13.10.2023, 19:23
Liebe Unterstützer*innen,
vielen Dank für Eure Unterschriften und tollen Kommentare - wir möchten Euch ein letztes Mal bitten mit uns die Petition zu pushen. Fragt ruhig nochmal Eure Nachbar*in oder in Eurem Freundeskreis oder Kollegium nach, ob sie ein Zeichen für mehr bezahlbaren Wohnraum in Leipzig setzen möchten. Bis Montag, 16.10.2023, 23:59 Uhr ist die Petition geschaltet. Ihr könnte dafür gern folgenden Text weiterleiten und das angehängte Bild dafür verwenden:
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❗️Bis Montag, 23:59 Uhr braucht es noch Unterschriften❗️
Für mehr bezahlbaren Wohnraum in Leipzig - in der Südvorstadt einen Anfang machen!
JEDE STIMME ZÄHLT
Wir wollen, dass am 18.10.2023 im Leipziger Stadtrat ein ausstrahlungskräftiges Modellprojekt beschlossen wird, das die sozialen, ökologischen und baukulturellen Ebenen gerecht miteinander vereint!
Zeigt den Stadträt*innen und der Stadtverwaltung, was wir in Leipzig für Sanierungen brauchen:
Eine Sanierung, welche die Verdrängung in den Vierteln nicht weiter anheizt!
Neuvermietungen für über 16 €/qm (Kaltmiete) sind nicht akzeptabel. Die städtische LWB soll andere Wege in der Sanierung und Vermietung gehen!
Bitte unterschreibt & pusht mit uns noch ein letztes Mal die Petition:
openpetition.de/!qnhvc
Kontakt unter:
vernetzung-sued@protonmail.com
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Weiteres zum aktuellen Stand:
Parallel zur Werbung für die Petition erarbeiten wir eine Übersicht und fassen den Prozess des letzten Jahres zusammen. So lang hat es gedauert bis aus einem Workshop im Oktober 2022 der Verwaltungsstandpunkt zum gleichlautenden Antrag des Stadtbezirksbeirates Süd veröffentlicht wurde. Weil das so lange dauerte und wir nicht wollten, dass die LWB Tatsachen schafft, bevor der Stadtrat sich mit der Idee zum sozial-ökologischen Modellprojekt beschäftigt, starteten wir im März 2023 diese Petition.
Mittlerweile ist aber tatsächlich einer der drei Blöcke (Kochstr. 13/15) für das Modellprojekt zur Sanierung freigegeben worden und fällt damit weitestgehend aus einem Modellprojekt raus. Die ca. 10 verbliebenen Altmieter*innen bekommen zwar nahegelegene Interimswohnungen (was wir sehr begrüßen) und können in 2 Jahren für moderate Mietpreise zurückziehen. Das ist mietrechtlich aber auch größtensteils so geregelt. Die Kommunikation mit den Altmieter*innen hat sich durch die Öffentlichkeit nochmal verbessert, würden wir sagen.
Doch uns ging es von Anfang nicht nur um die Altmieter*innen in den insgesamt 105 Wohnungen. Sondern wie in den, teilweise seit Jahren, 60 leerstehenden Wohnungen nach der Sanierung vermietet wird.
Die Häuser müssen saniert werden. Doch um welchen sozialen Preis? Und mit welcher ökologischen Bilanz und Nachhaltigkeit? Eine Sanierung lohnt sich für Mieter*innen vor allem, wenn diese warmmietenneutral ist, d.h. die Energie, die durch die Sanierung eingespart werden kann, schlägt sich in geringeren Nebenkosten nieder. Weil diese drei Blöcke fast die letzten kommunalen unsanierten Häusern in der Südvorstadt sind, sollten wir darauf drängen, dass dieser Wohnraum so preiswert wie möglich auch nach der Sanierung gehalten wird. Derzeit konzentriert sich die LWB auf die Altmieter*innen und argumentiert: Je mehr Altmieter*innen zu den relativ günstigen Konditionen (max. 2 €/qm Modernisierungsumlage ergeben ca. Kaltmieten von 6,00-6,50 €/qm) zurückziehen, desto teurer werden die Neuvermietungen der leeren Wohnungen. Doch wir finden es sollte aus stadtpolitischer Sicht nicht nur auf die Altmieter*innen geschaut werden, sondern vor allem auf den Stadtteil - und wer hier in Zukunft noch hinziehen kann. Mit diesen kommunalen Häusern hat der Stadtrat zumindest im Kleinen (45 bewohnte/60 neuzubeziehende Wohnungen) die Chance dem allgemeinen Trend der Segregation in den Städten etwas entgegenzuhalten.
Und da es ein Modellprojekt werden soll, das mit Extra-Mitteln ausgestattet und beforscht werden soll, damit es künftig auf weitere ähnliche Häuser übertragen werden kann, könnte es auch als Labor für Lösungsansätze für die größeren Wohnungs- als auch Klimafragen (die dringend angegangen werden müssen) dienen!
Klima- und die Wohnungskrise betrifft uns alle. Soll es wirklich das politische Ziel sein, dass die Mieter:innen und Bewohner*innen der Städte dafür zahlen sollen?!
Übrigens: Offizielle Unterstützung bekommen wir mittlerweile sowohl vom DGB Leipzig-Nordsachsen, als auch vom Ökolöwen und der Leipziger Ortsgruppe des BUND. Und auf mdr.de erschien am 11.09.2023 ein Artikel zur Problematik, wobei auch Mieter*innen aus unserer Initiative zu Wort kommen: www.mdr.de/wissen/green-deal-wohnen-heizen-in-der-stadt-104.html
Weitere Infos bald hier : vernetzungsued.de/
Herzliche Grüße,
Vernetzung Süd & LWB-Mieter*innen