25.06.2021, 19:54
Verehrte UnterstützerInnen,
bitte beachten Sie folgendes Gesprächsangebot des Bündnis Klinikrettung an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Dr. Gaß, Vorstand der Deutschen Krankenhausgesellschaft in Reaktion auf den Krankenhausgipfel 2031 der Deutschen Krankenhausgesellschaft:
Pressemitteilung
Bündnis Klinikrettung
c/o Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB) e.V.
Weidenweg 37, 10249 Berlin
Bündnis Klinikrettung fordert Dialog ein
Krankenhausplanung muss im breiten BürgerInnendialog erfolgen und ländliche stationäre Versorgung sichern
www.gemeingut.org/krankenhausplanung-muss-im-breiten-buergerinnendialog-erfolgen-und-laendliche-stationaere-versorgung-sichern/
Berlin, den 25. Juni 2021: Das Bündnis Klinikrettung hat sich mit einem Brief an Bundesgesundheitsminister Spahn gewandt und fordert darin die Sicherung der wohnortnahen stationären Versorgung sowie einen breiten BürgerInnendialog zu Krankenhausplanung und Strukturwandel.
Dazu Klaus Emmerich, Vorstand (i.R.) von zwei Kliniken in Bayern:
„Wir brauchen dringend einen Kurswechsel im Krankenhauswesen. Allerdings muss gewährleistet sein, dass jede Bürgerin und jeder Bürger in Deutschland innerhalb von 30 Minuten ein qualitativ hochwertiges Krankenhaus erreicht, das mindestens über eine Notfallversorgung der Notfallstufe 1 verfügt. Wir brauchen eine gesicherte Zusage der Bundesregierung, dass mehrfach in die Diskussion eingebrachte Integrierte Versorgungszentren oder Intersektorale Gesundheitszentren mit nur teilweiser Anwesenheit von Ärzten keine Option für den Kurswechsel sind. Integrierte Versorgungszentren oder Intersektorale Gesundheitszentren ersetzen kein Krankenhaus. Solche Lösungsansätze müssen endgültig vom Tisch!“
Krankenhäuser in ländlichen Regionen sind vielfach das Zentrum der regionalen Gesundheitsversorgung. Sie koordinieren ambulante und stationäre Angebote, schaffen Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze und regionale Nachfrage. Unter diesen Gesichtspunkten ist es zwingend notwendig, die Kommunen und die BürgerInnen in den Dialog einzubeziehen.
Dazu Laura Valentukeviciute, Sprecherin Bündnis Klinikrettung:
„Beim geforderten Kurswechsel geht es um Gesundheit und Leben der Bürgerinnen und Bürger. Bisher wurden Diskussionen über einen Strukturwandel der Krankenhäuser ohne die BürgerInnen geführt, um deren Grundrecht es letztlich geht. Wir fordern deshalb die Bundesregierung auf, VertreterInnen der BürgerInnen und der betroffenen Kommunen in den Dialog über die Zukunft der Krankenhäuser einzubeziehen."
Für Rückfragen:
Klaus Emmerich, klaus_emmerich@gmx.de, 0177-1915415
Laura Valentukeviciute, laura.valentukeviciute@gemeingut.org, 0176-23320373
Hintergrund
Das Bündnis Klinikrettung begrüßt die Forderung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) nach einem Kurswechsel in der Krankenhauspolitik, die sie in ihrem Krankenhausgipfel 2021, der am 21. Juni stattfand, erhoben hat. Das Bündnis Klinikrettung stimmt der begleitenden Pressemitteilung der DKG vom 21. Juni zu. Dort formuliert die DKG: „Insbesondere in ländlichen Gebieten müssen ambulante und stationäre Versorgung zusammen gedacht, zusammen geplant und koordiniert werden. Krankenhäuser können als integrierte Dienstleistungszentren Ausgangspunkte für diese Netzwerke sein. […] Für eine zukünftige Krankenhauspolitik wird es wesentlich sein, das Spannungsfeld aus Zentralisierung komplexer Leistungen und wohnortnahen Strukturen aufzulösen. Dazu ist es aber auch notwendig, die Krankenhausfinanzierung zu reformieren. Insbesondere in ländlichen Gebieten muss eine bessere Vorhaltefinanzierung Strukturen sichern.“
Brief an Herrn Spahn: www.gemeingut.org/wp-content/uploads/2021/06/2021-06-25_Brief_Spahn_Strukturwandel_BuergerInnenbeteiligung.pdf
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Quellen:
Deutsche Krankenhausgesellschaft, 2021, DKG zum Krankenhausgipfel 2021 -
Krankenhäuser fordern Kurswechsel nach der Bundestagswahl, www.dkgev.de/dkg/presse/details/krankenhaeuser-fordern-kurswechsel-nach-der-bundestagswahl/
Andreas Schmid, Jan Hacker, Florian Rinsche und Franziska Distler, 2018, Intersektorale Gesundheitszentren - Ein innovatives Modell der erweiterten ambulanten Versorgung zur Transformation kleiner ländlicher Krankenhausstandorte, www.kbv.de/media/sp/IGZ_Gutachten.pdf
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Das Bündnis Klinikrettung hat sich im Jahr 2020 auf Initiative von Krankenhauspersonal und anderen politisch aktiven Menschen gegründet, die sich für den flächendeckenden Erhalt der stationären klinischen Versorgung einsetzen. Das Bündnis Klinikrettung ist – insbesondere angesichts der Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie – davon überzeugt, dass die aktuelle Anzahl der Krankenhausbetten unverzichtbar ist und nicht weiter reduziert werden darf. Mehr Informationen zum Bündnis und weitere Hintergrundinformationen unter: www.gemeingut.org/krankenhausschliessungen/
Forderungskatalog vom Bündnis Klinikrettung zum Erhalt der Krankenhäuser: www.gemeingut.org/krankenhausschliessungen/#1604497252493