06.07.2016, 21:27
Liebe Unterstützer von "Naherholung statt Industriegebiet",
Zeit für eine kurze Info zum aktuellen Stand:
Unsere Petition zeigt erste Erfolge: Wir haben das Quorum erreicht und open petition hat die Stellungnahmen der Mitglieder des Saarbrücker Stadtrats angefordert. Noch sind nicht viele eingetroffen, aber einige sind online und können auf der Petitionsseite gelesen werden- es steht unentschieden.
Das Infogespräch mit OB Charlotte Britz fand vor knapp 3 Wochen mit über 250 Bürgern statt. Es kamen sehr fundierte und sachliche Wortmeldungen der Gegner des Industriegebiets. Verbindliche Zusagen/Antworten der Politik kam erwartungsgemäß nicht, die SPD hält weiter fest an dem Vorhaben. Auch dass eine Machbarkeitsstudie, die 60.000€ kostet natürlich mit dem Ziel der Bebauung beauftragt wurde, wurde eingeräumt. Ob die zugesagte Transparenz und Bürgerbeteiligung auch schon - wie von uns gefordert - VOR dem Beschluss der Bebauung erfolgt bleibt abzuwarten. Denn wir wollen nicht darüber mitreden WIE ein Industriegebiet gebaut wird, sondern OB.
Inzwischen gab es auch einen Ortstermin mit der Fraktion der LINKE. Diese sprachen sich klar für den Bau des Industriegebiets aus mit dem Ziel Arbeitsplätze zu schaffen. Die Frage welche Firmen sich ansiedeln wollen konnte nicht beantwortet werden. Die Stadt müsse Flächen vorhalten. Unsere Forderung interkommunale Lösungen der Saarländischen Kommunen zu suchen wurde als Utopie abgetan. Man versprach aber, die Bedenken der anwesenden Bürger Ernst zu nehmen.
Die Diskussion um die Bebauung des westlichen Teils des Almets (Käsbösch) ist somit voll entbrannt. Die Vorwürfe der Befürworter an uns, dass wir Panikmache betreiben und unsachlich wären, werten wir als Zeichen, dass wir genau ins Schwarze getroffen haben. Wir glauben, dass die Bebauung von "nur" 17 Hektar (170.000 qm) sich negativ auf das gesamte Almet-Tal auswirken wird. Allein in der Bauphase wird die Schmutz-, Lärm- und Verkehrsbelastung immens sein und das gesamte Tal betreffen. Wir wehren uns gegen den Versuch das Tal in 2 Teile teilen zu wollen. Wer schon mal eine Großbaustelle gesehen hat weiß, dass man in deren direkter Nähe nicht mehr von Naherholung sprechen kann. Auch bleibt natürlich die Befürchtung, dass, einmal angefangen, es nicht bei der Bebauung des hinteren Teils des Tals bleiben wird. Ebenso wären die ökologischen Folgen (Stichworte Flächenversiegelung, Kaltluftentstehungsgebiet) für St. Arnual und ganz Saarbrücken katastrophal.
Als nächste Schritte beraten wir über die offizielle Gründung einer Bürgerinitiative evtl. auch in Form eines Vereins. Wenn es hierzu nähere Infos gibt, werden wir natürlich berichten.
Ansonsten bedanken wir uns für die Unterstützung von über 6000 Unterzeichnern und wünschen allen eine schöne Woche, in der hoffentlich endlich der Sommer kommt.
Christiane Groß