Region: Sachsen
Erfolg
Bildung

MENSCH, Sachsen: Erziehung und Bildung müssen wieder Priorität bekommen!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Herr Ministerpräsident Kretschmer, Herr Minister Piwarz

6.482 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

6.482 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2018
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Neuigkeiten

30.01.2018, 15:35

grammatikalischer Fehler behoben


Neue Begründung: Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmer,
Sehr geehrter Herr Minister Piwarz,
nicht erst seit der Personalentscheidung hinsichtlich des Ministerpostens im Bereich Bildung sehen wir die dringende Notwendigkeit, uns als Lehrkräfte des Freistaates Sachsen zu Wort zu melden. Wir kritisieren die politische Prioritätensetzung in unserem Bundesland wie sie seit mehr als einem Jahrzehnt zu beobachten ist und fordern eine Neuausrichtung der Bildungspolitik im Sinne der Kinder und Jugendlichen.
Die Zukunft eines Landes ist eng geknüpft an die Erziehung und Bildung der Jugend. Die Vermittlung von Grundlagenwissen, methodischen und sozialen Kompetenzen sowie die bewusste ganzheitliche Begleitung von Kindern und Jugendlichen garantiert die gesunde Reifung eines mündigen, produktiven und glücklichen Menschen, der sich nach seinen individuellen Möglichkeiten für die freiheitlich- demokratische Gesellschaft einsetzt und diese mitgestaltet.
Als pädagogische Fachkräfte übernehmen wir genau diese Aufgabe. Jeden Tag begleiten, erziehen und unterrichten wir junge Menschen der kommenden Generation.
In Zeiten der Digitalisierung, Globalisierung und gesellschaftlicher Pluralität wird dieser Auftrag zunehmend komplexer und erfordert ein Höchstmaß an Professionalität, emotionaler und zeitlicher Flexibilität sowie umsichtiger Kooperation. Die Arbeit mit und an Menschen ist nicht nur eine Berufung und Herzenssache, sie fordert - übt man sie ernsthaft und konsequent aus - den ganzen Menschen und dessen Umfeld.
Es gilt, das Thema Bildung und Erziehung wieder in die Mitte der Gesellschaft zu rücken und für dessen Wertschätzung zu kämpfen. Dazu gehören ein konstruktiver Diskurs zwischen allen am Bildungsprozess Beteiligten, kurzfristige Maßnahmen zur Entbürokratisierung des schulischen Alltags sowie verantwortungsvolle Entscheidungen für ein gesundes Arbeitsklima an sächsischen Schulen.
Frank Haubitz hatte in diesem Zusammenhang zahlreiche praxisnahe Maßnahmen zusammengestellt, die in weiten Teilen sächsischer Kollegien als positive Signale gewertet wurden. Nicht nur unter Lehrkräften, sondern auch in den Familien der Schülerinnen und Schüler wurde der kraftvolle und konkrete Auftakt der Amtszeit des ehemaligen Ministers begrüßt. Denn das ist es, was Sachsens Bildungsbereich braucht: politische Tatkraft und den aktiven Rückhalt der Bevölkerung.
Für Ihre Amtszeit, sehr geehrter Herr Minister Piwarz, wünschen wir Ihnen Mut, Kraft und Durchsetzungsvermögen sowie uns einen kämpferischen, kooperativen und weitsichtigen Minister, der sein Handeln in den Dienst der sächsischen Kinder und Jugendlichen stellt. Die Zeichen der Zeit gilt es nicht nur zu erkennen, sondern es heißt aktiv Politik zu betreiben, die progressiv und durchdacht die Zukunft Sachsens im Blick hat.
**Zu einer wertschätzenden Bildungspolitik gehören unserer Erfahrung und Auffassung nach folgende Kernpunkte:**
•Um nachhaltige pädagogische Arbeit zu ermöglichen, bedarf es zusätzlicher Anrechnungsstunden für KlassenlehrerInnen, TutorInnen und MentorInnen, einer Erhöhung des Gesamtstundenpools an Schulen sowie einer langfristigen und festen Beschäftigung von SozialarbeiterInnen an jeder Bildungseinrichtung.
•Für einen individuellen und schülerorientierten Bildungsprozess sollte die Klassenstärke auf 24 SchülerInnen reduziert werden.
•Nur eine gesunde, selbstwirksame Lehrkraft kann ganzheitliche Bildungsprozesse gestalten. Wir setzen uns für die Herabsetzung des Regelstundensatzes auf
24 Unterrichtsstunden pro Woche ein.
•Um eine Flexibilität der Lehre hinsichtlich einer lebensnahen und schülerorientierten Ausrichtung zu gewährleisten, sehen wir die Notwendigkeit einer Überarbeitung der Lehrpläne und einen raschen Ausbau der digitalen Infrastruktur in allen schulischen Bildungseinrichtungen.
•Die Bürokratisierung des schulischen Alltags raubt wertvolle Ressourcen. Schulen sollte mehr Gestaltungsspielraum eingeräumt werden. Es gilt, die Kraft auf das Kerngeschäft zu fokussieren: die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen.
•Um gesellschaftliche Wichtigkeit und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen, ist die Bedeutung einer finanziellen Gleichstellung innerhalb der Schularten und im Vergleich der Länder nicht zu unterschätzen.
Die Zeit drängt. Wir fordern Sie auf, die Bildung und Erziehung junger Menschen als oberste Priorität einzustufen und praxistaugliche Signale zu senden. Es braucht verantwortungsvolle und tiefgreifende Maßnahmen, die das Vertrauen in die sächsische Bildungspolitik wieder zu stärken und einen gesellschaftlichen Diskurs anstoßen. Wir laden Sie ein, mit uns zu konkreten bildungspolitischen Maßnahmen ins Gespräch zu kommen.
Ihre Lehrkräfte an den Bildungseinrichtungen Sachsens
Eltern, Familien und UnterstützerInnen



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