12.05.2020, 14:57
Prof. Dr. Hiltrud Kier hat in den letzten Jahrzehnten als Kölner Stadtkonservatorin (1978-1990), Generaldirektorin der Kölner Museen (1990-1993) und als Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Bonn (seit 1988) die Bau- und Stadtkultur Kölns und darüber hinaus in vielfältiger Weise erforscht und geprägt. Ihre Studie zur Kölner Neustadt (1973-1976), das Verzeichnis erhaltenswerter Bausubstanz der Stadt Köln (1976-1978) und das von ihr projektierte Jahr der Romanischen Kirchen (1985) zeugen vom Engagement und herausragenden Erfolg der renommierten Wissenschaftlerin.
Die Kölner Administration tat sich immer schwer mit der als unbequem und furchtlos geltenden Denkmalpflegerin, die die Denkmallandschaft um neue Aspekte erweiterte und die Architektur des 19. Jahrhunderts, die preußischen Fortanlagen, die Kölner Grünanlagen der 1920er Jahre sowie die Architektur der 1950er Jahre mit überlegener Selbstverständlichkeit erforschte und ihren Schutzstatus einforderte. Der damalige Oberstadtdirektor Kurt Rossa bekundete anerkennend, "sie sei der einzige Mann in der Stadtverwaltung".
In den letzten Jahren äußerte sich Hiltrud Kier nur noch selten zu Kölner Themen, daher ist das Plädoyer der Stadtkonservatorin a.D. für die Petition zur Rettung des Kölner Grünsystems von großer Bedeutung.
Hier ihr Statement zur Petition: "Die Kölner Grüngürtel sind ein überregional besonders bedeutendes städtebauliches und landschaftliches Denkmal, das OB Konrad Adenauer seinerzeit gegen den erheblichen Widerstand seiner Zeitgenossen durchgesetzt hat.“