20.10.2023, 16:48
Liebe Rheinbreitbacher, Liebe Rheinbreitbacherinnen,
Liebe Christen, liebe Christinnen,
wir sind überwältig von dem großen Interesse an unserer Umfrage. Das bestätigt uns als Ideengeber den Weg einer offenen Meinungsumfrage zu gehen. Teilen Sie daher weiter den Umfragelink.
Gleichzeitig erreichen uns auch nachfragen und Aussagen, die wir natürlich nicht unbeantwortet lassen wollen.
1. Wie kommen wir auf die ca. 200 Sitzplätze im alten Teil der Kirche?
Diese Frage lässt sich so beantworten, dass es jeweils 11 Sitzreihen mit 6 Sitzbänken auf der rechten Seite gibt. Gegenüber gibt es ca. die gleiche Anzahl der Sitzplätze. Dies ergibt 132 Sitzplätze im Mittelteil. Nun kommt noch der Seitenflügel der alten Kirche hinzu, der kürzlich mit seinen Bänken ausgeräumt wurde. Dort gibt es ebenfalls 11 Sitzreihen mit ca. 3 Sitzplätzen. Die Sitzreihen können nach hinten noch um 3 erweitert werden, sodass 14 Reihen entstehen. 14 x 3 sind somit 42 Sitzplätze. 132 plus 42 sind hierbei 174 Sitzplätze. Nun kommt noch die Ampore (siehe Bild) hinzu, die beim Umbau ebenfalls wieder errichtet wird. Schließlich muss die Orgel noch irgendwo untergebrachtbwerden. Wie in anderen Kirchen auch, sind hier aber auch Sitzplätze untergebracht. Es ist durchaus realistisch, dass hier 4 Bänke mit 6 Sitzplätzen hinpassen. Dies entspricht noch einmal 24 Sitzplätzen. Insgesamt kommen wir somit auf 198 Sitzplätze.
2. Ist die Kirche in Rheinbreitbach nicht die einzige moderne und große Kirche in der Region, wo sich alle Christen versammeln können?
Es entspricht der Tatsache, dass in der Verbandsgemeinde Unkel die katholische Kirche Rheinbreitbach den modernsten und größten Anbau hat. Kostenfreie Veranstaltungen wie Konzerte haben hier schon stattgefunden und Besucher aller Konfessionen aus der Region in die Kirche geholt. Die modernste und größte Kirche in der Region ist sie jedoch nicht (allein). Die Kirche in Selhof ist ein kompletter Neubau und fasst an die 300 Besucher. Auch die Bad Honnefer Kirche fasst mehrere hundert Besucher. Eine Nutzung dieser Kirchengebäude, die in der Mitte des neuen pastoralen Bereichs von Erpel bis Königswinter liegen, ist nicht nur aus finanziellen Gründen sinnvoll. Warum sollte die wesentlich kleinere katholische Kirchengemeinde Rheinbreitbach einen großen modernen und kostenintensiven Kirchenbau unterhalten, nur um hier wenige kulturelle Großveranstaltungen für die anderen Kirchenmitglieder aus Bad Honnef oder Unkel abzuhalten.
Zudem verhindert ein Kirchenumbau eine Nutzung für kulturelle und sakrale Zwecke keinesfalls. Im Gegenteil: Durch einen Umbau z.B. mit einem Kreuzgang oder Platz in der Mitte lassen sich zu den verschieden Jahreszeiten tolle kulturelle Angebote umsetzen. Eine flexible sakrale Nutzung ist hier ebenfalls möglich.
3. Die Messteilnehmer in Rheinbreitbach wachsen von Woche zu Woche. Die Kirche ist voll. Statistische Erhebungen des Erzbistums Köln darf man hier nicht auf Rheinbreitbach anwenden.
Es mag sicherlich eine gefühlte Realität sein, dass durch die Diskussion rund um einen Kirchenumbau vereinzelt mehr Menschen in die Kirche gehen. Selbst, wenn es der Realität entspräche, dass in Rheinbreitbach durchschnittlich mehr Menschen in die Kirche gehen als statistisch im Erzbistum Köln angegeben, so bleibt dennoch ein Fakt: Die Kirchenmitgliederzahlen sind stark rückläufig und das wird vorerst auch so bleiben. Diese Verluste gab und gibt es auch in Rheinbreitbach weiterhin. Ein Stopp der Kirchenaustritte ist hier nicht abzusehen.
Zudem reicht ein Blick auf die Statistik: Selbst, wenn wir annehmen, dass 10 Prozent (5,5 Prozentpunkte mehr als im Durchschnitt!) in die Kirchmesse in Rheinbreitbach gehen, so kommen wir auf 175 Besucher im ganzen Jahr. Diese Anzahl fasst der alte Teil der Kirche wie wir oben gezeigt haben.
Zudem sei folgendes angemerkt: Die Kirchen bemühen sich aktuell Gläubige aus allen Kirchengemeinden in eine Messe zu holen, weil es personalbedingt zu einer Reduktion der Messen gekommen ist. Das bedeutet, dass aktuell Christen aus allen Gemeinden in einer Messe zusammenkommen, um überhaupt noch eine Messe besuchen zu können. Das bedeutet jedoch nicht, dass mehr Menschen in die Kirche gehen, sondern das die vorhandenen Messbesucher nur an einem Ort zusammengezogen werden. Denn in allen Gemeinden gibt es massive Austrittsraten von Kirchenmitgliedern.
Bild: entnommen aus Heinrich Neu, Rheinische Kunstdenkmäler der Rheinprovinz.