20.11.2012, 21:46
Zwischenbericht der Petition "Rettet unsere wild lebenden Arten"
Liebe Mitstreiter, Liebe Freunde wilder Natur,
die Petition hat jetzt, incl. der auf Papier gegebenen Unterschriften, mehr als 700 Unterzeichner und wird demnächst an den Umweltminister Herrn Dr. Habeck übergeben. Mein herzlicher Dank geht an alle, die unterzeichnet und zur Verbreitung der Petition beigetragen haben.
Die Agrarlobby verwässert gegenwärtig die ökologischen Ziele der EU, keine Pflicht zur Nachhaltigkeit!
Es steht um die Artenvielfalt noch schlechter als ohnehin schon befürchtet. Der Verlust an Umweltqualitäten und damit einhergehend das Artensterben werden von der Politik nach wie vor totgeschwiegen. Der Wachstumskurs der intensiv-konventionellen Landwirtschaft ist derzeit die Methode, wodurch die Artenvielfalt am sichersten vernichtet wird. Es wird schlichtweg ignoriert, dass die Artenvielfalt der Indikator ist, an dem sich die Nachhaltigkeit menschlichen Handelns am besten ablesen lässt. Das Ziel, die Situation für unsere „wilden Mitbewohner“ über ein EU weites „Greening“ der Agrarprämien zu verbessern, wird von der Politik und der Agrarlobby gerade demontiert. Von daher ist es sehr wichtig, dass noch mal zusätzlicher Schwung in die Petition kommt. Ich wünsche mir jeden Tag weitere Unterschriften, damit besser erkennbar wird, dass die Politik für den Schutz der Artenvielfalt mehr Einsatz bringen muss. Es geht um viel mehr, als den Erhalt einzelner Arten in der Landschaft. Die Zukunft steht auf dem Spiel.
Artenvielfalt sichern heißt Verantwortung übernehmen
Die Landwirtschaft ist der Hauptverursacher des Artensterbens in unseren Breiten. Wirklich nachhaltige Landwirtschaft hat nichts mit einer nur auf Profit setzenden und sich nur synthetischer Hilfsmittel bedienenden konventionellen Wachstumslandwirtschaft zu tun. Die Integration von Landwirtschaft und Naturschutz ist ein wesentliches Ziel der Petition. Es geht darum Verantwortung zu übernehmen und die Landschaftsbereiche vor dem jetzt stattfindenden neuen Zugriff der Agrarindustrie genau dort zu schützen, wo noch etwas zu retten ist. So ist es die logische Konsequenz, in diesen gut definierbaren Kulissen mit Ordnungsrecht den Schutz der Landschaft abzusichern, damit die Kulturlandschaft nicht weiter ausgeräumt wird und in monotone Uniformität abdriftet.
Mehr Felder für die Artenvielfalt
Wenn es so weitergeht, wird auch mein Hof zu einer Insel, die den Widrigkeiten einer mit Chemie und Stickstoffdünger überfrachteten Landschaft schutzlos ausgeliefert ist und so zukünftig maximal den Charakter eines Wildparks oder Bauernhofmuseums haben wird. Wir brauchen mehr Felder für die Artenvielfalt, mindestens sollten die 20 % der Agrarlandschaft vital gehalten werden, in der noch die letzten unserer wilden Mitbewohner vorkommen. Es ist vielleicht die letzte Chance, die natürliche Artenvielfalt unserer Landschaft zu sichern, damit ein Neuanfang hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft und Lebensweise überhaupt möglich bleibt.
Die Agrarprämien gerechter zu verteilen ist machbar
Die industrielle Landwirtschaft wird mit so unglaublich hohen Geldsummen subventioniert, dass durch Umschichtung der Prämien ein gerechter Ausgleich für Bauern, die naturschonend wirtschaften, leicht möglich ist. Die derzeitige Subventionspraxis führt zur Zweckentfremdung von Steuermitteln, die eigentlich der Honorierung von Allgemeinwohlleistungen dienen sollten, hin zu einer Landwirtschaft, die auf Wachstum und Intensivierung setzt. Es ist eine Frage des politischen Willens, die wichtigsten 20 % der noch artenreichen und ökologisch wertvollen landwirtschaftlichen Fläche für die Artenvielfalt vorzuhalten. Mit Änderung der Rahmenbedingungen würde sich hier ganz schnell eine Landwirtschaft einstellen, die den Erhalt der Artenvielfalt in ihre betrieblichen Ziele integriert. Von diesen Keimzellen der Landschaft ausgehend könnte eine Wieder-besiedlung der derzeit schon an Artenvielfalt verarmten Landschaftsbereiche ermöglicht werden.
Veränderungen sind von heute auf morgen machbar
Die Petition ist - realpolitisch betrachtet - sofort umsetzbar und entspricht den geltenden Beschlüssen, das Vorkommen wild lebender Arten bis spätestens 2020 ausreichend geschützt zu haben. Zu meinen, es geht mit weniger Einsatz und zudem noch auf freiwilliger Basis, ist Augenwischerei. Die 30-jährige Geschichte des freiwilligen, staatlichen Vertragsnaturschutzes hat zu wenige Erfolge hervorgebracht. Die Artenvielfalt befindet sich weiterhin in einem sich beschleunigendem abnehmenden Trend. Es besteht ein Rechtsanspruch der Bürger darauf, dass die Subventionen nicht per se Natur zerstören. Wir haben ein Anrecht darauf, dass unsere Lebensmittel aus intakten Land-schaften stammen, in der auch die Lebensräume samt ihrer darin vorkommenden Lebewesen ausreichend geschützt werden. Auch ist es nicht länger vertretbar, das der Landwirt, der rücksichtsvoll mit der Natur wirtschaftet, seinen Mehraufwand nur übe