Umwelt

#SaveSevenich - Rettet das Sevenicher Auenland Biotop

Petition richtet sich an
Verbandsbürgermeister Maximilian Mumm; Stadtbürgermeister Erich Krämer; Landrat Marko Boos; Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie & Mobilität RLP; Wolfgang Treis, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord RLP
6.027 Unterstützende
86% erreicht 7.000 für Sammelziel
6.027 Unterstützende
86% erreicht 7.000 für Sammelziel
  1. Gestartet 2022
  2. Sammlung noch > 8 Monate
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

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19.08.2022, 15:10

Liebe Unterstützende,
wir freuen uns wirklich ganz riesig über die Solidarität die uns aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland erreicht. Das ist der energetische Treibstoff der uns neue Kreativität verleiht, unsere Stimme noch lauter der Natur zur Verfügung zu stellen. Eine große Hilfe ist uns die Unterstützung durch die Gruppen des NABU Osteifel und Koblenz, sowie durch den BUND Landesverband, der den Link zu unserer Petition auch auf seine Homepage gesetzt hat:
www.bund-rlp.de/service/presse/detail/news/wohnen-mit-pferden-in-375-millionen-liter-flutwasser/
Ganz wichtig ist jetzt nicht nachzulassen und weiterhin viele Stimmen für die Natur zu gewinnen. Dafür ist es auch hilfreich, diese Mail ganz einfach an Familie, Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen weiterzuleiten.

Eine interessante Neuigkeit möchten wir nun mit Dir teilen:
Auf Anregung des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz und des BUND Landesverband RLP fand am 9.8. eine Ortsbegehung mit Besprechung statt. Anlass war das geplante Bauprojekt „Wohnen mit Pferden“ inmitten der Sevenicher Auenlandschaft. Zugegen waren der Präsident der Oberen Naturschutzbehörde Wolfgang Treis mit Mitarbeiter*innen aus Naturschutz & Wasserwirtschaft, die Abteilungsleiterin für Umwelt und Bauen der Kreisverwaltung MYK Frau Dagmar Menges, die BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub, Vorstandsmitglieder des BUND MYK und die NABU-Vorstände der Gruppen Koblenz und Osteifel.
BUND Pressesprecher Gavin Grosvenor erklärte während des Ortstermins, dass man anhand der digitalen Daten vom Rheinland-Pfälzischen Umweltministerium berechnen kann, wie groß das Oberflächenwasser-Einzugsbiet für Sevenich ist (wasserportal.rlp-umwelt.de/servlet/is/8464/): “Die digitale Karte des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zeigt, dass sich Oberflächenwasser auf mehr als 5 km² sammelt. Die neueste Starkregenkarte des Landesamts für Umwelt zeigt zudem die höchste Starkregengefahrenstufe für Sevenich.“ Siehe: geoportal-wasser.rlp-umwelt.de/servlet/is/10081/. Dipl.-Ing. Grosvenor erläuterte den Anwesenden mit einem einfachen Rechenbeispiel, wie viel Wasser bei Regenereignissen in die Sevenicher Auen fließen kann: “Geht man nur von der Hälfte der Ahrtal-Regenmenge, die damals mindestens 150l/m² betrug, aus, so sammeln sich im Wassereinzugsgebiet oberhalb von Sevenich mehr als 375 Millionen Liter Wasser.“ Diese Berechnung wurde auch vom BUND-Gewässerexperten Dr. Holger Schindler bestätigt. Grosvenor ergänzte: „Wenn eine Dürrephase herrscht, ist der Boden nicht in der Lage das Wasser aufzunehmen. Stattdessen fließt dort das Bachwasser von drei Bächen und das Oberflächenwasser aus drei Himmelsrichtungen zusammen. Es sammelt sich dann am tiefsten Punkt in den Sevenicher Auenwiesen. Sollte hier tatsächlich das hochumstrittene Baugebiet entstehen, so würde nicht nur die artenreiche Fauna einen wichtigen Lebensraum verlieren. Durch die Versiegelung der Fläche könnte es für den bisherigen Siedlungsbereich und die bachabwärts folgenden Ortschaften zu verheerenden Folgen kommen. Am stärksten gefährdet wären aber die Familien, die am tiefsten Punkt in die Überschwemmungsfläche hinein gebaut hätten. Der Erhalt der Retentionsfläche sollte somit das oberste Ziel für Mensch & Natur sein.“ Gewässerexperte Dr. Schindler kommentierte zu Sevenich: “Gerade im Bezug zum Klimawandel ist es besonders wichtig, feuchte Naturlebensräume zu schützen, um die Feuchtigkeit im Naturkreislauf der lokalen Landschaft zu erhalten.“
Neben dem genannten Bauprojekt war auch der Schutz der Auenlandschaft vor anderen Eingriffen mit negativen Folgen für die Natur Thema. Die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass die Sevenicher Aue ein großes Potential für die Natur vorhält und dass der Schutz der Aue zu wichtigen Synergieeffekten für Mensch und Natur führt. Denn Naturschutz, Hochwasserschutz und Bevölkerungsschutz ergänzen sich hier. Aus diesem Grund hatte die Justiziarin des BUND-Landesverbands, Annette Lehnigk-Emden, bei der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz bereits im Vorfeld die Ausweisung als festgesetztes Überschwemmungsgebiet beantragt. Die amtliche Festsetzung von Überschwemmungsgebieten dient der schadlosen Abführung von Hochwasser und sichert die dafür erforderlichen Flächen für den Hochwasserabfluss sowie Retentions- oder Rückhalteräume. Neue Baugebiete sind dort grundsätzlich verboten. Der Antrag ist derzeit noch in Bearbeitung. Bei dem Treffen wurde deutlich, dass das Heft des Handelns nun bei der Kreisverwaltung und der Stadt Münstermaifeld liegt. „Dank der kommunalen Planungshoheit muss die Stadt entscheiden, ob das Bauvorhaben ‚Wohnen mit Pferden‘ in der wertvollen Aue kommt oder nicht. Die Bürgermeisterin und die Stadträte tragen hier eine hohe Verantwortung. Sie entscheiden, ob mit Natur- und Hochwasserschutz das Gemeinwohl Vorrang bekommt vor dem Einzelinteresse eines Grundstücksbesitzers, der seine Wiese zu Geld machen will“, sagte BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub.


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