Gesundheit

Sicherstellung der Basisnotfallversorgung in Norden/Ostfriesland

Petition richtet sich an
Niedersächsischer Landtag

7.124 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

7.124 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet September 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 26.01.2024
  4. Dialog
  5. Beendet

Neuigkeiten

05.12.2023, 20:47

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

die Petition wurde mit gutem Erfolg abgeschlossen. Wir sind mit dem Ergebnis voll zufrieden. Das Aktionsbündnis wird das weitere Vorgehen am 13.12.23 beraten. Ziel ist die Übergabe im Januar 2024. Der Termin wird noch mit den Vorsitzenden des Petitionsausschusses des Niedersächsischen Landtages und mit der Verwaltung abgestimmt. Die aktuelle medizinische Versorgungslage im Norderland und deren Entwicklungstendenz unterstreicht die Notwendigkeit der Petition, an deren Teilnahme wir uns bei Ihnen herzlich bedanken möchten.

Die Versorgung der Bevölkerung in Norden und Umgebung hat sich nämlich entgegen den Versprechungen von Landkreis und Klinik-Trägergesellschaft im vergangenen Vierteljahr weiter verschlechtert.
Statt dem Vorhalten eines funktionierenden Regionalen Gesundheitszentrums (RGZ) im Anschluss an die Schließung der intensivmedizinischen Notfallversorgung ab dem 1.7.23, wurde der Einsatz von Honorarärzten im Krankenhaus Norden gleichsam über Nacht komplett eingestellt, die kardiologische Ambulanz zum 31.12.23 gekündigt und der Chefarzt der ehemaligen Inneren Abteilung zum 31.12.23 mit einem Aufhebungsvertrag der Stuhl vor die Türe gesetzt.
Der Abbau des Leistungsangebots im Norder Krankenhaus geht wie bisher weiter. Die Landkreisverantwortlichen freuen sich öffentlich über Verbesserung ihres Kreishaushalts.

Die Notfallversorgung für die Menschen in Norden erfolgt nun zum großen Teil über den Rettungsdienst, der Notfallpatienten bis weit über die Grenzen Ostfrieslands hinaus in aufnahmebereite Kliniken befördert, was für manchen Patienten mit Risiken versehen ist. Die ohnehin für Norderinnen und Norder weit entfernt liegenden Kliniken in Aurich und Emden, die die Schließung des Krankenhauses Norden kompensieren sollen, sind zumeist wegen Überauslastung beim Notfallinformationsportal IVENA abgemeldet. Die webbasierte Plattform IVENA eHealth ist eine Anwendung, mit der sich u. a. die Rettungsdienste jederzeit in Echtzeit über die aktuellen Behandlungs- und Versorgungsmöglichkeiten der Krankenhäuser informieren können.

Auch der hausärztliche Notfalldienst ist längst an seine Grenzen gestoßen, da im Norderland bis zu 11 Hausärzte fehlen. Die offiziellen Stellen unternehmen nichts oder zu wenig. Bewegung in diese Lage brachten nicht die Verantwortlichen in den Kommunen, sondern der Hager Hausarzt Dr. Axel Schönian, der bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) einen Neuschnitt des Versorgungsbereiches beantragt hat, so dass für die Inseln ein eigener Planungsbezirk entsteht. Bisher wurde die Überversorgung der Inseln auf den Planungsbezirk des Festlandes angerechnet, was sich tatsächlich im ehemaligen Landkreis Norden als Unterversorgung mit Hausärzten niederschlägt, weil die Norder nicht zur Behandlung auf die Inseln reisen. Dies soll zum 1.1.24 geändert werden, so die KV.

Warten wir es ab. Dadurch praktizieren morgen nicht mehr Hausärzte im Norderland. Es wird lediglich die Voraussetzung geschaffen, dass sich Hausärzte neu niederlassen dürfen, was vorher ausgeschlossen war. Zunächst aber hat Norden eine Hausarztpraxis weniger, weil die Ärztin Martina Arends ihre Praxis in Norddeich zum 15.12.23 schließt, wegen mangelnder Unterstützung seitens des Norder Bauamtes beim Umzug in neue Räume heißt es, was der Bürgermeister aber als Missverständnis bezeichnet hat.

Wie auch immer, die Zeit des schweigenden Hinnehmens ist vorbei. Wir lassen uns das nicht mehr gefallen. Das Aktionsbündnis kümmert sich neben der stationäre Notfallversorgung nun auch um die ambulante medizinische Versorgung. Das ist der einstimmige Auftrag der Bündnisversammlung vom 15.11.23.

Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr. Bleiben Sie gesund!

Anke Lohmann Knut Richter
Sprecherin und Sprecher des Aktionsbündnisses Norden


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