03.12.2018, 13:08
Am 22.11.2018 wurde das Positionspapier der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe Preetz mit knapp 800 Unterschriften mit einem breiten Medienaufgebot an Innenstaatssekretär Geerdts übergeben. Zusammen mit Vertreter*innen aus den Initiativen Flintbek, Wankendorf, Hohwacht, Selent und Lütjenburg gab es einen etwa eineinhalbstündigen Gesprächsaustausch mit Herrn Geerdts über die Forderungen der einzelnen Positionspapiere. Zudem gaben einige Ehrenamtliche ihre Ehrennadeln an das Innenministerium zurück.
Das Gespräch mit Herrn Geerdts wurde von den Preetzer Ehrenamtlichen als sehr offen, ehrlich und verbindlich wahrgenommen. Welche Forderungen in Zukunft tatsächlich umgesetzt werden bleibt abzuwarten. Ein Ergebnis des Treffens war ein beidseitiges Interesse an regelmäßig stattfindenden Austauschgesprächen mit Vertreter*innen der Ehrenamtlichen und Vertreter*innen des Innenministeriums.
Einen Einblick in die Übergabe-Aktion bekommen Sie im NDR Schleswig-Holstein-Magazin:
www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Fluechtlingshelfer-geben-Ehrennadeln-zurueck,shmag58552.html
22.08.2018, 19:46
Wegen Sommerferien/Urlaub sowie Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit in naher Zukunft wird die Dauer der Petition bis zum 09.11.2018 verlängert.
Neue Begründung: Seit 2015 hat sich im Diskurs um Flucht und Geflüchtete sowie die Unterstützenden von Geflüchteten eine Atmosphäre des Misstrauens und der Ablehnung in unserer Gesellschaft etabliert, die eine objektive Betrachtung der Situation immer weiter erschwert.
Wir, die Ehrenamtlichen der Preetzer Flüchtlingshilfe, haben mit Erschrecken die Umwertung von Begriffen wahrgenommen. Wenn der Begriff „Gutmensch“ mittlerweile eine negative Bedeutung hat oder Geflüchteten pauschal kriminelle Motive unterstellt werden, so muss man fragen, wo die Werte der Aufklärung, insbesondere die Mitmenschlichkeit geblieben sind, auf die sich etliche Menschen berufen, besonders in der Politik.
**Deswegen fordern wir insbesondere die Politik, aber auch jeden anderen
Menschen auf, dieser nicht-humanistischen Betrachtung explizit etwas
entgegen zu setzen.** Wir fordern, dass pauschale Unterstellungen,
populistische Verengung auf Straftäter mit Migrationshintergrund und die
Verleumdung von Geflüchteten und ihren Helfer*innen nicht nur unterbleiben, sondern diesen vehement öffentlich entgegen getreten wird.
**Darüber hinaus werden Asylverfahren pauschalisiert, wo individuelle
Betrachtung nach unserem Grundgesetz gefordert ist.** Dies sorgt dafür, dass geflüchtete Menschen unser Rechtssystem in Anspruch nehmen müssen, um die Gewährung von Asyl oder Bleiberecht zu erreichen. Wir betonen, dass dies nach unserem Grundgesetz ein Recht ist, auf das jeder Mensch in Deutschland einen Anspruch hat. Insofern sorgen nicht die Asylbewerber*innen für die Belastung des Rechtssystems, sondern eine Politik, die Menschen dazu zwingt, das Rechtssystem in Anspruch zu nehmen.
**Grundsätzlich lehnen wir insbesondere die Abschiebung von Menschen ab, die sich – auch mit unserer Hilfe – durch Erlernen unserer Sprache, Arbeit und ehrenamtliche Tätigkeiten in unsere Gesellschaft integriert haben oder deutlich zeigen, dass sie dazu willens sind.** Diese Menschen haben die berechtigte Hoffnung auf ein besseres Leben und sind bereit, unserer Gesellschaft für die Unterstützung, die sie erhalten haben, etwas zurückzugeben. Wir halten es für inhuman, diese Menschen erneut zu entwurzeln und ihnen einen weiteren Neuanfang unter weitaus widrigeren Bedingungen zuzumuten.