9.383 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Oberbürgermeisterin Henriette Reker
#RettetDasKölnerGrünsystem
In diesen Krisenzeiten, in denen die ganze Zivilgesellschaft herunterfährt und die systemrelevanten Bereiche unserer Stadt der vollsten Aufmerksamkeit und Unterstützung bedürfen, in denen die Klimakrise unsere Stadt aufheizt, und sich die Dürre der letzten Jahre aktuell fortsetzt, in diesen Krisenzeiten wird die Versiegelung unseres weltweit einzigartigen Grünsystems – der ökologischen Klimaanlage unserer Stadt – seitens des Baudezernats, des Grünflächenamts und weiterer Akteure aktiv vorangetrieben.
Wir halten dies für absolut unverantwortlich! Das Kölner Grünsystem ist der Mittelpunkt der klimaresilienten Stadt Köln und daher fordern wir mit Nachdruck:
● Den sofortigen Stopp jeder Bodenversiegelung im Kölner Grünsystem. Dieses Moratorium gilt für den Inneren und Äußeren Grüngürtel und seine verbindenden Radialen. Diese Bereiche stehen ohnehin weitgehend unter Denkmal- und/oder Landschaftsschutz.
● Den expertengesteuerten Ausbau des gesamtstädtischen Grünsystems und die klimawandel-angepasste Pflege des wertvollen Bestandsgrüns.
Der Experten-Think-Tank von gruensystem.koeln hat hierzu konkrete Forderungen zur Sicherung und Qualifizierung unseres Grünsystems erarbeitet: Diese Wissenschaftler*innen müssen gehört werden!
Begründung
In Zeiten der Klima-, Biodiversitäts- und Covid-19-Krise gewinnt das Kölner Grünsystem dramatisch an Bedeutung. Dieses grüne Netz und Alleinstellungsmerkmal der Stadt Köln wird immer unerlässlicher für die Belüftung und Kühlung unserer Stadt. Es erzeugt dringend benötigte Verdunstungskühle, bindet Schadstoffe, nimmt Starkregen auf, produziert Sauerstoff, bietet Tieren und Vögeln vernetzte Habitate und – wie man in diesen Tagen sieht – ist unverzichtbar als freier Erholungsraum für alle Kölner*innen!
Ungeachtet dieser Erkenntnisse werden an zahlreichen Stellen im Grünsystem neue Bebauungen und Versiegelungen vorangetrieben. Die Liste der Begehrlichkeiten ist lang: Bauten für Verkehr, Bildung, Sport, Wohnen sind in Planung und/oder Bau.
Den wirtschaftlichen Wert unseres Grünsystems kann man sehr gut an der Gleueler Wiese im Äusseren Grüngürtel ermessen, die der Erweiterung des RheinEnergieSportparks weichen soll. Die avisierte Aufschüttung der Wiese und die Versiegelung von min. 38.000 qm Grundwasser gebundener Parabraunerde mindern die Kühlleistung für die Umgebung erheblich. Würde man diese Kühlleistung künstlich erzeugen, müsste man dafür aktuell 1,9 Millionen Euro im Jahr aufwenden. Die geplanten Kunstrasenplätze verschärfen das Problem zusätzlich, denn sie erzeugen als Hitzeinseln weitere Temperaturanstiege. Auf vergleichbaren Kunstrasenplätzen im Inneren Grüngürtel wurden von unseren Experten in den Sommern 2018 und 2019 Oberflächentemperaturen von bis zu 63 Grad Celsius gemessen.
Die im Bau befindlichen Sportanlagen auf der Lohsepark-Wiese, der kleinen Schwester der Gleueler Wiese im Inneren Grüngürtel, offenbaren ein weiteres Problem: Flächen im offenen Landschaftspark werden mit Nutzungen belegt und können in der Folge nicht mehr flexibel genutzt werden. Aber auch die Versiegelungen im Lohsepark, unter anderem zwei asphaltierte Street- und Basketballplätze befeuern die Klimakrise durch den Bau von Hitzeinseln. Hier ist die Versiegelungsfläche zwar kleiner, dafür entstehen sie im Zentrum der Stadt, wo Verdunstungskühle am dringendsten gebraucht wird. Internationale wissenschaftliche Studien – mit Peer-Review Begutachtung – prognostizieren Köln für 2050 klimatische Verhältnisse ähnlich derer von Canberra, Australien, mit einem Temperaturanstieg von 5,7 Grad im heißesten Monat.
