08.02.2021, 18:10
Innerhalb kürzester Zeit haben über 45.000 Befürworter der Kampagne die Petition unterschrieben. Es fehlen nur noch wenige Stimmen, um die „magische Grenze“ von 50.000 Stimmen zu knacken, mit der die Initiatoren ein Recht auf Anhörung haben. Jetzt legen die Initiatoren noch einmal mit einem kurzen Video-Apell nach.
„Mit unserer Kampagne sprechen wir vielen Menschen aus der Seele“ sagt Oliver Schmidt, Friseurunternehmer aus Düsseldorf. „Die Menschen unterschreiben nicht nur die Petition. Es wurden mittlerweile knapp 20.000 Kommentare auf der Petitionsplattform hinterlassen. Es ist toll zu lesen, was unsere Kolleginnen und Kollegen, aber auch viele unsere Kundinnen und Kunden schreiben. Es ist deutlich: wir werden gebraucht.“
Bewusst haben die 12 Unternehmer nicht wirtschaftliche Motive oder Existenzangst in den Mittelpunkt der Kampagne gestellt, sondern argumentieren anders. „Haare wachsen auch im Lockdown. Die Nachfrage nach Friseurdienstleistungen steigt. Diese Nachfrage wird jetzt außerhalb der Salons befriedigt – ohne Hygienekonzept und unmöglicher Kontaktnachverfolgung. Das ist kontraproduktiv!“ sagt Ralf Steinhoff aus Reutlingen. „Wir haben zwischen den Lockdowns bewiesen, dass der Friseurbesuch sicher ist“. In der Tat wurden bis zum 31. Dezember vergangenen Jahres der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege lediglich zwölf meldepflichtige Versicherungsfälle im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion angezeigt und das bei rd. 700.000 Kundenkontakten täglich.
„Der Schwarzmarkt kennt keine Regeln“ sagt Manfred Hohmann „das begreift auch langsam die Politik.“ Jüngst meldete sich Bundesinnenmister Horst Seehofer zu Wort und wird im SPIEGEL mit der Forderung nach einer schnellen Öffnung der Friseure zitiert. Er möchte Maßnahmen zurücknehmen, die ganz offensichtlich keine Schutzwirkung entfalten.
„Aus unserer Sicht spricht gar nichts gegen eine sofortige Öffnung der Friseursalons in Deutschland“ sagt Marc Befurt aus Ulm. „Wir haben ein funktionierendes Hygiene-Konzept, was maximal durch eine Vorschrift zum Tragen von medizinischen Masken ergänzt werden könnte, so wie sie ja jetzt auch im ÖPNV oder Handel gilt.“
Die 12 Unternehmer möchte den Druck auf die Politik erhöhen. Am 10. Februar beraten die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten, wie es nach dem 14. Februar weitergehen soll. „Wir hoffen, dass die Politik von Ihrem Pauschal-Kurs abweicht und endlich anfängt, sich über einzelne Branchen Gedanken zu machen“ fordert Frank Brormann aus Oelde. „Die Schließung der Friseursalons macht überhaupt keinen Sinn mehr.“
Webseite: www.nursicherbeimfriseur.de