02.12.2023, 13:04
Liebe Unterstützer der Petition Rettet das Sevenicher Auenland Biotop
Wie Ihr vielleicht aus den Nachrichten bereits wisst, hat die Enquete Kommission des Landes Rheinland-Pfalz Ende Oktober wichtige Zukunftsstrategien zur Katastrophenvorsorge vorgestellt. Die Enquete-Kommission „Aktive Bürgerbeteiligung für eine starke Demokratie“ wurde nach der Ahrflut eingesetzt, um besser für die Folgen durch den Klimawandel gewappnet zu sein.
Die Ergebnisse der Arbeit weisen auf die Dringlichkeit der Neubetrachtung hinsichtlich einer geplanten Bebauung unseres Sevenicher Auenbiotops hin. Der BUND MYK schreibt dazu auf der Internetseite 'Lebendige Gewässer'
• myk.bund-rlp.de/themen-projekte/lebendige-gewaesser
BUND fordert verbindlichen Schutz von gewässernahen Retentionsflächen vor kommunalen Fehlentscheidungen
Die Enquete Kommission ‚Zukunftsstrategien zur Katastrophenvorsorge‘ des Landes Rheinland-Pfalz hat über einen Zeitraum von zwei Jahren intensiv daran gearbeitet, Empfehlungen zu definieren, mit denen die Bevölkerung besser vor Naturkatastrophen geschützt werden kann. Die Ergebnisse der Kommission setzen auf Bewusstheit und Aufklärung über Gefahren und eine verstärkte Berücksichtigung der Folgen des Klimawandels bei Planungen. Außerdem soll eine engere Zusammenarbeit von Kommunen zur Umsetzung lebensrettender Strategien stattfinden, um im Katastrophenfall besser gewappnet zu sein. Im Fokus sind alle großen und kleinen Fließgewässer von der Quelle bis zur Mündung.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz warnt seit vielen Jahren vor der Versiegelung und Bebauung von Retentionsflächen in Auenbereichen und fordert dringend gewässernahen Retentionsflächen aus der kommunalen Planungshoheit heraus zu nehmen. Die Enquete Kommission hat sich nun genau diesen Problemen gestellt. Kommissionsvorsitzende Lea Heidbreder (GRÜNE) betonte die Wichtigkeit der überörtlichen Zusammenarbeit und Einbeziehung von Klimaanpassungsfaktoren in Planungen, die auf regional angepassten Modellierungen zukünftiger Klimadaten basieren. Gerd Schreiner (CDU), Mitglied der Enquete-Kommission, unterstrich die Bedeutung eines gesetzlichen Rahmens, um die Kommunen zur Zusammenarbeit zu bewegen. Gavin Grosvenor, Pressesprecher des BUND Rheinland-Pfalz, rät dringend zur Umsetzung der Empfehlungen. "Der Klimawandel hat uns längst neue Aufgaben gegeben und verdeutlicht, wie im Fall des Ahrtals, dass kommunale Fehlentscheidungen katastrophale Entwicklungen enorm verstärken können. Es darf nicht sein, dass Überflutungsflächen, die als Retentionsflächen benötigt werden, immer noch als Bauland überplant werden. Der kommunale Planungshoheit muss dringen eine klar definierte Kontrollinstanz vorgeschaltet werden um Mensch & Natur vor Gefahren zu bewahren".
Ein prominentes Beispiel ist auch das Sevenicher Auenbiotop mit seinen artenreichen Feuchtwiesen im Kreis Mayen-Koblenz. Hier hat der BUND schon früh das Gefahrenpotential bei Starkregenereignissen erkannt und den biologischen Reichtum der dortigen Feuchtwiesen untersucht. Dieses Engagement wurde bereits im Jahr 2020 durch die Preisverleihung der UN-Dekade für Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Seitdem haben die kommunalpolitischen Bestrebungen der CDU & FWG in der Stadt Münstermaifeld, die Retentionsfläche des Sevenicher Auenlandes in Bauland umzuwidmen, vielfältige Proteste unter Naturschützern und Anwohnern ausgelöst. Die Tatsache, dass verschiedene Bereiche von Sevenich, sowie die geplante Bauplanungsfläche in der höchsten Hochwasser-Gefahrenstufe bei Starkregenereignissen liegen, bestärkte den BUND und die lokale Bürgerinitiative #SaveSevenich mit 5400 Unterstützer*Innen in ihrem Einsatz für den Erhalt der natürlichen Retentionsflächen innerhalb des Auenbiotops. Daher werden die Empfehlungen der Enquete Kommission vom BUND RLP als ein wichtiger Schritt in Richtung Naturschutzpolitik begrüßt. Der BUND fordert alle in Planung befindlichen Bauprojekte in sensiblen Bereich von Fließgewässern unter den neuen Erkenntnissen zu überprüfen und deren Umsetzung auch gegen kommunale Interessen zu verbieten, wenn die Möglichkeit besteht das sie neue Gefahrenbereiche erzeugen. Im Januar 2024 soll die neue Landesbehörde für Katastrophenschutz in Koblenz ihre Arbeit aufnehmen. Der BUND verlangt, dass die Empfehlungen der Enquete Kommission nicht nur auf dem Papier gut gemeint sind, sondern auch tatsächlich umgesetzt werden, um die Bevölkerung besser vor Naturkatastrophen zu schützen.
Um für eine rechtliche Unterstützung und mögliche gerichtliche Auseinandersetzung gewappnet zu sein, hat der BUND ein Spendenkonto eingerichtet.
Vielen, vielen Dank für jede Unterstützung:
• bund-rlp.de/sevenich-spende
Ganz herzliche Grüße aus dem Sevenicher Auenland mit einem Lichtfunken an neuer Hoffnung für mehr Naturschutz...
Eure Martina