Gesundheit

Stoppt das Krankenhaussterben im ländlichen Raum

Petition richtet sich an
Gesundheitsminister Jens Spahn & Petitionsausschuss des Bundestages

64.838 Unterschriften

Sammlung beendet

64.838 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Neuigkeiten

05.04.2020, 23:56

Liebe Unterstützende,

in Zeiten der Krise ist es wichtig, dass man zusammensteht und sich an Regeln hält, die dem Gemeinwohl dienen, auch wenn sie die eigene Freiheit einschränken. Verantwortliche Politiker, die als anpackend wahrgenommen werden, genießen ein steigendes Ansehen, sofern die Maßnahmen nachvollzogen werden können. Das ist verständlich und bis zu einem gewissen Grad auch richtig. Dennoch darf zu wesentlichen Fehlentwicklungen auch in dieser Zeit nicht geschwiegen werden.

Sie haben unsere Petition „Stoppt das Krankenhaussterben im ländlichen Raum“ zu einer Zeit unterstützt, als niemand an eine Pandemie dachte. Gerade auch aus heutiger Sicht erweist sich dies als eine kluge Entscheidung.

Vor der Krise allerdings wurde der Bettenabbau vor allem begründet mit dem Hinweis auf die viel geringere Bettenkapazität in anderen Ländern (Großbritannien 2,5 Betten pro 1000 Einwohner, USA 2,8, Italien 3,2, Frankreich 6, im Vgl. Deutschland 8). Jetzt beobachten wir die katastrophale Krankenhausversorgung in eben diesen Staaten. Gerade auch die US-amerikanische Gesundheitspolitik, die aus Krankenhäuser Profit-Center gemacht hat, kann die eigene Bevölkerung nicht annährend adäquat versorgen. Unsere bundesdeutsche Krankenhauspolitik hat sich diese zum Vorbild genommen.

Jetzt werden hier verantwortliche Politiker nicht müde zu betonen, wie gut das deutsche Krankenhauswesen im Vergleich aufgestellt sei. Sie weisen auf die relativ hohe Zahl an Intensivbetten hin. An allen Kliniken werden aufschiebbare Behandlungen abgesagt, Betten freigehalten und Intensivstationen erweitert. Kürzlich geschlossene Kliniken werden reaktiviert und Messehallen zu Lazaretten umgebaut. Trotz jahrelanger Unterfinanzierung engagieren sich die Pflegekräfte und Ärzte bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und setzen ihre Gesundheit aufs Spiel.

Vom Ausland wird Deutschland wegen seiner flächendeckenden Versorgung und wegen der vergleichsweise hohen Bettenzahl beneidet.

Doch wer jetzt glaubt, dass in Zeiten der Pandemie die Politik der Klinikschließungen gestoppt wird, sieht sich getäuscht. Weiterhin werden Krankenhäuser weiter geschlossen. Der Rettungsschirm für Krankenhäuser angesichts der Pandemie sieht offensichtlich keine Rettung für diese Häuser vor. Im Schatten der Krise werden weiter Fakten geschaffen und eine Verschlechterung der Krankenversorgung in Kauf genommen. Die Patienten der zu schließenden Kliniken müssen entweder entlassen oder in andere Krankenhäuser verlegt werden. Sie fallen als Puffer aus, um ggf. Patienten von anderen überlasteten Kliniken zu übernehmen. Vom Ziel der Ökonomisierung des Krankenhauswesens wird nach wie vor nicht abgewichen.

Sie können sich täglich aktuell über die Entwicklung informieren unter www.kliniksterben.de

Wir dürfen Sie aufmerksam machen auf ein sehr gutes kritisches Statement zur gegenwärtigen Kliniksituation unter
www.nachdenkseiten.de/?p=59423

und bitten Sie auch, die folgende Petition zu unterstützen:
www.gemeingut.org/schwerpunktthema-privatisierung-stoppen/#Petition3

Wir wünschen Ihnen ein frohes Osterfest.
Bleiben Sie wachsam und gesund!

Die Initiatoren der Petition „Stoppt das Krankenhaussterben im ländlichen Raum“
Dr. Rainer Hoffmann Oberbürgermeister Walter Hartl Hans-Peter Nitt


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