher Maßnahmen für das Miteinander von Robben, Fischerei und Tourismus identifiziert, solle umgehend erteilt werden, so der Forderungskatalog des BUND.
„Zur Vorbereitung einer möglichst schnellen Änderung der Küstenfischereiverordnung schlagen wir auch vor, die Robbenkonfliktkommission mit Vertreter*innen der Fischer, der Wissenschaft und der Forschung sowie der Fischerei- und Naturschutzbehörden einzuberufen“, sagt Corinna Cwielag vom BUND.
Herzliche Grüße
Lena Hohls