27.03.2021, 15:09
Bedarfsgrund für ein neues Erschließungsgebiet, und warum das nicht notwendig ist und damit kein Pumpversuch notwendig wäre
Neuer Petitionstext:
Das laufende Pumpversuchsverfahren in Lengerich-Handrup muss sofort gestoppt werden!
Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) führt seit dem 9.3.2020 einen drei-jährigen, vom Landkreis genehmigten Pumpversuch durch, um ein weiteres Trinkwassergewinnungsgebiet zu erschließen.
Dabei wurden im 1. Jahr 0,5 Millionen m³ Grundwasser entnommen. Jetzt im 2. Jahr sind 1,0 Millionen vorgesehen, und im 3. Jahr sollen 1,5 Millionen gefördert werden, obwohl die Grundwasserreserven schon jetzt gezehrt werden. Dabei verkauft der WVLL fast 50% des geförderten Grundwassers als Industrie- und Brauchwasser.
Neue Begründung:
Stand 2018 hat der WVLL ca. 53% als Trink- und Tränkewasser verkauft. Der große Rest des kostbaren Grundwassers wird an Industrie und Gewerbe verschwendet, was leicht alternativ gewonnen werden kann. Um den Bedarf auch künftig stillen zu können, will der WVLL zuätzliche Grundwasserquellen erschließen.
Bedingt durch die Zwangslage des neuen Erschließungsgebietes wird das gemeinsamezusammenhängende Grundwasserresoir zwischen Lingen und Berge bereits von bestehenden Fördergebieten angezapft – zusätzliche Entnahmen in Lengerich-Handrup (also in der Mitte) wurden bereits in den 80er und 90er Jahren von den Fachbehörden bzw. von den damaligen Bezirksregierungen als "hydrogeologisch schwierig" eingestuft und nicht weiter verfolgt.
Durch klimatische Veränderungen fallen die Grundwasserstände kontinuierlich seit etwa 2010. Bereits durch die Entnahme von 0,5 Millionen m³ Grundwasser im 1. Pumpjahr (9.3.2020 bis 8.3.2021) wurden deutliche Absenkungen im Umfeld der Förderbrunnen über das Klima hinaus erkennbar:
Bäume sterben ab (Wald, Hofeichen), Gebäude sind durch Fundamentrisse aufgrund sinkender Grundwasserstände gefährdet, in einigen Mauern tun sich jetzt Risse auf – in den Kirchen gibt es seit Jahren deutliche Risse, von denen einige jetzt nochmals größer geworden sind. Während die Kirchen in Lengerich wie auch umliegende Denkmäler untersucht und "beweisgesichert" werden, bleiben private Betroffenheiten außen vor.
Viele besorgte Einwendungen wurden bislang von den Behörden weg-diskutiert, weil mögliche Schäden rechnerisch nicht auf förderbedingte Grundwasserstandssenkungen zurückzuführen seien. Die Rechenmodelle und darauf basierende Vorhersagen werden von einem Privatgutachter des WVLL erstellt und dienen als Grundlage für alle (nicht) zu beurteilenden Objekte. Laufende Messdaten werden teils falsch interpretiert (betrifft WVLL-eigene und öffentlich Messstellen) oder gar ignoriert (gilt für private Messstellen der betroffenen Anlieger).
Da die sinkenden Grundwasserreserven schon rechtlich gesehen keine langfristigen zusätzlichen Entnahmen erlauben, ist eine Fortführung der Pumpversuche wirtschaftlich nicht zielführend, und führt zu teils irreversiblen Schäden an Natur, Fauna, Flora und Gebäuden.
Intakte Feuchtbiotope werden wassergestresst ihren Natur- und Erholungswert verlieren; abgängige Bäume erhöhen zudem den CO2-Verbrauch anstatt das Klimagas zu mindern.
Durch den sofortigen Stopp können die Schäden noch abgewendet bzw. klein gehalten werden.
Bitte helfen Sie mit Ihrer Unterschrift, das kostbare Wasser für uns und nachfolgende Generationen zu erhalten!
Die AG Unser Wasser aus Lengerich-Handrup und Umgebung
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 80 (54 in Landkreis Emsland)