Gesundheit

Stoppt das Krankenhaussterben im ländlichen Raum

Petition richtet sich an
Gesundheitsminister Jens Spahn & Petitionsausschuss des Bundestages

64.838 Unterschriften

Sammlung beendet

64.838 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Petition richtet sich an: Gesundheitsminister Jens Spahn & Petitionsausschuss des Bundestages

Die Unterzeichner/innen dieser Petition fordern die Bundesregierung und die Landesregierungen dazu auf, ihrer politischen Verantwortung gerecht zu werden und auch im ländlichen Raum eine gute patienten- und zukunftsorientierte, wohnungsnahe Krankenhausversorgung dauerhaft sicherzustellen.

Kleinere Krankenhäuser sind hier von großer Bedeutung und dürfen nicht geschlossen werden, da beim derzeit herrschenden Ärztemangel die medizinische Versorgung der Bevölkerung durch Haus- und Fachärzte nicht überall gewährleistet ist.

Auch der ländliche Raum hat ein Anrecht auf eine gute Krankenhausversorgung!

Begründung

Bundesweit vergehen kaum Wochen, in denen nicht über die Schließung kleiner Krankenhäuser im ländlichen Raum berichtet wird. Hintergrund sind in erster Linie wirtschaftliche Betrachtungen. Der Gesetzgeber hat die Zuständigkeit für Richtlinien dem Gemeinsamen Bundesausschuss übertragen. Dieser legt Fallzahlen (Mindestanzahl für einzelne Operationen) fest, die als Qualitätsmaßstab dienen und von den Krankenhäusern nachgewiesen werden müssen. Werden z. B. diese Fallzahlen erhöht, können kleinere Krankenhäuser diese Vorgaben nicht mehr erfüllen.

Sie werden gezwungen einzelne Abteilungen zu schließen, was zu einem schrittweisen Sterben führt. Durch diese Verfahrensweise hat die Politik ihre Verantwortung aus der Hand gegeben. Im Gemeinsamen Bundesausschuss haben die Krankenkassen ein starkes Gewicht. Deren erklärtes Interesse besteht darin, die Anzahl der Krankenhäuser in Deutschland zu reduzieren. Davon ist vor allem der ländliche Raum betroffen.

Die flächendeckende Sicherstellung der Krankenhausversorgung muss eine originär politische Entscheidung sein, die nicht in erster Linie den Vorgaben eines Expertengremiums überlassen werden darf. Vielmehr sind die politisch Verantwortlichen in Bund und Land in der Pflicht. Ob in einem Krankenhaus gute Arbeit geleistet wird, zeigt sich nicht anhand von Fallzahlen, sondern durch die Patientenzufriedenheit. Ob die angebotenen Leistungen eines Krankenhauses dem regionalen Bedarf entsprechen, lässt sich auch am Grad der Marktabdeckung und der Patientenzufriedenheit bemessen. Deshalb sind diese Kriterien verstärkt in die Betrachtung einzubeziehen.

Eine gute Krankenhausversorgung im ländlichen Raum sicherzustellen entspricht dem politischen Auftrag, in Stadt und Land gleichwertige Lebensbedingungen zu sichern. Die Bundesregierung und die Landesregierungen werden aufgefordert, hier ihre gesetzgeberischen Kompetenzen auszuüben, der Schließung von Krankenhäusern im ländlichen Raum Einhalt zu gebieten und geeignete Maßnahmen zum Erhalt einer patientenorientierten Krankenhausversorgung im ländlichen Raum zu treffen.

Rein betriebswirtschaftliche Betrachtungen dürfen nicht Maßstab für die Gesundheits- und Krankenhausversorgung sein.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Dr. Rainer Hoffmann aus Rothenburg ob der Tauber
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 28.03.2019
Petition endet: 14.02.2020
Region: Deutschland
Kategorie: Gesundheit

Neuigkeiten

  • Sehr verehrte Unterstützende

    unserer Petition: "Stoppt das Krankenhaussterben im ländlichen Raum",

    die Sie 2019/2020 unterschrieben haben. Zwischenzeitlich hat sich die Situation um die Krankenhäser weiter verschärft. In Bayern vermelden 90 % der Krankenhäuser ein finanzielles Defizit. Die Lage ist so dramatisch, dass viele Krankenhausträger sich nicht mehr in der Lage sehen, die angehäuften Schulden auszugleichen. In immer mehr Regionen wird über die Schließung von einzelnen (nicht gewinnbringenden, aber für Patienten notwendigen) Abteilungen oder gleich der kompletten Krankenhäuser nachgedacht.

    Im Flächenstaat Bayern liegt ein Großteil der stationären Versorgung in den Händen von kleineren Krankenhäusern, die für die Bevölkerung im Notfall... weiter

  • Liebe Unterstützende,

    die Abrechnung der Krankenhaus-Behandlung über Fallpauschalen benachteiligt die Krankenhäuser im ländlichen Raum sehr stark. Ich mache Sie auf eine Sendung aufmerksam, die heute Mittwoch, 14.07. 2021 um 20:15 in SWR Fernsehen ausgestrahlt wird: "Operiert und abkassiert - Wenn Ärzte Rendite bringen sollen". Um 21 Uhr schließt sich die Sendung an: "Klinik in Not - Exitus für ein Krankenhaus?"
    Beide Sendungen möchte ich Ihnen ans Herz legen. Sie sprechen eines der Grundprobleme der Krankenhausversorgung im ländlichen Raum an.

    Auf mein letztes Rundschreiben zu "Abstimmung 21" habe ich zahlreiche Zuschriften erhalten, mit einer Ausnahme alle sehr sachlich. Neben einigen kritischen Stimmen überwog die Zustimmung. So wird insbesondere... weiter

  • Liebe Unterstützende,

    die Situation der Krankenhäuser hat sich durch die COVID-19-Pandemie weiter verschärft. Gerade die ländlichen Krankenhäuser mit der wohnortnahen Grund- und Regelversorgung sind durch Unterfinanzierung massiv gefährdet. Dagegn lässt das Finanzierundssystem über Fallpauschalen es zu, dass Privat- und Spezialkliniken mit der Ausrichtung auf lukrative Erkrankungen massive Profite machen Daher möchte ich Sie auf die bundesweite Volksabstimmung über das Thema “Keine Profite mit Krankenhäusern” aufmerksam machen.

    Konkret geht es in der Abstimmungsfrage darum, ob das aktuelle Krankenhausfinanzierungssystems durch Fallpauschalen (DRG-System) in ein gemeinwohlorientiertes Finanzierungssystem überführt werden soll. Das Fallpauschalen-System... weiter

Wenn Menschen verstärkt aus den Grossstaedten aufs Land ziehen sollen muss auch die medizinische Versorgung gesichert sein!

Die Versorgung ist immer sicherzustellen. Ob man dafür aber so viele Krankenhäuser benötigt, das bezweifeln viele auch ärztliche Wissenschaftler. Siehe gestrige ARD-Sendung. Wenn Krankenhäuser nicht genügend qualifiziertes Personal haben, dann geht ggfs. auch die Behandlung schief. Ich fahre lieber länger in ein Krankenhaus mit ausreichender Anzahl von Profis. Und der G-BA schließt nicht die Krankenhäuser, sondern die wirtschaftliche Situation ist daran schuld. Die Menge von Eingriffen ist und bleibt für eine gute und sichere Patientenversorgung wichtig. MVZ tun es auch Praxisklinik

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