Dem ausgerufenen Klimanotstand durch die Stadt Köln und den Krisen unserer Zeit muss endlich Rechnung getragen werden. Das durch den brillanten Stadtplaner Fritz Schumacher konzipierte Grünsystem muss sofort nachhaltig geschützt und ausgebaut werden. Für Köln, aber auch als Vorbild für weitere Städte und Ballungsräume! Wir setzen unsere Hoffnung in die Bürger der Stadt Köln und alle Menschen guten Willens sich dieser Petition anzuschließen um ein Zeichen zu setzen für die gesunde und lebenswerte Stadt.
Diese Petition wird unterstützt von:
Frank Schätzing, Autor, Köln | Christoph Maria Herbst, Schauspieler, Köln | Konrad Adenauer, Sprecher der Familie Adenauer, Köln | Jo Heim, Director of Photography, Köln | Maike Greine, Radio und TV-Moderatorin, Köln | Tina Schelhorn, Galeristin, Köln | Claudia Schmid, Dokumentarfilmerin, Köln | Anka Zink, Kabarettistin, Köln | Klaus Nierhoff, Schauspieler, Köln | Maxi Gstettenbauer, Comedian, Köln
NABU Nordrhein-Westfalen | BUND NRW | Students 4 Future, Köln | Parents 4 Future, Köln | Teachers 4 Future, Köln | Grannies 4 Future, Köln | Bürgerinitiative Grüngürtel für alle! | Bürgerinitiative #ratherseefrei | NABU Köln | BUND Ortsgruppe Köln | Extinction Rebellion, Köln | Initiative #GießtKölle | BIG Junkersdorf e.V. | Bürgerinitiative Mehr Grün in Kalk | Ende Gelände, Köln | Bürgerinitiative Grüne Lunge Köln | Animal Rebellion, Köln | De Jecke Rebelle Köln | Bürgerverein Köln-Müngersdorf e.V. | Förderverein Freiluga e.V. | Nabis e.V. | Radkomm e.V. | Ausschuss Urbane Landwirtschaft/Essbare Stadt des Ernährungsrats Köln und Umgebung | Gorilla-Ernährungstheater, Köln
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Neuigkeiten
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Petition wurde nicht eingereicht
am 04.11.2021Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Änderungen an der Petition
am 15.08.2020 -
Klimakrise befeuert Waldsterben im Königsforst
am 20.07.2020Ein ausgesprochen wertvoller Bestandteil des Kölner Grünsystems und des Landschaftsplans ist der Königsforst. Hier befindet sich der Monte Troodelöh, mit 118,04 m ü. NHN die höchste Erhebung der Stadt. Nachts rutsch kühle, sauerstoffangereicherte Luft über seinen Rücken in Richtung Innenstadt.
Eine durch den Klimawandel angestoßene Kettenreaktion aus Sturm, Schädlingsbefall und Dürre setzten dem Wald schwer zu. Rund um seine Kuppe wurden bereits 43.000 Bäume – meist Fichten – auf Kölner Stadtgebiet gefällt. Die Fläche der Fällungen entspricht etwa 43 ha, also 430.000 qm!
Das Bild zeigt nur eine Teil der Schadstellen.
Debatte
Sport kann man auf jeder Wiese betreiben, dazu bedarf es keines Geräteparks. Die Zahl derer, die diese Geräte benutzen, ist offenkundig wesentlich geringer, als die Zahl derer, die sich gerne mal auf den Rasen setzen. Allerdings könnte man gerne noch ein paar Bäume pflanze, denn nichts wird zukünftiger wichtiger sein als Schatten.
..Da macht wohl keiner gerne stadtnah Sport ohne immer Eintritt für Sportplätze zu bezahlen. Bisschen einseitige Sichtweise. Die Umwelt- gegen die soziale Frage auszuspielen, naja weiß nicht ob damit was gewonnen wird. Ich wüsste auch sonst nicht, wo man in der Stadt sonst Sport betreiben soll? öffentliche Sportanlagen gehören nunmal zu und in Parks und das Angebot in der Innenstadt ist ziemlich Mau bis Null. Also richtig so, dass die Sportanlagen gebaut und erweitert werden. Ich rede dabei nicht vom FC-Erlebnispark, sonder von orten wo jeder umsonst Sport treiben kann.