14.07.2020, 13:08
Wir haben vom Petitionsausschuss die Bestätigung erhalten, dass unsere Petition nun in Bearbeitung ist.
Es wurden Stellungnahmen vom Umweltministerium und vom Verkehrsministerium angefordert, die Bearbeitung kann bis Oktober dauern.
In der Zwischenzeit wurde eine Klage gegen die OW1 abgewiesen, wie die RP berichtet: rp-online.de/nrw/staedte/kevelaer/verwaltungsgericht-weist-klage-gegen-ow-1-in-kevelaer-ab_aid-52084841
Nach wie vor erstaunlich ist die Tatsache, dass das "Gesetz zur sofortigen Vollziehbarkeit", welches erst nach Einreichen der Klage rechtskräftig erlassen wurde (von Armin Laschet unterzeichnet), hier zeitlich rückwirkend angewandt wurde. Dies war selbst von Anwälten der Bezirksregierung eigentlich anders eingeschätzt worden.
Laut der aktuellen Verkehrsuntersuchung wird die durch den Bau der OW1 zu erwartende Entlastung für die Rheinstraße nur 25% sein.
Nur 25% weniger Fahrzeuge, bei gleichzeitig jährlich um 2% weiter steigendem Individualverkehr, da wird die erhoffte Entlastungswirkung der OW1 für die Rheinstraße schnell verpufft sein.
Für Verkehr, der aus Richtung Autobahn kommt und in die Innenstadt will, ist die OW1 ein Umweg mit zusätzlichen Kreuzungen und Kreisverkehr und der Bahnübergang bleibt auch ein Nadelöhr.
Die Hauptursache unserer Verkehrsprobleme sind die vielen, vielen Fahrzeuge, in denen zumeist nur 1 Mensch sitzt.
Und die Abkehr von der Schiene mit dem Rückbau der Bahn.
Wenn wir andere Ergebnisse wollen, müssen wir andere Strategien umsetzen!
Die Zukunft der Mobilität kann nicht weiter auf Ressourcenverbrauch basieren, denn das geht zu sehr zu Lasten zukünftiger Generationen.
Noch ein Wort zur Natur: sie zu erhalten, funktionierende Ökosysteme zu erhalten und wieder herzustellen, landwirtschaftliche Flächen zu erhalten, das Klima zu schützen, ist für uns Menschen überlebenswichtig!
Naturschutz ist Menschenschutz.
💚🌎💙
Auch die Kompensationsmaßnahmen können die Folgen des Baus der OW1 nicht ausgleichen. Deswegen hat die Höhere Naturschutzbehörde den Bau der OW1 als "nicht ausgleichbar" bezeichnet. Das liegt vor allem an der Zerschneidung des Biotopverbundes und den sich daraus ergebenden, ökologischen Folgen, siehe: www.bfn.de/themen/planung/eingriffe/wirkungsprognosen/zerschneidung-wiedervernetzung.html
Die OW1 wird also gebaut werden und die sich daraus ergebende Zukunft werden alle teilen, Befürworter wie Gegner.
Der Verkehrsexperte Heiner Monheim (siehe: www.heinermonheim.de/ ) hat auf seinem Vortrag in Rheinberg 2019 zur Mobilitätswende (hier waren auch einige Kevelaerer Politiker und MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung dabei) gesagt: Wer Umgehungsstraßen baut, aber die ursprünglichen Verkehrsprobleme nicht gleichzeitig löst, bekommt zusätzlich zu den alten Problemen noch neue hinzu.
Dies wünschen wir uns alle nicht!
Der Verkehr auf der Rheinstraße und durch Winnekendonk muss gleichzeitig stark beruhigt werden, hier hoffen wir auf kreative, nachhaltige Lösungen.
Und wir werden einiges an der Natur wieder gutmachen müssen, viel mehr, als an Kompensation vorgesehen ist.
Denn die Berechnungen dazu gehen heftig zu Lasten der Natur, sonst hätten wir kein Artensterben zu beklagen.
Siehe ARD Mediathek "Die Ökopunkte Lüge": www.ardmediathek.de/daserste/video/report-mainz/die--kopunkte-luege---wie-mit-der-natur-kasse-gemacht-wird/das-erste/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzExNDYwNjg/
Auch hier hoffen wir auf echten, proaktiven Umweltschutz!
Im Regionalplan wird ein Entwicklungsziel für den wirklich besonders wertvollen Biotopverbund entlang von IssumerFleuth und Niers beschrieben.
Siehe Beikarte 4E: www.brd.nrw.de/planen_bauen/regionalplan/rpd_plan.html
Wie wäre es denn, wenn wir noch mehr als dieses Ziel erreichen? Das wäre auch der Entwicklung des Tourismus förderlich.
Und unsere Landschaft hier am Niederrhein lieben wir doch alle.
Herzliche Grüße
Eure Bürgerinitiative Rettet die Binnenheide