03.05.2017, 21:00
Am Mittwoch dem 19.4. übergaben wir die Petition gegen das Güllelager in Meckenbach an Landrat Dr. Schneider. Es wurden insgesamt 515 Unterschriften gesammelt, davon 277 aus dem Kreis Birkenfeld, sowie 100 aus dem Saarland.
Begleitet von Vertretern des Kreisverbandes der Grünen und des Naturschutzverbandes BUND führten wir anschließend ein Gespräch mit dem Landrat.
Ergänzend zur Petition wurden von uns "weitere Maßnahmen zur Prävention" gefordert,
z.B. ein Deckel für den Güllebehälter, als Schutz vor gesundheits- und klimaschädigenden Gasen, der in anderen Ländern bereits Pflicht ist. Zum Schutz von Boden und Grundwasser wurden stärkere Kontrollen der Gärreste und ihrer Ausbringung verlangt. Emissionsarme Technik und bessere Planung bei der Gülleausbringung wurden angesprochen.
Landrat Dr. Schneider erklärte, dass die Baugenehmigung gesetzlich rechtens sei,
ein Baustopp sei nicht vorgesehen.
Die Petition liegt mittlerweile dem Umweltministerium in Mainz vor.
Gespräche mit den Bürgern bei der Unterschriftensammlung zeigten: Das Güllelager, sowie das gesamte Großprojekt in Abentheuer und Meckenbach wirft Zweifel auf, nicht nur wegen der gewählten Lage. Einige Bürger fragten sich, wie es in der heutigen Zeit noch genehmigt werden konnte, andere äußerten weitere Bedenken und Beschwerden zum Thema.
Der Funktion des Nationalparks als grüne Lunge und dem Masterplan 100% Klimaschutz der
VG Birkenfeld jedenfalls widerspricht die Genehmigung, auch den Zielen der Europäischen Union und der Bundesregierung die ihre Treibhausgasemissionen und Nitratwerte reduzieren wollen.
Die geplante Stallerweiterung auf knapp 600 Kühe, der damit verbundene Mehranfall an Gülle und Gärresten und der offene Behälter in Meckenbach sorgen für Treibhausgase und Nitratbelastung. Zu diesen schädlichen Gasen gehört Methan. Es entsteht bei den Verdauungsprozessen von Kühen, sowie bei der Gülle-Lagerung und ihrer Ausbringung. Auch bei der geplanten Biogasanlage muss das Entweichen von Methan in die Umwelt einkalkuliert werden. Denn Biogasanlagen sind nicht absolut dicht, sie müssen bei Wartungsarbeiten zugänglich sein.
Auf vielen Feldern des Landwirts sind jetzt Futterpflanzen der Sorte "Triticale" angebaut, die auch als Energiepflanzen für Biogasanlagen nutzbar sind. Der zunehmende Anbau von Energie- und Futterpflanzen steht in Deutschland immer mehr in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
Landwirtschaft sollte zuerst der Ernährung des Menschen dienen,
auch im Hinblick auf die wachsende Weltbevölkerung.
Grundlegend wichtig ist die Förderung einer ökologischen, umweltverträglichen Landwirtschaft.
Zum Thema:
Umweltschutz in der Landwirtschaft
www.umweltbundesamt.de/themen/umweltschutz-in-der-landwirtschaft
youtu.be/Z9s_X9hQekI